Beiträge von Berlinsky im Thema „Einfluss Öffnung/Öffnungsverhältnis/Brennweite bei Deep Sky“

    Wie kann man für ein einziges Pixel ein Signal/Rausch-Verhältnis berechnen?

    Hallo Christoph,


    doch, das genau ist der zentrale Grund, warum wir lange belichten und ein kleines Öffnungsverhältnis verwenden, um eine möglichst hohe Photonenanzahl pro Pixel zu detektieren. Photonen aus klassichen Quellen sind Poisson-verteilt und die Standardabreichung entspricht der Quadratwuzel der detektieren Photoananzahl. Demsentsprechend seigt das SNR des Signals auf einem Pixel mit Quadratwutzel (Photonenzahl pro Pixel).


    CS - Oliver

    In diesem Zusammenhang kann ich diese Lektüre hier empfehlen. Das zweite Kapitel "Signal and Noise" liefert einen anschaulichen und guten Einsteig in die Photonenstatistik.


    CS - Oliver

    Also bei meinem Himmel sehe ich selbst bei 135 mm Brennweite nur runde Sterne ... :| , bin also nicht mehr im Undersampling.

    Bei f=135mm und 3,75micron Pixelgröße ergeben sich 5,7 arcsec / Pixel. Damit bist Du im starken Undersampling. bei f/2 ist der Durchmesser der Airy-Disk 2,44 micron und ist damit kleiner als ein Pixel. Wenn Du dennoch runde Sterne siehst, dann gibt es dafür verschiedene Gründe, z.B. 1) Fokus stimmt nicht, 2) Sterne ausgebrannt, 3) Abbildungsleistung des Objektivs nicht beugungsbegrenzt.


    CS - Oliver

    Hallo Christoph,


    wenn ich Dein Post richtig verstehe, dann möchtest Du zeigen, dass mit d=200mm, f/8, tiefer belichtet werden kann als mit d=70mm, f/2.8 bei Verwendung derselben Kamera. Ich befürchte jedoch, dass hier zu viele Parameter gleichzeitig verändert werden, so dass eine klare Schlussfolgerung nicht möglich ist. Hier wird ein langbrennweitiges Spiegelteleskop mit einem kurzbrennweitigen Linsenteleskop verglichen. Insbesondere ist im Falle des RC die Pixel-Scale mit 0.73" / px im leichtem Oversampling, während im Falle des Teleobjektives mit 5.9" / px in sehr großem Undersampling gearbeitet wird.


    Meiner Meinung nach sollten hier für einen angemessenen Vergleich so wenig wie möglich Parameter geändert werden. Da der Einfluss der Öffnung untersucht werden soll ist es angemessen, auch nur diese zu verändern und die sonstigen technischen Gegebenheiten zu nicht verändern, also dasselbe Teleskop mit derselben Brennweite und dieselbe Kamera. Bei einem derartigen Vergleich würde ich zum einen bei voller Öffnung 30min belichten, dann die Öffnung mit einer Blende verringern (z.B. auf 100mm) und dann erneut 30min belichten. Im Ergebnis stehen dann zwei Bilder zu Verfügung, eines mit f/8 und eines mit f/16 aufgenommen, wobei in beiden Fällen mit demselben Teleskop und demselben Pixel-Scale gearbeitet wird. Ich würde erwarten, dass dann das Bild mit f/8 auch deutlich tiefer belichtet ist als das mit f/16.


    CS - Oliver

    Hallo Gerd,


    ja, genau richtig, so stand es aber nicht im Post von Andi (Zitat: "Schnellere f ratio = mehr photonen generel", [sic] ) und wir müssen bei diesem Thema unbedingt vollständig und korrekt benennen, was gemeint ist.


    CS - Oliver

    Hallo Andi,


    ich glaube, dass die folgende Aussage eher noch weiter zur Verwirrung beiträgt:


    Größere öffnung = mehr photonen pro bogensekunde

    Schnellere f ratio = mehr photonen generel


    zur Größe der Öffnung:

    • Beim Vergleich zweier unterschiedlicher Öffnungen führt die größere Öffnung zu einem größeren Photonenstrom, also Anzahl der Photonen pro Zeiteinheit. Der Winkel (welcher im übrigen?) geht hier nicht ein.


    zum Öffnungsverhältnis:

    • Das Öffnungsverhältnis bestimmt, wie die Bestrahlunsstärke auf der Objektseite in die Bestrahlungsstärke auf der Bildseite übertragen wird. Hierbei geht das Öffnungsverhältnis umgekehrt proportional und quadratisch in die Übertragsungsfunktion sein, d.h. eine Halbierung des Öffnungsverhältnisses führt zu einer Vervierfachung der Bestrahlungsstärke auf der Bildseite. Das Öffnungsverhältnis hat keinen Einfluss auf die Anzahl der Photonen (warum sollten auch Photonen erzeugt oder vernichtet werden, nur weil sich das Öffnungsverhältnis ändert).


    CS - Oliver