Beiträge von Thomas F im Thema „Mond fotografieren: Welche Technik?“

    wie können dann, wenn deine Erschütterungsbefürchtungen eintreffen, scharfe Fotos regelmäßig bei ganz normalen Aufnahmen im Liveview entstehen? Und dann bei kurzen Belichtungszeiten?

    Bei LiveView gibt es keinerlei mechanische Bewegung. Da fahre ich dann um so besser, je kürzer die Belichtungszeit.

    Hallo Heinz,


    ich komme nochmal auf das Thema Bewegungsunschärfe durch den Verschluss.

    Ich gehe nun mal davon aus, dass die D750 eine Blitzsynchronzeit von 1/250sec hat. Das heißt, bei dieser Zeit ist der Verschluss ganz kurz komplett geöffnet. In diese offene Zeit kann dann ein Blitz gefeuert werden - wenn erwünscht.


    Nun gibt es beim Ablauf des Verschlusses bei bereits hochgeklpapptem Spiegel zwei vier kleine Erschütterungen, wovon uns einige stören.

    Die erste ist das Loslaufen des vorderen Verschlussteils.

    Die zweite das Loslaufen des hinteren Verschlussteils.

    Dann noch das Ankommen des ersten Teils und zuletzt das Ankommen der hinteren Lamellen.


    Je kürzer Deine Belichtungszeit, um so mehr Erschütterungen liegen in dieser Zeit.

    Bei Zeiten länger als 1/250 sec gibt es Phasen, in denen es keine neue Erschütterungen gibt. Je länger die sind, umso weniger fallen die Erschütterungen ins Gewicht. Daher würde ich Aufnahmezeiten bis 1/60 oder 1/30 sec testen.


    Es kommt dann darauf an, was mehr stört:

    Luftunruhe / Seeing

    Erschütterungen durch Nachschwingen von Spiegelschlag / Verschluss / Wind...


    Für mich ist nicht eindeutig klar, was hier überwiegen wird. Das kann auch an verschiedenen Tagen differieren.

    An einem Tag mit ruhiger Luft dürfte es günstig sein, länger zu belichten.

    Tage mit einer leichten Dunstschicht sind meist für Mond und Planeten günstig, da die Luft ruhiger ist.

    Also: probieren.


    CS

    Thomas

    Hallo Heinz,


    Mmmm... mich vermag der Mond nicht sonderlich begeistern :(

    Dunkel, flau und unscharf sind da meine Gedanken.

    Zunächst sind natürlich alle Mondfotos um Vollmond rum schwierig, wenn es um Details geht, da es durch die fehlenden Schatten keine Tiefe gibt.


    Dann erscheinen mir Deine Einstellungen recht extrem .... Also nicht extrem lang ... und ich glaube nicht, dass eine weitere Verkürzung die Lösung sein wird.


    Ich würde hier mal den Belichtungsmesser der D750 bei mittenbetonter Messung bemühen, und ISOs bis 3200 ohne Bedenken und über 6400 mit reichlicher Überlegung testen.

    Seeing ist eine Möglichkeit von Unschärfe - hier kann kurze Belichtung und Stacken Abhilfe schaffen.


    Zuvor würde ich aber testen, wie bei Deinem Gerät möglichst scharfe Einzelbilder gehen.

    Spiegelvorauslösung und Fern- oder Selbstauslöser sind eingestellt?

    Damit eliminiert Du Erschütterungen durch's Anfassen und den Spiegel.


    Mit der Kombi aus Zeit und ISO solltest Du spielen.

    Damit findest Du heraus, wie Du die Erschütterungen durch den Verschluss minimieren kannst.


    Dann habe ich gerade mal nachgeschaut:

    D750:

    Elektronisch gesteuerter, vertikal ablaufender mechanischer Schlitzverschluss; Verschluss mit elektronischem ersten Vorhang bei Spiegelvorauslösung verfügbar


    Hast Du den verwendet? - Verschluss mit elektronischem ersten Vorhang?

    Kannst Du über die Menüs einstellen.

    Bei der D780 ist es D5.

    Damit sollte die Auslösung erschütterungsfrei laufen.


    CS, Thomas

    Ich kann nur sagen, was ich an meinem Schmidt-Cassegrain nutze:

    Zylinder - dürfte etwa 1,5*Durchmesser sein. Was ich damals aber nicht bedacht habe. Worauf ich geachtet hatte ist die Transportfähigkeit von dem Teil. Die schiebe ich dann einfach über den Tubus zurück. Dann braucht sie quasi keinen Platz und passt zwischen die Lager der Montierung und den etwas überstehenden Objektivdeckel. Der Länge nach ist da ein Schlitz drinnen, dann federt sie schön dort hin, wo sie soll. Entweder um den Tubus oder innen in den vorstehenden Ring um die Korrekturplatte.

    Ach so - schwarz lackiert habe ich sie auch noch.

    Ich denke, wenn Du das Teil dann hast, kannst Du da was aus Baumarkt-Teilen bauen. Astroshop & Co haben sicher auch was im Programm ;)

    Hallo,


    auf mich wirkt das sehr solide als Einstieg ;)


    Sicherlich fototauglicher als ein Dobson.


    Was ich Dir unbedingt für den Start empfehlen würde ist eine Taukappe und evtl. auch eine Heizung. Je nach Luftfeuchte.


    Vor allem aber: klare Nächte ;)

    Bei manchen DSLRs gibt es bei LiveView keinen Spiegelschlag mehr. Meine Nikon D780 lasse ich dann nur mit elektronischem Verschluss arbeiten. Da ist dann die LED neben der Speicherkarte das Einzige, was die Aktivität der Kamera anzeigt.

    Hallo Heinz,


    selbst habe ich so einiges durchlebt, improvisiert, …

    Mit Mond geht es so bei 600mm los, dass man gewisse Details erkennen kann.

    Aktuell arbeite ich fotografisch mit Nikon D700/D780. Also mit ich denke mal vergleichbarem Material wie Du.

    Mit dem Sigma oder Tamron 150-600mm und noch einem Telekonverter dazwischen bekommst Du den Mond bildfüllend.

    Auf einem stabilen Stativ mit Selbstauslöser und aktivierter Spiegelvorauslösung kannst Du mit Mond starten. Ich bin mir nicht sicher - kann die D750 schon elektronischen Verschluss? Wenn ja - den nutzen und Salven schiessen.


    Dobson:

    Mit zunehmendem Durchmesser der Optik steigt die Auflösung.

    Mit zunehmender Brennweite wird der aufgenommene Ausschnitt kleiner und das Licht auf dem Sensor auf eine größere Fläche verteilt. Damit steigt dann die notwendige Belichtungszeit oder/und die ISOs.

    Und damit beginnen die echten Probleme des Dobson.

    Der Mond wandert recht schnell aus dem Gesichtsfeld. Du kommst dann in den Bereich Bewegungsunschärfe, extrem hohe ISOs…


    Überlege Dir, wohin der Weg weiter gehen könnte!


    Fürs Beobachten von Nebeln, Galaxien - eben Deep Sky und die Herausforderung des Aufsuchens der Objekte sowie der Beobachtung von Mond und Planeten sowie dem Fotografieren vom Mond (ohne allzu kleine Ausschnitte) - dann verfolge die Überlegungen zum Dobson weiter.


    Für‘s Fotografieren von Details vom Mond, Planeten oder Deep Sky würde ich ein Teleskop auf einer motorisierten Montierung bevorzugen.

    Die Nachführung hält dann Dein Objekt im Gesichtsfeld.

    Für lange Belichtungszeiten bei Deep Sky empfehle ich Dir eine äquatoriale Montierung. Damit umgehst Du die Bildfelddrehung.

    Manche Montierungen können nachträglich durch das Einfügen einer Polhöhenwiege von Alt/Azimut auf Äquatorial umgerüstet werden.


    Vom Prinzip her bekommst Du an fast jedes Teleskop eine Kamera angeschlossen.


    Entweder an Stelle des Okulars - dann mit der Brennweite des Teleskops.

    Oder mit einer Barlowlinse dazwischen - dann mit dem Verlängerungsfaktor.

    Oder der Okularprojektion - dann erreichst Du mehrere Meter Brennweite. )Das ist heute nicht mehr so gebräuchlich. Statt dessen wird da heute meist eine Astrocam mit kleinem Sensor verwendet. )

    Oder Du montierst die Kamera mit ihrem Objektiv auf dem Teleskop und nutzt dies lediglich zum Nachführen.


    Meine eigene Geschichte mit Nikon und Astronomie habe ich hier beschrieben:


    Astrofotografie - damals (70-er,80-er) und heute
    Nach all den interessanten Beiträgen hier in der letzten Zeit habe ich mal mein altes Material zusammengesucht und stelle es hier ein. Es hat sich doch viel -…
    www.nikon-fotografie.de


    Gute Entscheidung und klare Nächte wünsche ich Dir,


    Thomas