Beiträge von Kalle66 im Thema „Frust beim Polieren!“

    Hallo Florian,
    also klare Prioritäten: Abi geht vor, sonst hast Du ein ganzes Jahr Extra-Zeit zum Teleskop-Selbstbau. Das will wohl keiner.
    Und wie gesagt, ein Spiegel braucht so seine Stunden bis er auspoliert ist, auch wenn er recht schnell anfängt zu glänzen. Aber das sind nur die anpolierten Stellen.
    Auch das Mischungsverhältnis von Pulver zu Wasser ist beim Polieren deutlich "dünner" als mit irgendeinem Korn beim Schleifen. Ich nehme eine ordentliche Messerspitze und mische zwei Finger breit dest. Wasser dazu, das alles im Würstchenglas. Mit einem (metallfreien) Billigpinsel trage ich es dann auf. Wenn sich das Ceri im Glas absetzt, wird kurz geschüttelt. Den Pinsel lege ich immer zwischen ein Stück Küchenpapier. Man könnte auch den Stiel kurz schneiden und ihn ebenfalls im Würstchenglas lagern, nur kriegt er dann irgenwann Pilzbefall.
    Ansonsten, fange ich bei Problembeschreibungen wie Deiner immer mit der Frage an, ob "auch der Stromstecker eingesteckt ist". [:)] Mag zwar lästig sein, aber nach meiner Erfahrung macht das durchaus Sinn.
    Gute Besserung, Daumen gedrückt und viel Erfolg
    sowohl für die Klausuren als auch beim "Ausgleichssport"

    Hallo Florian,
    es würde mich wundern, wenn Du den Spiegel nach einer Stunde auspolierst. So was dauert eher 6 Stunden und mehr (Faustregel: pro Zoll Durchmesser eine Stunde).
    Warum sich bei Dir Pechstücke lösen kann ich nicht sagen. Eine Möglichkeit (mittlere Katastrophe) wäre, dass Du viel zu lange Striche machst und das Tool dabei verkantet. Dann ist der Spiegelrand in seiner Form natürlich auch versaut und Pech splittert über der Kante ab. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass beim Einpressen eines Fliegengitters o.ä. und dem anschließenden Herausnehmen des Gitters ein paar Splitter freigesetzt wurden (völlig unkritisch). Also viele Möglichkeiten ....


    Glänzen sollte der Spiegel schon, wenn man die Oberfläche nach einer Stunde so einfach betrachtet. Matt wirkt er, wenn man dann durch den Spiegel schaut. Auch glänzt er immer, solange er nass ist.
    Es sind aber nach einer Stunde noch viele Pits vorhanden. Vielleicht siehst Du auch eine eventuelle angeschliffene Rückseite?
    Eine bessere Kontrolle hat man, wenn man ein 10 bis 15mm-Okular umdreht und als Lupe verwendet. Aus Papier kann man sich gleich auch einen passenden Distanzring basteln, so dass man es einfach auf den Spiegel aufsetzen und von unten per Taschenlampe gegenleuchen kann.
    Das mit dem Wasser beim Polieren ist eigentlich nicht so kritisch. Der Widerstand nimmt bei wenig Wasser stetig zu. Auch ist die Gefahr des Festfressens sehr viel geringer. Voraussetzung ist, dass man Kanäle und Mikrokanäle (z.B. per Fliegengitter) ins Pech schneidet und einpresst.
    Matt wird der Spiegel jedenfalls nicht mehr, ein paar Kratzer/Schlieren könnten bei Trockenlaufen entstehen. Das hört sich jedoch bei Dir seltsam an und ist m.E. auch untypisch für das Polieren.


    PS: Benutzt Du auch Polierpulver und nicht vielleicht das Schleifpulver? Man sollte es z.B. in einem Würstchenglas oder Wasserspender vorab mit Wasser anrühren und als dünne Milch auf den Spiegel aufpinseln bzw. sprühen. Es sollte nicht wie Schleifsand trocken mit ein paar Wasserspritzer zu Brei angerichtet werden, sondern muss viel stärker verdünnt sein.


    Vielleicht helfen Dir die Hinweise ja weiter. Deine Problembeschreibung lässt für mich allerdings auch einiges offen. Ursachenforschung ist da ziemlich erratisch. Nichtzutreffendes daher streichen.
    Gruß