Beiträge von Robin im Thema „Komet 12P/Pons-Brooks ist im Fernglas zu sehen“

    Hallo zusammen,


    vorhin habe ich den Kometen 12P nochmal visuell beobachtet mit dem 12" Dobson bei 49x Vergrößerung mit Lumicon Comet Filter. Ab 19:07 UT mit Star Hopping von Jupiter aus in der Dämmerung leicht auffindbar. Visuell am besten gegen 19:25-19:33 UT, danach ist er hinter Schleierwolken verschwunden. Nur noch eine kleine Koma mit einem kurzen Stummel des Schweifs.


    Anbei mein Foto-Versuch, 19:31-19:33 UT, Komet 6° über Horizont. Großes Bild: Einzelaufnahme 2 Sekunden belichtet, Kleines Bild: Jupiter mit Io, Europa, Callisto 1 Sekunde belichtet, um Faktor 2.6 gezoomt. Kleine Bilder Komet ebenso um Faktor 2.6 gezoomt, Stack mit 14 x 4 Sekunden Belichtung, ISO 1600, f/2.8, Canon EOS 600Da, Canon EF 200 mm f/2.8.


    Mehr konnte ich da nicht herausholen. Die Dämmerung und die Schleierwolken haben ziemlich gestört.



    Clear skies


    Robin

    Hallo zusammen,


    gestern Abend (19:15-19:49 UT) konnte ich den Kometen 12P nochmals fotografieren. Ausrüstung: Canon EOS 600Da, Canon EF 200 mm f/2.8 L II USM @ f/2.8, ISO 1600. 107 x 16 sec, also ein Frame mehr als am 28.03. Das war aber nur zufällig so, weil ab dem 108. Frame eine Wolke ins Bild zog und ich diese und alle folgenden Frames gelöscht habe.


    Habe beide Fotos in eine Datei zusammenkopiert. So erkennt man gut, wie sich der Ionenschweif innerhalb der paar Tage verändert hat.



    Clear skies


    Robin

    Hallo zusammen,


    am Donnerstag (28.03.) konnte ich den Komet 12P ohne störenden Mond beobachten. Dazu benutzte ich meinen 12" Dobson bei 49x Vergrößerung und experimentierte mit verschiedenen Filtern. Die Ergebnisse waren sehr ähnlich:


    Mit dem Lumicon Comet Filter (zentriert auf 507 nm, FWHM 22 nm) war der Ionenschweif deutlich kontrastreicher und länger erkennbar als ohne Filter, mit dem Baader CCD Blue Filter (Transmission 390-510 nm) sehr ähnlich wie mit dem Lumicon Comet Filter. Der False Nucleus wirkte mit dem Lumicon Filter verschmiert. Mit dem Baader C2 Swan Band Filter (zentriert auf 512 nm, FWHM 15 nm) war der Schweif deutlich kürzer, aber die zwei hellsten Streamer kamen kontrastreicher hervor, zumal der Filter die seitlichen Ausläufer des Schweifs unterdrückte. Der False Nucleus wirkte stellar.

    Von den technischen Daten her lässt der Lumicon Comet Filter mehr vom Wellenlängenbereich der CO+ Banden bei 504-508 nm Wellenlänge durch. Diese und weitere kürzerwellige CO+ Banden geben den Ionenschweifen auf Fotos die blaue Farbe. Der Blaufilter lässt diese auch durch. 504-508 nm dominiert wohl beim visuellen Beobachten, weil es nah am spektralen Empfindlichkeitsmaximum der Augen beim Nachtsehen ist.


    Insgesamt konnte ich den Ionenschweif über eine Länge von etwa 1.5° sehen. Anbei meine Zeichnung.
    Im 9x50 Sucherfernrohr schätzte ich die Helligkeit der Koma auf 4.9 mag. Mit bloßen Augen konnte ich ihn nicht sehen.


    Parallel dazu fotografierte ich den Kometen mit meiner Canon EOS 600Da Kamera, Canon EF 200 mm f/2.8 L II USM Objektiv bei f/2.8, ISO 1600, 106 x 16 Sekunden Belichtung, 19:21-19:59 UT.


    Auf diesem Foto ist der Ionenschweif über eine Länge von etwa 5° nachvollziehbar. Ab 2° und mehr vom Kopf des Kometen entfernt war er ziemlich zerrissen. Leider hatte ich das visuell nicht beobachtet, weil der Kontrast zwischen Schweif und Himmelshintergrund schon nach 1.5° Länge zu gering war. Leider habe ich versäumt, mal weiter weg vom Kopf des Kometen nachzuschauen. Vermutlich hätte ich dazu aber auch mehr Gesichtsfeld gebraucht.


    Hat jemand von euch diese zerrissenen Schweifstrukturen visuell beobachtet?



    Clear skies


    Robin


    Edit: Habe das Foto ausgetauscht, nachdem ich festgestellt hatte, dass der Grünkanal weniger gestreckt war als die anderen beiden Kanäle. Das vorige Bild könnte einen Violettstich gehabt haben. Mit meiner Farbsehschwäche erkenne ich das leider nicht.