Beiträge von Wombat im Thema „HEQ5 Pro Synscan: Penible fortgeschrittene Einnordung relevant?“

    Da gebe ich Stathis völlig recht:


    Die Waagestellung der Montierung hat keinen Einfluss auf die Go-To-Genauigkeit.


    Ich schrieb ja:


    Einnorden und Waagestellung beeinflußt die Nachführgenauigkeit


    Exaktheit der Anfahrung der Alignmentsterne und Zeitbedarf dafür beeinflußt die Go-To-Gneuaigkeit

    Ich habe einen Orion XT10i mit Push-To und da wird die von der "Montierung" (ist ja ein Dobson) festgestellte Push -To-Genauigkeit ( heisst bei Orion "Warp-Faktor") signifikant von der Dauer des Alignment-Prozesses bestimmt. Heißt: Wenn ich beide male den Alignement-Stern nicht finde und murkse da jeweils 60 Sekunden, bis ich den mittig habe und bestätigen kann, kann ich auch direkt noch mal neu anfangen. Ich weiß, in der Theorie müsste die Montierung ja die erwarteten Sternpositionen mit der verstreichenden Zeit aktualisieren, aber es ist nicht so und der Warp-Faktor verschlechtert sich massiv wenn das Alignement lange dauert.


    Jetzt ist so ein Dobso ja AZ-montiert und nicht EQ-montiert aber bezüglich der go-to-Präsizion ist es vergleichbar. Auch meine EQ3 und meine AZ-EQ5 verhalten sich in etwa so im EQ-Modus.


    Dem Orion XT10i ist es z.B. völlig egal, wo ich ihn hinstelle. Ob in der Waage oder an einem 10 Grad abfallenden Hang. Da muss nichts reguliert werden. Man startet die Kiste, führt den Tubus einmal ganz nach oben gegen den Anschlag und dann macht man 2-Stern-Alignement und das Push-to läuft perfekt.


    Guido

    Lieber Markus,


    das wird interessant zu hören, für welche Guiding-Philosophie Du Dich entscheidest:


    Alles mit ZWO und der ASIAIR und ZWO-Kameras?

    Oder Hardware-offene stand-alone Plattform Lacerta MGEN-3?

    Oder doch billiger mit einem Notebook im Gelände und reinen Software-Lösungen fürs Guiding?


    Ich tendiere zur MGEN-3.... dann kann ich auch mal länger belichten....


    Viele Grüße


    Guido

    Ich fotografiere maximal 15 Sekunden ohne aktives Guiding. Darüber werden bei mir die Stern unrund.... egal wie präzise Du ausrichtest und einrichtest... vermutlich könnte man mittels Einscheinern besser werden .... aber dann bin ich ja bei jeder Beobachtung im Gelände erst mal 30 Minuten mit dem Einscheinern an vier verschiedenen Sternen beschäftigt und beim Beobachten der Abweichungen und dem dann erfolgenden Korrigieren.


    Dann lieber Guiden! Dann regelt die Montierung alles weg mit den digitalen Heinzelmännchen ....


    In den letzten zwei "Sterne und Weltraum" ist ein guter Artikel von Frank Sackenheim. Da wird klar wie unverzichtbar und komfortabel Guiden ist mit Guide-Scope und Guide-Camera... Wenn ich es richtig verstanden habe, hat ZWO jetzt eine neue Kamera im Programm die sogar als Hauptkamera nebenbei Guiding-Information zur Steuerung der Montierung auswirft.... Dann braucht man kein Scope und keine zweite Cam mehr...

    Guten Abend,

    wenn Du damit diesen ganzen Firlefranz meinst mit Polar-Sucher zentrieren und rotieren usw. ist das überflüssig.


    Wenn Du visuell unterwegs bist reicht mit dem Polar-Sucher den Polarstern in die Mitte stellen (man braucht noch nicht mal mittels Polarstern-App nachzuschauen, an welcher Stelle des Kreises der Polarstern im Detail ist. Wenn Du fotografierst, solltest Du den Polarstern schon exakt einstellen).


    Also keine Wasserwaage und keine Polarsternapp usw... Polaris in die Mitte stellen reicht.


    Wenn ich fotografiere gehe ich so vor:


    Stativ mit einer Wasserwaage in die Waage stellen.

    Montierung aufsetzten.

    Montierung sauber mit dem Kompass einnorden.

    Wenn es dämmert (dann geht das am besten) Polaris sauber einstellen. Dazu auch die Knebel für die vertikale Ausrichtung verstellen - Natürlich passt dann die Gradzahl nicht mehr zu Deiner geografischen Höhe. Bei mir passt es mit Polaris nie, wenn ich den Montierungskopf auf meinen tatsählichen Breitengrad einstelle - lustig.... die Skalen sind schon ungenau...)

    Dann bei go-to das Teleskop sauber in die Grundposition stellen (meinst ist das nach Norden und alle Achsen mittig. Beim azimuthalen Teleskop horizontal)

    Dann mache ich das 2-Sterne-Alingment... usw...


    Immer dran denken:


    Wasserwaage einsetzten und Polaris exakt einstellen bestimmen die Güte der Nachführung


    Teleskop exakt in Grundposition und sauberes 2-Star-Alingment bestimmen die Güte des got-to mit seinem Finden der Objekte..



    Wenn Du die oben beschrieben Vorgehensweise anschaust, ist es natürlich etwas blöde: Das Stativ ausrichten und dann einnorden? Ok... wenn man es für das Einnorden anheben und drehen muss stimmt die Waage wieder nicht.... daher gehe ich eigentlich anders vor.


    Ich suche an einem Abend exakt die Nordposition für das Stativ mit aufgesetzter Montierung. Dafür stelle ich meine beiden Knebel am Montierungskopf für die horizontale (!) Ausrichtung in die Mitte - damit ich nach links und rechts ein bisschen Verstellweg habe.

    Dann mache ich mit Kreide je einen Kreis um die Füße der drei Montierungsbeine. Wenn das passt, stelle ich das Stativ genau so stehend in die Waage. Da bei mir die Terasse deutlich abfällt ist das Bein zum Rasen hin etwas länger ausgezogen als die Beine zum Haus. Am nächsten Tag mache ich mit Revell-Farbe deutliche haltbare Kreise an Stelle der Kreide-Markierungen.


    Wenn ich dann das Stativ auf die Markierungen stelle, passt immer alles sofort. Ich muss nur mit den Stellschrauben im Verlauf des Jahres geringfügig den Weg von Polaris auf dem Kreis nachregeln, also mal 5 Uhr, mal 8 Uhr, mal 12 Uhr usw...)


    Im Gelände hast Du da natürlich jedes Mal mehr Aufwand - aber nur, wenn Du Astrofotografie betreibst... sonst .... klar: Polaris in die Mitte stellen!



    Guido