Beiträge von JSchmoll im Thema „Ich bin so DOOOOOOOOF !!!“

    Hallo allerseits,


    nette neue Geschichtchen ...


    (==>)Tom: Jaja, das YPS-Teleskop. Ich war um die 10 Jahre alt ... da war ein Staeubchen auf der Plastikfrontlinse, das unbedingt entfernt werden musste. Linse rausgenommen, und mit der Buerste und viel Seife im Badezimmer rangenommen. Die Linse war danach absolut staubfrei und perfekt sauber, aber matt. Meine Ersterfahrung in Optikbearbeitung. Meine immer wiederkehrende Begeisterung beim Spiegelschliff kann vielleicht psychologisch mit dem Neuerleben dieses Kindheitstraumas begruendet werden ? Das Yps-Teleskop verfiel danach. Ich fand vor Kurzem das Okular wieder: Selbstgemachte Aufschrift "Y 20mm" ...


    (==>)Joachim: Jaja, das Anstreichen. ICH HASSE ANSTREICHEN !!! Entweder habe ich Tropfnasen, oder ungeduldsbegruendete Fingerabdruecke im Lack. Gerade GESTERN wieder, die schottische Braithwaite-Montierung zerlegt zum Lackieren (bevor das Teil verkauft wird mit dem fetten Newton). Draussen Sonnenschein, ideales Streichwetter. Alles auf Zeitungspapier gelegt und PFFFFFFFF - Spruehlack ist ja so easy. Natuerlich sah ich spaeter, wo die Zeitung auf meiner Terasse gelegen hat, und WO NICHT ! Grrr ... beim Umdrehen der Teile nach ein paar Stunden klebte natuerlich das Zeitungspapier an. Jetzt war ich clever, habe die Teile auf Wattestaebchen gelagert (ohne Kontakt zur Watte daselbst freilich). Eingesprueht. Komisch - wo kommen die vielen dunklen Punkte auf der Terasse her ?


    Dies war der Punkt, an dem ich mich fragte, warum ich wirklich nach England auswandern musste. Eine kleine Wolke blieb anscheinend ueber meinem Garten stehen, um ein Naturbeduerfnis zu befriedigen. Dann brachte sie alle ihre Freunde mit ... und die frischen Lackflaechen wurden nach und nach mit Wassertropfen verziert. Also alles reintragen, gab schoen blaue Finger.


    Mein bestes Erlebnis war damals in Esh Winning das Lackieren meines 1.7 m langen Refraktortubus. Innen geschwaerzt (nein, die Linse hatte ich rausgenommen ;) ), dann auf Zeitungspapier gestellt und aussen schoen elfenbeinweiss lackiert. Meisterstueck. Beautiful.


    Zufrieden reingegangen, hoerte ich nach kurzer Zeit einen Knall. Der Wind hatte aufgefrischt und den Tubus umgeworfen. Dieser rollte durch den Hof, der Hof hatte ein paar kunstvolle Elfenbein-Lackelemente und der Tubus war schoen paniert.


    Hatte ich schon erwaehnt, dass ich Lackieren hasse ? [}:)]

    Hallo allerseits,



    vielleicht sollte man ueber unsere Missgeschicke ein Buch schreiben ? Knapp 1400 Zugriffe bisher zeigen ein reges Interesse. Sind es die niederen Instinkte (da gabs doch mal so ne Unfallsendung "Notdurft" oder so), oder reine Schadenfreude ? Wer weiss - auf jeden Fall ist es troestend, zu wissen, dass man mit seinen eigenen Missgeschicken nicht allein darsteht.


    Wobei mir gerade der Sterngucker einfaellt, dem sein Nebelfilter im Filtergewinde des Okulars festklemmte. Beim Rettungseinsatz mit der Zange hauchte das Filter dann sein Leben aus ... [}:)]

    Hi Stathis,


    Pech auf den Spiegel giessen ... das ist gut [:D]


    Das mit der Strafe, die auf dem Fusse folgte, weniger. Mein Rohling wird um die 40 kg wiegen, jedoch breiter sein. Statt Gilloutine also eher Dampfhammer, die Zehen wuerden wahrscheinlich abgequetscht. Vielleicht sollte ich mir schon mal ein paar Stahlkappenschuhe anschaffen.


    Astronomische Personenschaeden sind auch ein Fall fuer sich. Vor einer Woche hatte ich eine kleine Kollision mit Carl, meinem 150/2250er Cassegrain und einen grossen blauen Fleck am Kopf. Vor ein paar Jahren bin ich, das Gleichgewicht verlierend, mit der Augenhoehle in den Polsucher der EQ5 von Mrs Parsons (Newton 200/1000) geknallt. Das war ein wunderschoenes blaues Auge mit in das ganze Gesicht ausstrahlenden Schmerzen !


    Ein Kumpel von mir hat zur Studienzeit ein 60cm-Teleskop (aufgrund dessen Abbildungseigenschaften "Gurke" genannt) bedient. Auf schwerer Zeissmontierung, so 2-3 Tonnen insgesamt. Irgendwann ging sein Schuhband auf, und er bueckte sich. Nach der Verknotungsaktion wieder hochkommend rammte er mit seinem Kopf genau in das Gegengewicht - das eine relativ duenne gusseiserne Scheibe beinhaltete, die fast seinen Schaedel spaltete (zur Gegengewichtsform siehe auch hier: http://www.astro.uni-bonn.de/%…ry/OHL/ohl_im_60cm1_m.jpg). Die restliche Beobachtungswoche war dann mit reichlich Kopfschmerz verbunden.


    Was mich daran erinnert, dass ich am gleichen Observatorium einen 1m-Spiegel bediente (.http://www.astro.uni-bonn.de/%7Emhilker/gallery/OHL/ohl_im_1mcass_m.jpg ) In der Nacht fand ich einige Objekte nicht - ich musste zur Einstellung ROTE statt WEISSE Skalen benutzen, da sie negative Deklinationen hatten. Hatte ich in meiner Rotblindheit vergessen ... und als ich nach einer 10-stuendigen Winternacht draussen nach der Himmelshelligkeit fuers Flatfield gucken wollte, vergass ich, dass ich diese verflixte Glastuere doch schon zugemacht hatte - BOING ! Ich dachte, die Nase waer gebrochen ...

    Hallo allerseits,


    das sind ja ziemliche Aussetzer - wie schoen, dass ich nicht allein darstehe. Wenngleich mir die Geschichte mit dem Kellerregal kein Lachen entlockt - ich selber habe einen 53cm-Duranrohling verloren, weil der Steinmetz, der die Maschine bediente, einen Fehler machte. Und statt zweier duenner Rohlinge aus einem dicken bekamen wir ganz viele kleine Rohlinge ...


    Heruntergeploesslte Okulare sind mir auch schon begegnet. Ein 7x50 Bresser Corvette-Feldstecher ueberstand den Sturz von 1m auf Beton fast unbeschadet !


    Ich versuchte mal, die transportable Fernrohrsaeule eines Freundes mit der Schubkarre zu transportieren. Sie fiel derart ungeschickt von ihr runter, dass eine Nivellierschraube verbogen wurde. Der erneute Versuch resultierte in einen erneuten Sturz und einer weiteren krummen Gewindestange - dann war die Geduld meines Freundes endgueltig vorbei !


    Eine Story zwischen zwei mir bekannten Sterngucker: Seniorsternfreund beobachten mit Juniorsternfreund am C8. Nachdem Junior nach Hause radelte, rief ihn Senior an, danach fragend, ob er versehentlich ein Okular eingesteckt haette. Doch das Lichtenknecker-Weitwinkel blieb unauffindbar. Bis dann, Wochen spaeter, beim Rasenmaehen ein schwarzer Kreis in der Grasnarbe auffiel: Das Okular war heruntergefallen und von einem Beobachter unbemerkt per Fusstritt ungespitzt in den Boden gerammt worden ... leider hat sich dieses Oku nie mehr davon erholt, die Feldlinse hatte einen dicken Kratzer.


    Ein anderer Sternfreund hatte einen 100/1000er Refraktor auf seinem Kleiderschrank gelagert. Bis dieser ins Rollen kam und mit lautem Knall in tausend Stuecke zerfiel - ein Fall fuer die Muelltonne. Besonders hart: Das war vor den billigen Chinesen, ein original Vixen im schwarzen Bresser-Gewand, also ein richtiges Sahneteil ...


    Von einer Volkssternwarte hoerte ich, dass nach der Beobachtung die Schiebedachhuette mit voller Wucht gegen das immer noch hochguckende C14 gerammt wurde --> Beule.


    20 min bei Eiseskaelte nachgefuehrt. Bild schwarz, da der Spiegel nicht hochklappte, das Fett war bei -15 Grad zu zaeh.


    Unbelichteten statt belichteten Film zum Entwickeln gebracht.


    Filmentwicklungs-Kit gekauft, Chemikalien angeruehrt, Fluessigkeit in die Dose mit dem Film gekippt. Was war das jetzt ? Entwickler ? Leider nein, Fixierbad !!!


    Beim Abbau meiner Selbstbaumonti zeigte die Gegengewichtsachse nach unten. Ich hatte einen Stapel schwerer Hantelscheiben per Stellring fixiert und war gerade beim Loesen desselben, als ich durch ein Gespraech abgelenkt wurde. Die Luft zwischen der (nunmehr unbestueckten) Gegengewichtsstange und meinem Fuss war schon arg metallhaltig, als ich letzteren noch so gerade wegzog bevor die 4 x 5 kg einschlugen ...


    Ich hatte mit 15 eine winzige Plattform im Garten, fuer meinen kleinen Refraktor. Ein Freund setzte sich auf den Hocker, rutschte ein bisschen nach hinten - daraufhin verliess ein Stuhlbein die Plattform, bohrte sich in die Erde und mein Mitsterngucker verschwand hinterruecks im Blumenbeet.


    Vielleicht sollten wir Urkunden ueber 25 und 50 Jahre unfallfreies Beobachten vergeben ?

    Als aufrechter Albi bekennt man sich ja zu seinen Fehlern. Also will ich
    mal loslegen ...


    Vor einigen Jahren bekam ich von einem netten Sternfreund einen hoelzeren
    Schiefspiegler (System Kutter, 150mm) geschenkt. Nachdem ich nun all
    meine Fernrohre von Deutschland nach England geholt habe, kann ich so
    nach und nach die Instrumente restaurieren und in Betrieb nehmen.


    Der schiefe Spiegler brauchte einige Verschraubungen, und mir fiel auf,
    dass der Tubus innen nicht geschwaerzt war. Also beide Spiegel entfernt,
    und mit einer Dose mattschwarzem Spruehlack beide Tuben behandelt. Der
    lange Tubus hatte innen einige Blenden, so habe ich dort maechtig
    reingesprueht um auch wirklich den Tubus durch und durch zu schwaerzen ...


    Gestern setzte ich den Fangspiegel ein, und der Blick durch die
    Fockelpinne offenbarte EINEN STERNENHIMMEL AUS MATTSCHWARZEM LACK !


    Ich ESEL habe VERGESSEN, dass ein Kutter DREI (!!!) optische Elemente hat
    ... und die Keillinse war wunderschoen mattschwarz gesprenkelt !!!


    Aaaaaaargh !!! [:0][:(!][:(][V][xx(][|)]


    Also Linse ausbauen, in Brennspiritus einlegen - und in der Tat, der Lack
    ging ab und die Blauschicht blieb drauf. PUH !


    Sind Euch auch schon mal solch daemliche Fehler unterlaufen ... ?