Beiträge von hobbyknipser im Thema „Einfluss Öffnung/Öffnungsverhältnis/Brennweite bei Deep Sky“

    Ich habe gerade mal in Tino's Tabelle für das 14" Teleskop Alle Parameter gleich gelassen und nur die Brennweite um 1000mm verringert, von f/10 nach f/7.46; also kleinere f-Zahl: die Tiefe verringerte sich etwas. Also keine größere Tiefe bei nun kleinerer f-Zahl. Das galt jetzt für das Stacken von 4 Bildern a 10 min...

    Aufgrund der f-Zahl-Änderung wirken nun andere Parameter auf das Tiefen-Ergebnis ein, z.B. der Spot-size, der Abbildungsmaßstab und andere Größen ...


    viele Grüße

    Andreas

    Hallo, Ralf,


    Der Kollege Richard hatte keine mag25 erreicht, aber immerhin mag24.5 und ja, es gab kaum noch Vergleichsdaten.

    Der Kollege Tino hat errechnet, dass Richard tatsächlich "theoretisch" mag24,5 erreichen kann, unter seinen Bedingungen. Das siehst Du ja in der von mir genannten Tabelle.

    Die mag23 und tiefer scheint er aber regelmäßig zu erreichen. Da muss er wohl fast immer ein sehr gutes Seeing haben, sehr dunklen Himmel sowieso.


    Du hattest aber auch mal geschrieben, dass Du, je kürzer Du belichtest, insgesamt umso mehr Tiefe verlierst als Du infolge der besseren Auflösung wieder hereinholst. Du tauscht also auch hier wieder Tiefe gegen Auflösung. Das hattest Du hier geschrieben, bei Deinem Ringnebel:



    viele Grüße

    Andreas

    Hallo, Ralf, und auch Gerd (der sich so um seinen f-Wert sorgt :) )


    Ralf: das klingt ja Alles einleuchtend, was Du in Beitrag #294 so schreibst, aber warum kommt der sehr erfahrene Kollege aus dem Forum CN in meinem Beitrag #252 zu der Feststellung, dass er mit einem 10" f/8 tiefer kommt als mit einem 10" f/5? Trotz des starken Oversampling. Hat er hier größere Kamerapixel verwendet (darüber schreibt er zwar nichts; er weiß aber, dass er immer möglichst auf eine Auflösung von ca. 1"/Pixel kommen will), ist das die Lösung?

    Wie tief er kommt, kannst Du ja in seinen veröffentlichten 1600 Bildern im Forum CN sehen. Das widerspricht allen Theorien, die hier so dargelegt werden. 8o :evil:

    Der Kollege Tino hat seine Daten mal in seinem SNR-tool eingegeben und festgestellt, dass die vorgegebene Tiefe von Richard mit Tino's Ergebnissen übereinstimmt. :)

    In der Tabelle die Zeilen 22 und 23; Ergebnis der Tiefe in der Spalte BO:

    SNR-Berechnung.xlsx

    Das Ergebnis gilt für sein Meade 14" bei 3650 mm Brennweite. Richard arbeitet immer mit langen 10 min Einzelbelichtungen, keine Kurzzeitbelichtung.

    Und seine Pixel sind 18 µm groß (9 µm + 2x2 binning).

    Kollegen, schaut Euch die Bilder an (und das meistens nur mit 100 min Gesamtbelichtungszeit!) und schickt mir Bilder, die für den Bildausschnitt tiefer gehen. :D


    Mantrap Skies Catalog


    Der Kollege Richard Johnson hat für Euch doch sicher Alles falsch gemacht, oder? :P viel zu hohe Brennweite und langsames f/10. Wie kann man bloss so arbeiten? :) Damit kann man doch kein tiefes Bild erzeugen ....


    Da behaupte ich mal: das Seeing, die Himmelshelligkeit und die Öffnung sind viel wichtiger als der f-Wert. ;)

    Vielleicht kann uns Tino hier anhand seiner Tabelle helfen und uns mitteilen, welche Parameter in der Praxis wirklich für eine große Tiefe sorgen. :/


    viele Grüße

    Andreas

    Was ich aus dem Forum CN gelernt habe, ist Folgendes:

    Ein großes lichtarmes Teleskop mit wesentlich mehr Brennweite + Kamera mit großen Pixeln erzeugt bei geringerer Gesamtbelichtungszeit ein Bild gleicher Tiefe wie ein kleineres viel lichtstärkeres Teleskop + Kamera mit kleineren Pixeln, wenn das Seeing halbwegs mitspielt und bei mag21 Himmel. Der Himmelsausschnitt ist natürlich viel kleiner. :) 8o


    viele Grüße

    Andreas

    Hallo, andi1991a,


    dieser sehr erfahrene Astrofotograph hat hier aber ganz andere Erfahrungen gemacht: der kommt in 100 min auf mag 24, daher sollte man seinen Äußerungen schon etwas Gewicht beimessen, finde ich:


    "Zunächst einmal ist die Annahme, dass schnell besser ist, oft falsch. Das HST arbeitet bei etwa F/45 für die tiefsten Bilder (variiert je nach Kamera-Upgrade). Der Grund dafür ist, dass ein Asteroid in dieser Entfernung eine Punktquelle ist. Mit zunehmender Brennweite nimmt also nicht die Größe des Asteroiden auf dem Sensor zu, sondern der Hintergrund. Daher wird er dunkler, wenn der Asteroid gleich bleibt. Das habe ich schon in der Filmzeit gelernt, als ich Teleskope mit 10" f/8 und 10" f/5 benutzte. Das f/8 Teleskop ging im gleichen Zeitraum tiefer als das f/5 Teleskop, obwohl das f/5 Teleskop über effizientere Beschichtungen verfügte, die den größeren Sekundärspiegel mehr als wettmachten. Tatsächlich habe ich oft die volle Größe erreicht! In diese Berechnung fließt natürlich auch die digitale Pixelgröße ein. Ein f/10-Teleskop mit 9-Mikron-Pixel ist dasselbe wie die gleiche Öffnung bei f/5 mit 4,5-Mikron-Pixel. Ich arbeite jetzt nur mit f/10, kann aber in einer sehr guten Nacht in nur 40 Minuten eine Helligkeit von 23,5 erreichen, indem ich mit einem 18-Mikron-Pixel bei 3650 mm (ca. 1") arbeite. Wenn ich zu 0,5"/Pixel bei 9 Mikron übergehe, habe ich 24,3 erreicht. Durch die Verlängerung der Zeit auf 2 Stunden kam ich nur auf 24,5 und das erforderte sehr gutes Seeing in einer Nacht mit super Transparenz".


    daher behaupte ich mal ganz frech, dass Deine Aussage falsch ist, wenn es um punktförmige Objekte geht.


    viele Grüße

    Andreas

    Hallo, Tino,


    Du hattest doch schon einen SNR-Berechnungstool programmiert. Siehe Beitrag #5. Dieser tool beruht doch sicher auf physikalischen Formeln/Gesetzen.

    Kann man denn nicht schon bei Eingabe der "strittigen" Parameter diese Streitereien hier klären? :)

    Oder nutzt der Tool nur etwas, wenn man die Tiefe einer Aufnahme ausrechnen will.?


    Z.B. für den Brennweitenbereich 380-480mm, leichtes Undersampling: bleiben alle Parameter gleich (Öffnung, Belichtungszeit, Seeing, etc.) und ich reduziere nur die Brennweite, also kleinerer f-Wert, dann bleibt die Tiefe einer Aufnahme praktisch gleich (nur Änderung von 0,1mag) oder ähnliche Fragestellungen.


    viele Grüße

    Andreas

    Hallo, Christoph,


    es geht ja hier nicht um den Originalmaßstab, sondern um die volle Auflösung für Details. Dann wären doch die Sterne kleiner, oder nicht?

    Du hast immer alle Bilder verkleinert, damit die Auflösung stark verringert und freundlicherweise wurde auch dadurch das Rauschen reduziert.

    Möchtest Du Gerd also die volle Auflösung zeigen, müsstest Du Deine Aufnahmen in die Galerie packen und dann hierauf verweisen. Ist Dein voller .jpg über 33 MB groß müsstest Du das Bildfeld erst einmal in .tif etwas beschneiden und dann ohne weitere Bildverkleinerung wieder als 100%-.jpg in die Galerie übertragen und hoffen, dass es nun unter 33 MB groß ist. Mein Gedankengang ... Dann hätte Gerd immer noch seine volle Auflösung, nun aber für ein kleineres Bildfeld; das ist ja nicht so wichtig.


    Falls Du unter den 2 MB bei voller Auflösung bleiben möchtest, dann wäre der Bildausschnitt schon sehr klein.

    So sähe das bei mir aus, mit 135mm f/2 und 1,6x Crop-DSLR: das ist meine volle Auflösung mit den entsprechenden Sterngrößen: das wären dann die 6"/Pixel; ist aber eben nur ein .jpg und kein .tif! Das .tif ist immer noch mehr als 6x so groß wie das .jpg, mit etwas besserer Auflösung.


    viele Grüße

    Andreas

    Hallo, Christoph und Gerd,


    ich glaube, Ihr redet aneinander vorbei.

    Ich arbeite mit 135mm und 1,6x Crop Kamera; Christoph mit Vollbildkamera und 200mm. Bei meinem ähnlichen Bildfeld wäre ein .jpg mit voller Auflösung ca. 18,5 MB groß. Das habe ich auch in meinem Betrag #103 geschrieben. Das Bild von Christoph in seinem Beitrag # 85 ist aber nicht einmal 1 MB groß. Man sieht es an den Bildmaßen, dass das Bild stark verkleinert worden ist, für das Forum hier, das größere Bilder als 2 MB in Beiträgen nicht erlaubt. Da müsste man das volle Bild erst in die Galerie packen (erlaubt max. 33 MB) und dann hier darauf verweisen. :)

    Christoph's Bildfeld in Beitrag #121 ist ja kleiner als das Bildfeld in Beitrag #85 und noch stärker verkleinert.


    viele Grüße

    Andreas

    Hallo, Oliver,


    ja, Punkt 2 trifft vielleicht zu; wäre denkbar, dass bei 30 sec Einzelaufnahmen zu viele Sterne schon ausgebrannt, weiß sind ...aber die vielen schwachen Sterne mit ihren Farben noch nicht. Die will man ja instinktiv auch schon auf den Einzelaufnahmen sehen. Danke für die Tipp. Dann sollte ich vielleicht kürzer einzelbelichten, oder die ISO bei DSLR runterdrehen ... dann ist aber das Histogramm ziemlich weit links ...mhhh.


    viele Grüße

    Andreas

    Hallo, Gerd,


    Undersampling? Heißt das, dass man in seinen Bildern eckige Sterne sieht?

    Also bei meinem Himmel sehe ich selbst bei 135 mm Brennweite nur runde Sterne ... :| , bin also nicht mehr im Undersampling.

    Du hast hier nun schon so viele Thesen aufgestellt. Wäre es nicht sinnvoll, diese Thesen mit Vergleichsbildern, sogar schnell möglich mit dem Herauspicken in Astrobin, zu untermauern. Dann könnten sich die Kollegen dazu äußern, ob sich diese Vergleichsbilder für einen Vergleich eignen oder nicht?


    viele Grüße

    Andreas

    Hallo, Gerd,


    das Vergleichsbild wurde mit einem 106 mm Teleskop aufgenommen, und dann in Australien (in größerer N.N.-Höhe), wo M22 wahscheinlich viel höher am Himmel steht als an Christoph's Beobachtungsplatz.

    Dieser Tak gilt als das schärfste 4" Teleskop überhaupt (ist weltweit sehr begehrt), ist deshalb aber auch extrem temperaturanfällig und kostet mit Reducer und Zubehör um die 10k Euro. Da hast Du aber etwas "sehr Feines" als Vergleich gewählt. :D Ein ähnliches Ergebnis läßt sich nur mit einem anderen Tak 106 erzielen. :P

    Die Öffnung ist also größer als beim tele und das Teleskop hat weniger "störende" Linsen als das tele. :)


    viele Grüße

    Andreas

    ... da hier ja immer auf Christoph's 200mm tele herumgeritten wird, zeige ich mal ein Bild von mir: so sieht es bei meinem Himmel, bortle 6 mit 135 mm Brennweite und f/2.0 aus. Dies ist das kaum beschnittene Gesamtbild mit einer 1,6x Crop-Kamera, Canon 750d mit 3,77 µm Pixeln. Besser läßt sich das Samyang 135 kaum fokussieren. Die Auflösung liegt hier bestenfalls bei ca. 6"/Pixel, ähnlich wie bei Christoph mit 200mm und der Canon 6d.

    Die Sterne erscheinen erst einmal ziemlich fein, aber wenn man das Bild stark vergrößert, wirken die Sterne auch grob. Man muss auch noch dazu sagen, dass sich hier in der Milchstraße bei 6"/Pixel bereits mehrere Sterne um einen Bildpixel streiten, so wie bei Christoph auch. D.h., man sieht hier eigentlich großenteils keine "richtigen" Sterne, sondern nur Sternzusammenballungen. :) Christoph's Bildqualität könnte etwas schlechter sein, da M22 viel tiefer am Himmel steht als mein Vergleich hier (NGC 6946), trotz meines viel schlechteren Himmels. Leider habe ich von M22 kein Bild mit dem Samyang.

    Jetzt ist das Bild aber auch noch in der Breite von 5530 Pixeln auf 1600 Pixel verkleinert, in der Höhe entsprechend, was ich auch noch nicht bedacht hatte. Damit wird hier die Auflösung noch weiter reduziert. Weiß aber jetzt nicht, wie man das berechnet. Das volle .jpg wäre 18,5 MB groß.



    viele Grüße

    Andreas

    Hallo, Christoph,


    die Sache ist sehr komplex, denke ich, da es zuviele Parameter für einen Vergleich gibt, die bedacht werden müssen, z.B. vielleicht auch die Verbesserungsmöglichkeit der Pixelgröße der Kamera, um die Auflösung des kleinen tele zu verbessern. Ich habe hier z.B. Deinen V40-Stern, der bei mir mit einem 6" f/3.0 Newton, also 450 mm und einer 3,77 µm Pixel-Kamera auch deutlich erkennbar ist, etwa in der Bildmitte.



    viele Grüße

    Andreas

    Im Forum CN hatte Rick auch noch ein Thema gestartet, wo es um die "Zerschlagung des F-Wert-Mythos" geht. :) Das war etwas provokant gemeint, ist aber interessant zu lesen. Leider habe ich selbst die Quintessenz aus dem Ganzen aber nicht verstanden. ?(

    Wer fit in Englisch ist und gerne der langen Diskussion folgen möchte: hier der link:


    Busting the F/ ratio myth - Experienced Deep Sky Imaging - Cloudy Nights
    Page 1 of 8 - Busting the F/ ratio myth - posted in Experienced Deep Sky Imaging: Kfir Simons recent post of NGC 7497 gives a good example for me to expound on…
    www.cloudynights.com


    Zur Einarbeitung: dies ist die Übersetzung des Prologs mit Google-Übersetzung:


    "Kfir Simons jüngster Beitrag über NGC 7497 ist für mich ein gutes Beispiel, um das zu erläutern, was ich den F/-Verhältnis-Mythos nenne. Das heißt zum Beispiel, dass das von ihm verwendete f/2,8-System „schneller“ ist als mein f/10-System. Das stimmt einfach nicht immer. Bei der DSO-Bildgebung kann das f-Verhältnis ein viel größeres Sichtfeld bedeuten, wie das Bild von Kfir zeigt. Es ermöglicht, die Schönheit des gesamten Feldes zu sehen. Hier glänzen „schnelle“ Systeme. Wählen Sie ein schnelles System für diese Fähigkeit, nicht für seine Geschwindigkeit. Wenn Sie jedoch die „Geschwindigkeit“ der Abbildung wünschen, ist die Öffnung weitaus wichtiger. Dies ist der Grund für immer größere Profi-Teleskope mit 30 Metern und mehr am Horizont. Sie leisten in der begrenzten verfügbaren Zeit mehr als kleine Teleskope, unabhängig von ihrem f-Verhältnis, das oft je nach Tätigkeit schwankt.

    Für das Bild von Kfir wurden 150 Minuten L-Daten und 45 Minuten RGB-Daten bei f/2,8 und einer Öffnung von 10 Zoll verwendet. Dem F-Verhältnis-Mythos zufolge würde mein 14-Zoll-f/10-System sogar (10/2,8)^2 = 12,8-mal mehr Belichtung benötigen, obwohl ich mit meiner 14-Zoll-Öffnung doppelt so viele Photonen pro Quadratsekunde sammle oder vielleicht 6,4-mal mehr, wenn man die Öffnung berücksichtigt. Für mein Bild dieses Systems habe ich jedoch nur 80 Minuten L-Daten verwendet (ungefähr die Hälfte der von Kfir verwendeten). Aber mein 14"-Teleskop sammelt doppelt so viele Photonen, so dass ich tatsächlich ungefähr die gleiche Anzahl an Photonen sehe wie er in dieser Zeit, wenn das f-Verhältnis in dieser Hinsicht unerheblich ist, wie ich behaupte. Auch hier behaupte ich, dass es auf die Gesamtzahl der Photonen ankommt. Ich denke, mein Bild beweist diesen Punkt ziemlich gut, da es unter wahrscheinlich ähnlichen Himmeln aufgenommen wurde (allerdings bei weitaus höherer Luftfeuchtigkeit). Obwohl meine Zeit nicht perfekt übereinstimmt, verfehlen sie nur 5 Minuten und meine Kamera ist weniger quanteneffizient, was die zusätzlichen 5 Minuten problemlos ausgleichen sollte.

    L=8x10' RGB=2x10' jeweils. Was hätte ich nun bekommen, wenn ich 150'x12,8 = 32 (oder 16) Stunden L-Daten und 12,8 (oder 6,4) Stunden Farbdaten verwendet hätte, wie der Mythos besagt, dass ich sie brauchte?

    Mythos kaputt? Du entscheidest.

    Ja, das ist ein Bild, das ich hier am 11. September 2011 gepostet habe. Ich veröffentliche es nur noch einmal, da es hinsichtlich der gesammelten Photonen nahezu perfekt mit Kfirs jüngstem Beitrag übereinstimmt und somit ein gutes Beispiel für meine Behauptung ist, dass die Gesamtphotonenzahl wichtig ist und diese hängen von der Öffnung und nicht vom f-Verhältnis für eine bestimmte Belichtungszeit ab."


    viele Grüße

    Andreas

    In meinem Beitrag #16 hatte ich ja schon auf den leider verstorbenen Kollegen Richard Johnson aus Montana, USA, (tief inden Wäldern, weit weg von einer Lichtverschmutzung) hingewiesen ("mag25, what ...").

    Wenn man hierzu mal seine praktischen Erfahrungen bezügl. Öffnung und Öffnungsverhältnis durchliest ...hier mal die deutsche Übersetzung seines Textes. Vielleicht trägt dies etwas auch noch zu dem Thema bei:


    "Zunächst einmal ist die Annahme, dass schnell besser ist, oft falsch. Das HST arbeitet bei etwa F/45 für die tiefsten Bilder (variiert je nach Kamera-Upgrade). Der Grund dafür ist, dass ein Asteroid in dieser Entfernung eine Punktquelle ist. Mit zunehmender Brennweite nimmt also nicht die Größe des Asteroiden auf dem Sensor zu, sondern der Hintergrund. Daher wird er dunkler, wenn der Asteroid gleich bleibt. Das habe ich schon in der Filmzeit gelernt, als ich Teleskope mit 10" f/8 und 10" f/5 benutzte. Das f/8 Teleskop ging im gleichen Zeitraum tiefer als das f/5 Teleskop, obwohl das f/5 Teleskop über effizientere Beschichtungen verfügte, die den größeren Sekundärspiegel mehr als wettmachten. Tatsächlich habe ich oft die volle Größe erreicht! In diese Berechnung fließt natürlich auch die digitale Pixelgröße ein. Ein f/10-Teleskop mit 9-Mikron-Pixel ist dasselbe wie die gleiche Öffnung bei f/5 mit 4,5-Mikron-Pixel. Ich arbeite jetzt nur mit f/10, kann aber in einer sehr guten Nacht in nur 40 Minuten eine Helligkeit von 23,5 erreichen, indem ich mit einem 18-Mikron-Pixel bei 3650 mm (ca. 1") arbeite. Wenn ich zu 0,5"/Pixel bei 9 Mikron übergehe, habe ich 24,3 erreicht. Durch die Verlängerung der Zeit auf 2 Stunden kam ich nur auf 24,5 und das erforderte sehr gutes Seeing in einer Nacht mit super Transparenz. Eine solche Nacht habe ich seit über 2 Jahren nicht mehr gesehen.

    Mein tiefstes Bild, für das ich Magnituden habe, ist das der Gravitationsbögen in Abell 2218. Ich bin misstrauisch gegenüber den von NED aufgeführten Magnituden, aber sie sind alles, was ich weiter sagen muss. Ich habe das HST-Bild angehängt und meins mit 0,25"/ Pixel aufgenommen, was weit über meiner Auflösung liegt, aber ich musste so tief gehen."


    viele Grüße

    Andreas

    Hallo, Andi,


    ich glaube nicht, dass die Lichtsammelleistung eines 20 mm Objektives besser ist als ein 400 mm f/2.8 Objektiv.

    Kennst Du den sog. Dragonfly-Array zur Fotografie von extrem schwachen DSO's? Da sind 2 x 24 Objektive von Canon, 400 mm f/2.8 zusammengeschaltet, um die Äquivalenz eines Refraktors miti f/0.4 zu ereichen. ... dann könnte man ja stattdessen viele kleine 20 mm Objektive nehmen ...

    Hier der link hierzu:


    https://www.dragonflytelescope.org/


    viele Grüße

    Andreas

    Hallo, Stathis,


    zu Deinem Beitrag #6: Punkt 2:

    Du hattest mal geschrieben, dass das Bild der Kollegin Bianka (5" f/5 Newton = 650 mm) schärfer und tiefer sei als Deine erzeugten Bilder mit mehr Öffnung und Brennweite:

    siehe Beitrag #16:



    ... liegt das daran, dass Bianca den weit transparenteren Himmel hatte, sie kürzer einzelbelichtet hat, oder eine Kamera mit viel kleineren Pixeln verwendet hat? Widerspricht diese Aussage nun Deinen o. g. Aussagen?


    Dazu noch etwas Kurioses, das Ralf, 03sec, mal geschrieben hat:

    Er hat als Einziger bei einem M64 Projekt die Bildbearbeitung übernommen und die Ergebnisse aller eingesetzten Teleskope bearbeitet. Dazu meinte er , dass der Rohsummenstack vom Kollegen Peter, Pete_XL (mit der kleinsten Teleskop-Öffnung von 130mm (APO 130mm f/7) der eingesetzten Teleskope (und da war auch ein C11 dabei) das schärfste Ergebnis gebracht habe. Das hat mich doch überrascht und paßt nicht zu Deiner Aussage, dass Dein 130 mm APO bezügl. Auflösung nicht mit den Spiegeln mithalten kann. Vielleicht hätte eine Aufnahme ohne Reducer dies geändert. Oder Du hast doch einen weit transparenteren Himmel als Du denkst. :)


    Edit: Vielleicht ist der Transparenz-/Seeing-Einfluss doch viel größer als wir Alle denken und überragt auch viele Überlegungen über eine sinnvolle Brennweite und Öffnung.

    Ich denke da auch an Anmerkungen vom Kollegen Ralf, 03sec, der mal bemerkt hatte, dass Brennweiten von 400 mm oder mehr in unseren Breiten keinen Sinn machen, bei Pixelgrößen von 4 µm oder weniger, siehe hier seine Beiträge # 22 und vor allem 24: Es soll ja hier um lange Einzelbelichtungen gehen. Diese Äußerungen habe mich etwas verwirrt.



    Im Gegensatz hierzu gab es im forum CN einen Kollegen, der bei hoher Brennweite, großer Öffnung sowie einer Kamera mit großen Pixeln (+Binning) und 10 min Einzelbelichtungen eine sehr große Tiefe und Detaildarstellung erreichte. Hier der link dazu. Es ist mir ein Rätsel, wie dies möglich ist. Das Seeing in Montana muss phantastisch gewesen sein, 8) sonst erreicht man doch nicht bei 3650 mm Brennweite eine Tiefe von mag23 bzw. 24 in 2-3 h oder auch nur in 100 min, oder?


    Mag 25, what does it take? - Experienced Deep Sky Imaging - Cloudy Nights
    Mag 25, what does it take? - posted in Experienced Deep Sky Imaging: Musing about Planet 9 and the speculation that its about 24th magnitude if at the fare…
    www.cloudynights.com


    viele Grüße

    Andreas

    der "lazy geek" aus dem extrem lichtverschmutzten Tokio hatte mal einen Vergleich bezüglich fotografischer Details gemacht:

    ein 6" SC Teleskop mit Hyperstar (=300mm) gegen einen 6" f/3.45 Newton (= 517mm) und Astro-Kameras mit gleicher Pixelgröße; Alles nur mit uv_ir-Filter:

    Ergebnis: selbst in Tokio waren auf dem 517mm Bild mehr Details zu erkennen als bei 300mm. ^^ Vielleicht ist das Seeing in Tokio gar nicht so schlecht ... :/

    Das hiesse ja dann für uns hier: für ein Maximum an Details muss man mit mehr als 300 mm Brennweite arbeiten ...


    viele Grüße

    Andreas

    Hallo, Kollegen,


    der Kollege Tino hatte im Jahre 2017 mal eine Excel-Tabelle entwickelt, in der bezüglich der Ermittlung der fotografischen Tiefe von Astro-Aufnahmen die Zusammenhänge Teleskop, F-Zahl, Seeing-Wert, Pixel-Größe, Belichtungszeit, etc. berücksichtigt werden: die Beiträge auf den Seiten 2 und 3 meines damals erstellten Threads, großenteils mit den von mir benutzten Teleskopen:



    und in Beitrag #60 wird die Excel-Tabelle vom Kollegen Tino vorgestellt, anhand derer man sich ausrechnen lassen kann, mit welcher Teleskop-Kamera-Seeing-Kombination man welche fotografische Tiefe erreicht (gilt aber nur für Langzeitbelichtung?): Man kann in der Tabelle seine eigenen Werte eingeben und erhält eine theoretische Tiefe.


    SNR-Berechnung.xlsx


    Wer mehr über Einzelheiten zur Tabelle wissen will: Tino hat hierfür einen eigenen Thread erstellt! :



    Seht Euch rechts neben der Tabelle mal die vielen Aktualisierungen (weiteren Parameter) von ihm an. Insgesamt gibt es meiner Meinung nach so viele Parameter, dass es für einen Laien wie mich schier unmöglich ist, hier noch durchzublicken. :)


    viele Grüße

    Andreas