Hallo Atomo80,
1. mit einem Schmalbandfilter kannst du länger belichten, bevor die hellsten Partien in Sättigung gehen, musst es aber nicht. Ich belichte fast immer 2 Minuten Subs, egal ob mit oder ohne Filter. Mit Filter ist der Hintergrund viel dunkler, der Kontrast zu H-Alpha+ OIII Emission viel höher, Trotzdem sind eigentlich immer noch genug Sterne da, damit das Stacking funktioniert.
2. Mit dem Deep Sky Stacker oder Siril stackt man ganz normal so wie immer. PI habe ich nicht, wird aber vermutlich nicht anders sein.
3. Nein, alles zusammen stacken würde das Ergebnis verwässern. Man stacks einmal alle UV/IR Cut Bilder und einmal die Narrowband Bilder separat. So erhält man 2 Summenstacks die hinterher zusammengebaut werden. Ich mache das mit Gimp Ebenentechnik. Andere nutzen Photoshop.
4. Nein, die H-Alpha+ OIII Schmalbandfilter die ich kenne, gewichten H-Alpha und OIII in etwa gleich. Die Sterne kriegen komische Farben, da ja das Kontinuum fehlt. Deshalb nehme ich für die Sterne den RGB Stack (mit UV/IR- Filter) und lege den entsternten Schmalbandstack darüber für den Nebel (siehe Beispiel). Andere verzichten auf RGB Sternfarben und nehmen ausschließlich die Schmalbanddaten (siehe schönes Beispiel von Jens).
Ich habe den Optolong L-Enhance und den Antlia ALP-T. Der ALP-T ist mit je 5 nm pro Band engbandiger und erzeugt mehr Kontrast bei den jeweiligen Objekten. Für mich ist das wichtig, da ich meist der Stadt bei Bortle 8 fotografiere. Der L-Enhance ist dafür viel günstiger und macht ebenfalls keine Halos um die Sterne. Ich hatte damit ebenfalls gute Ergebnisse. Bei besserem Himmel dürfte der Unterschied noch etwas geringer ausfallen. Im Gegensatz dazu machte der L-Extreme, den ich mal leihweise hatte, Halos um helle Sterne und das Ergebnis war nicht besser als mit dem L-Enhance.
