Beiträge von MartinB im Thema „Vor dem "Urknall"“

    Hallo Leute,
    da habt Ihr aber ein ganz schön schwieriges Thema angefangen[:0].
    Wenn ich das richtig sehe, können wir in der Kosmologie unsere Alltagserfahrungen überhaupt nicht brauchen, sie sind wohl im Gegenteil ziemlich hinderlich, wenn wir versuchen, wenigstens etwas zu verstehen.
    Die höhere Mathematik ist teils völlig losgelöst von unserer intuitiven Weltanschauung, wahrscheinlich ist sie gerade deshalb ein geeignetes Werkzeug, solche Dinge zu beschreiben. Nur leider können Leute wie ich dann viele Dinge nicht mehr "begreifen" - damit müssen wir wohl leben[V].


    Ein Beispiel ist die Vorstellung vom Urknall als einer Art "Explosion", die uns bestimmt nicht weiter hilft, um das wirkliche Ereignis zu beschreiben.
    Der Raum selbst hat sich ausgedehnt. Ein "Außerhalb" gibt es nicht für die Physiker.


    Ich habe mit dem Urknall ein spezielles Verständnisproblem, vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.


    Meine Vorstellung ist diese:
    Wenn der sich ausdehnende Raum in allen Richtungen homogen ist, dann ist die Masse ebenfalls homogen verteilt. Das heißt, an jedem Punkt des Universums ist in jeder beliebigen Richtung gleich viel und gleich verteilte Masse, die Summe aller Gravitationskräfte ist daher 0.
    Erst wenn die Masseverteilung durch andere Prozesse inhomogen wird, verursacht die Gravitation lokale Verklumpungen der Materie. Sie kann aber nicht der Expansion des Raumes entgegenwirken.


    Vermutlich liege ich wohl falsch mit meiner Vorstellung - könnte mir dann bitte jemand halbwegs verständlich widersprechen?


    Noch ein Gedanke zum Thema "Zeit":
    Für die Photonen, die wir mit unseren Teleskopen einfangen, existiert keine Zeit. Sie existiert nur für einen "externen Beobachter" mit Ruhemasse.


    Gruß,
    Martin