Beiträge von BastianW im Thema „Wozu viel Belichtungszeit? (Beispiel M31)“

    Auf facebook habe ich zu den Fotos interessierte Nachfragen bekommen: Wie macht man sowas?

    Erklärt habe ich es so:


    "Astro-Fotos werden aus vielen einzelnen Aufnahmen zusammengesetzt. Lichtschwache oder feine Details gehen bei einer einzelnen Aufnahme im Rauschen unter. Hat man aber viele Aufnahmen, kann eine Software die Lichtwerte der einzelnen Pixel mitteln. Rauschen hebt sich so immer mehr auf, aber (auch schwache) Lichtunterschiede bleiben übrig. Deren Kontrast kann man dann verstärken, so dass plötzlich Strukturen erscheinen, wo ein hochkontrastiertes Einzelfoto nur Schneegestöber zeigt. Je mehr Fotos, desto besser das Ergebnis."

    Bitte um Korrektur :S

    Eingangs hatte ich gefragt, wozu viele Aufnahmen nötig sind, wenn eine einzige dasselbe Ergebnis bringt. Richtig hätte die Frage lauten müssen: Eine einzige Aufnahme bringt dasselbe Ergebnis wie 20 - was mache ich falsch? Aber weil ich es eben falsch gemacht hatte, wusste ich das nicht... :)

    Um (für mich) das Thema abzuschließen, hier eine neue Gegenüberstellung. Die Aufnahmen sind von NH2-229 Flammensternnebel und entstanden letzte Nacht. Das Ergebnis ist klar und ich habe gelernt.


    Auch die Belichtungszeit kann ein Einfluss haben.

    Dann brauche ich mal eine Anleitung für Flats.
    Wovon ich bisher (bitte korrigiert mich!) ausgehe: Fotografieren einer gleichmäßig ausgeleuchteten weißen Fläche, die sich nicht im Fokus befindet, damit man keine Krümel etc. aufnimmt.

    Ich habe das mit dem ASIAIR gemacht: Flats ausgewählt, und die Belichtungszeit hat er selbst eingestellt.
    Dass meine Flats zum Rand hin dunkler werden, kann ich optisch nachvollziehen, ist aber eigentlich nicht erwünscht, denke ich.
    Allerdings finde ich das Ergebnis nicht schlecht, denn die Flecken aus den Aufnahmen sind raus und der Rand wird nicht aufgehellt. Irgendwie scheint Siril mit den dunkleren Rand der Flats umgehen zu können.

    Moin.

    Die Farbsättigung ist tief - was meinst Du damit? Intensive Farben?
    Das Blau im Randbereich ist viel stärker - verglichen mit was? Meine Bilder oder das von Stathis?

    Die Flats habe ich gemacht, indem ich ein iPad mit weißem Monitor auf der Teleskop gehalten habe.

    @ Stathis: Danke für die (gute :) ) Kritik.
    @ Andreas: Der Film ist super und genau das, was ich gesucht habe. Danke.
    Zu meinem Bild:
    Dass der Kern so hell ist, aber die 100% nicht erreicht, die Scheibe selbst Kontraste hat und die Ränder zugleich gut zu sehen sind, liegt daran, dass ich sie getrennt bearbeitet habe. In PS6 mehrere Ebenen gemacht, auf jeder einen Teilbereich optimiert und dann den Rest jeweils gelöscht, so dass die Ebene darunter sichtbar wird, mit ihrem guten Teilbereich. Daran liegt auch die Grizzeligkeit mancher Galaxiebereiche, weil ich dort den Abstand hochgezogen habe. Der Versuch waren viele Details aus den Daten, nicht ein glattes Bild.
    Der glatte Hintergrund musste leider so werden, weil ich ein paar Ecken wegretuschieren musste. Er ist nicht schwarz, sondern dunkelgrau. Ich mag das so. Und ich bin noch dabei, zu spielen und zu übertreiben, um es zu lernen. Wenn ich das Handwerk einigermaßen beherrsche, kann ich dezenter arbeiten. Es ist auch farblich nicht optimal, finde ich, aber immerhin habe ich den äußeren Rand mit Blaustich hinbekommen, der einen guten Anschluss an die braungelbe Scheibe hat. Finde ich zumindest selbst. Der leicht rosafarbene Bereich um das helle Zentrum ist künstlich eingefärbt, nicht nur farbverstärkt. Auch das, um es zu versuchen.

    Wer es selbst versuchen möchte: Hier ein Link zum Download der größten Bilderserie (60x2') samt Darks, Flats und Bias.

    Rohdaten M31 BastianW, ca. 1GB

    Computerviren sind mir keine auf meinem Rechner bekannt. Die Empfehlung ist trotzdem, die Daten vor dem Verwenden einmal zu scannen.
    Viele Grüße an alle

    Bastian

    Hallo Ihr Lieben,

    erst einmal: Sagenhaft, was man hier an guter Kritik bekommt. Ich hoffe, meine Lernkurve wird dem gerecht.
    Hier einmal die Sterne nicht bearbeitet. Nur rausgenommen, die Galaxie bearbeitet, und wieder reingetan.

    Besser?


    Danke für jeden Hinweis
    Bastian

    So, dann muss ich mal feststellen, dass ich es nun selbst sehe. Noch ein paar Aufnahmen gemacht (ca. 1h). Insgesamt habe ich nun 3 Serien, die ich mir den entsprechenden Flats getrennt gestackt habe. Die 3 Ergebnisse habe ich dann wieder gestackt.

    Und: Ich konnte definitiv mehr Details herausarbeiten. Es sind z.B. mehr Sterne sichtbar geworden.

    Alte Version:



    Neue Version:



    Der Rand der Galaxie zeigt bei der alten Variante mehr Kontrast. Mir gefällt die neue besser.
    Gestackt und entsternt mit Siril, bearbeitet in PS6, Sterne wieder drauf in Siril.

    Danke für die Hilfestellung.
    Aber ich hatte immer alles gelöscht. Auch den processed Ordner. Aber offensichtlich habe ich da geschlampt.

    Ich habe mich nicht beschwert, sondern gewundert. Und ich habe das Thema als Frage formuliert. Wenn das falsch rüber kommt, tut mir das leid - das ist nicht gewollt.
    Ich denke, man darf auch mal fragen, wenn man sich irrt. Und es ist wirklich merkwürdig gewesen:
    Ich hatte M31 gestackt. 2 Tage später habe ich das Arbeitsverzeichnis geleert, andere Bilder reingetan und M33 gestackt. Am nächsten Tag kam dann der Versuch mit den 3 Lights, wieder mit komplett geputztem Arbeitsverzeichnis. Wo Siril da alte Daten her hat, weiß ich nicht. Aber irgendwo werden die offenbar gespeichert, und Siril erkennt die Daten wieder. Aber nur, wenn man dasselbe Arbeitsverzeichnis verwendet. Als ich gerade das Laufwerk gewechselt habe, kam das erwartete Ergebnis: 3 Lights zeigen einiges, 60 Lights zeigen mehr.


    3 Lights:


    60 Lights:


    Noch einmal: Die Daten wurden immer gelöscht. An die Lights hat Siril sich erinnert, aber an die Flats etc. nicht. Das hat mich ja gerade auf die falsche Fährte gelockt: Korrekturdaten reduziert, und das Bild ändert sich wie zu erwarten. Lights reduziert, und nichts passiert. Weiß jemand, wo Siril die Daten in der Hinterhand behält?
    Es tut mir leid, wenn das jemanden geärgert hat.

    pete_xl


    Siehe meine Antwort oben 😉

    Die beiden Stacks sind identisch, weil die zwischendaten nicht gelöscht wurden.

    Zu 100% reproduzierbarer und begründbarer Fehlschluss unter Annahme falscher Tatsachen.

    Es muss sich um einen Fehler handeln. Das denke ich auch. Aber wo?
    Ich werde jetzt bei Siril das Arbeitsverzeichnis ändern, auf ein anderes Laufwerk, damit alte Daten keine Rolle spielen können.
    Dann werde ich als erstes den Versuch mit 3 Lights machen, damit auch da keine gar nichts bereits Vorhandenes herumspuken kann. Danach mache ich das Stacking mit allen Lights. Dann werde ich berichten.

    Sorry, aber das ist doch eine Gespensterdiskussion. Wir wollen doch nicht ernsthaft darüber rätseln ob und warum eine Aufnahme aus 3 Lights und eine aus 60 Lights scheinbar identisch sind und damit die Mathematik aus den Angeln heben und anschließend das kleine 1 x 1 der Astrophotographie neu zu schreiben. Ich zumindest mache da nicht mit. Ich schlage vor, du wiederholst das Ganze und berichtest. Oder du stellst einen Downloadlink mit den Rohdaten für einen Quervergleich zur Verfügung.

    Wenn das Phänomen bleibt, poste ich hier einen Download-Link. Denn genau das denke ich auch: Der Fehler muss bei mir liegen. In der Mathematik kann er ja wohl kaum liegen. Irgendwas mache ich falsch.

    Also verstehe ich das richtig du hast Lights in a 60 sec. angefertigt?.

    Vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt.
    Jede Belichtung hat 120sek gedauert.
    Dazu habe ich 10 Dakrs, 20 Biases und 10 Flats gemacht.
    Dann habe ich interessehalber alles mal mit nur 3 Lights durch Siril laufen lassen. Biases, Darks und Flats waren alle da. Nur 57 Lights wurden entfernt. Script: OSC-Preprocessing. Ich wollte wissen, was man nach wenigen Aufnahmen bereits aussagen kann. Die Verwunderung kam, als ich auf Autostretching ging: Das sah genauso aus, wie beim Stacken vor 3 Tagen. Daraufhin habe ich einen Schreenshot gemacht.
    Dann habe ich, um sicher zu gehen, Siril geschlossen und neu gestartet. Die Ordner masters und process habe ich geleert. Dann alles noch einmal mit allen 60 Lights, also 2h Belichtungszeit. Das Ergebnis: Dasselbe. Wieder einen Screenshot gemacht. Die Ergebnisse seht Ihr oben.
    Dann noch ein Versuch, bei dem alle Bilder auf jeweils 3 reduziert wurden. Das Ergebnis (siehe oben) ist schlechter: grizzeliger Hintergrund und schwache Bereiche weniger klar.

    Hallo in die Runde.

    Ich habe heute gedacht: Mal sehen, wie weit ich komme, wenn ich von meinen 2h Belichtung der Andromeda-Galaxie nur 6min. verwende. Also habe ich das Stacken mit Siril wiederholt, aber nur mit 3 der 60 Aufnahmen. 10 Darks, 20 Biases und 10 Flats habe ich in voller Zahl drin gelassen. Das Ergebnis: Dasselbe! Mit nur 6min Belichtung erreiche ich exakt dasselbe wie mit 2h. 8|

    Ein weiterer Versuch: 3 Darks, 3 Biases und 3 Flats brachten dann ein schlechteres Ergebnis.

    Ich habe zum Vergleich Screenshots gemacht: Gestackt und das Ergebnis geladen und autogestreched dargestellt. Also nach dem Stacken NICHTS geändert.


    60 lights, 20 biases, 10 darks und 10 flats:



    3 lights, 20 biases, 10 darks und 10 flats:



    3 lights, 3 biases, 3 darks und 3 flats:


    Die Erhöhung der Anzahl der Korrekturbilder hebt die Qualität, die Zahl der Lights nicht. Was soll man davon halten?