Beiträge von Niklo im Thema „Jupiter und andere Planeten in kleinen bis mittelgroßen Teleskopen bis ca. 8" Öffnung 2023“

    Hallo Mira,

    die leere Vergrößerung gibt's nur am Okular. ;) Klar, wenn man das Bild deutlich verkleinern würde, dann würde man auch noch alle Details erkennen. Der Vorteil bei dem großen Bild ist, dass man die Details am Bildschirm leichter erkennen kann. Beim Ralf schauen die Bilder auch sehr gut aus, egal wie stark sie vergrößert sind.

    So etwas ist mir noch nie gelungen egal wie gut das Seeing war, der Anblick im Okular war und wie schön das Video ausgeschaut hat. Mehr wie 1,5x Vergrößerung war nie drin. Mir fehlt definitiv Wissen bei der digitalen Verarbeitung der Videos. Probieren werde ich es und ich hoff, dass ich da noch etwas dazulernen kann.

    Es ist gut, dass der Ralf so schöne Bilder zeigt, weil man dann erkennt, was eigentlich möglich wäre, wenn man die Video und Bildbearbeitung besser könnte. :) Von daher würd mich so ein Thread interessieren.

    Servus,

    Roland

    Hallo Ralf,

    auch das Bild mit dem 70 mm Refraktor ist für 70 mm spitzenmäßig geworden. Ich wollte gestern Abend eines meiner Videos mit autostakkert in drei Teile aufteilen. Allein für "nehme Bild 1-1000" habe ich kein Eingabefeld gefunden. Da ich vermute, dass es vielen ähnlich geht wie mir, wäre vielleicht ein Planetenbearbeitungssthread interessant.

    Wie ist es mit Photoshop, reicht da die Testversion?

    Prinzipiell würd ich Photoshop ja ausschließlich für Astrobilder benutzen. Bisher habe ich daher nur Registax zum Schärfen verwendet.

    Servus,

    Roland

    Hallo Wolfram,

    die Helligkeit von Jupiter passt jetzt. Saturn schaut auch gut aus. Was Du eventuell noch probieren könntest, wäre ein kleinerer Bildausschnitt. Dadurch steigt die Framerate. Ja, im 80L hat man mit 2x Barlow f/30. Das ist und war nicht meine Lieblingsbrennweite für den 80L, aber der 80L hat meist tapfer mitgespielt. Das Bild habe ich dann auf 75 % verkleinert. Das wären dann f/22. Im Grunde genommen bist Du mit Deiner 4x Powermate bei Deinem APO offenbar schon auf f/22, oder?

    Ich verstehe Dich aber. Bei Saturn ist die Cassiniteilung in unseren kleinen Geräten nur in einem kleinen Bereich aussen zu erkennen. Darauf zu fokusieren braucht ein gutes Seeing und manchmal hätte ich mir auch gewünscht mit mehr Brennweite alles größer zu sehen und genauer zu fokusieren. Ein Problem ist dabei, dass die Belichtungszeit steigt. Man kann den Gain auf Maximal setzen, aber dann steigt das Rauschen wieder an. Mit mehr Bilder kann man das Rauschen unterdrücken, aber es braucht gutes Seeing. Nichts desto trotz hat der 80L oft ein gutes Bild erzeugt. Wenn das Seeing gut ist, werde ich Saturn auch mal mit f/25 (also 2,5x Barlow) probieren. Ob es gegenüber f/18 oder f/20 etwas bringt, weiß ich nicht.

    Schauen wir einmal.

    Weiterhin viel Erfolg :)

    Servus,

    Roland

    Hallo Ralf,

    nochmal um Deine Arbeitsschritte besser zu verstehen. Wenn Du ein längeres Video hast, dann teilst Du Dein Video auf oder machst zwei oder mehr Videos hintereinander. Das Aufteilen könnte man z.B. mit virtual dub machen oder gleich zwei kürzere Videos unmittelbar hintereinander aufnehmen. Aus jedem Teilvideo machst Du mit autostakkert ein Summenbild und schaltest Drizzle 1,5x ein. Die Summenbilder nach Drizzle 1,5 neigen bei mir häufiger zu Artefaktmuster. Meist versuche ich diese dann mit Denoise, Entrauschen (also Weichzeichner) in Registax wieder wegzubekommen indem ich wenig schärfe oder entsprechend viel Weichzeichner/Denoise verwende, was das Bild dann entsprechend noch weicher wie bei mir üblich macht. Daher verwende ich bisher Drizzle 1,5 sehr selten.

    Jetzt kommt möglicherweise ein Schritt der mir oder vielleicht auch anderen mit den "gedrizzelten" Summenbildern helfen könnte. Du kombinierst zwei oder mehr Summenbilder von aufeinanderfolgenden Videos um einerseits die Rotationsunschärfe wegzubekommen und als positiven Nebeneffekt Artefakte wegzubekommen, oder?

    Welches Programm nimmst Du zum Kombinieren und vermutlich Derotieren der Summenbilder der Videos?

    Mit dem Schritt der Derotation von Summenbildern habe ich bisher noch nie etwas gemacht. Verwendest Du Winjupos? Kennst Du ein Tutorial mit dem man z.B. zwei Summenbilder zu ein derotiertes Summenbild erzeugen kann?

    Manchmal ist es auch so, dass ich 1 Minute aufnehme und in der einen Minute sind 2 gute Seeingphasen und dazwischen bricht das Seeing über mehrer Sekunden ein. Jetzt könnte man mit Autostakkert oder visuell die guten Phasen ermitteln und das Video mit virtual dub so schneiden, dass nur die zwei guten Phasen da sind. Man kann auch die Zeiten für die einzelnen Zeitabschnitte der Videoteile ermitteln, aber wie derotiert man diese zwei Summenbilder dann?

    Ich hab vor einigen Jahren mal einen Versuch mit Winjupos gemacht, war aber leider nicht erfolgreich.
    Bei einer Minute mag die Derotation komisch wirken, aber eventuell hilft das zumindest um die Artefaktneigung bei gedrizzelten Summenbildern zu veringern und manchmal hat man auch zwei Videos kurz nacheinander aufgenommen.

    Servus,

    Roland

    Hallo Ralf,

    herzlichen Glückwunsch zu Deiner Aufnahme im 60/800. Auch diese Aufnahmen sind toll geworden. Jedes Bild der Animation zeigt schon einige Details. Wie ist Dein Verarbeitungsprozess vom Video zum geschärften Bild beim 60ger FH und wie war er beim 100er Spiegel? Nimmst Du autostakkert her?


    Nachtrag: Ich habe Deine Beschreibung oben gerade eben erst gelesen nachdem ich Dir hier schon geschrieben hab. Danke. Das hilft schon weiter! :)

    Photoshop habe ich leider nicht, sondern nur Registax, Fitswork und Gimp. Meist verwende ich nach autostakkert nur Registax und in Gimp schneide ich die Größe zurecht.Servus,

    Roland

    Hallo Wolfram,

    danke für das Teilen Deiner Aufnahmen mit Deinem 80 mm Refraktor. :)

    Ich möchte die kommenden Tage auch mal wieder eine Aufnahme mit dem 80L machen. Ähnlich wie der Williams ist er als "kleiner" Zweilinser praktisch sofort einsatzbereit und selbst bei 133x Vergrößerung, die bei Jupiter noch recht gut geht, kann man im 80L viele Details beobachten. Am Freitag, zum Zeitpunkt des Europa Durchgangs haben wir fast zeitgleich beobachtet. Das Seeing war bei uns beiden vermutlich ähnlich schlecht. Ich bin am 6 mm Okular gestanden (166x) und habe Jupiter einfach nicht scharfstellen können um feinere Details zu erkennen. Ich bin dann auf das 12 mm Ortho (83x )gegangen. Auch da war das Bild bescheiden. Der Mondschatten war zu meinem Beobachtungsbeginn leider schon weg. Der hätte sichtbar sein müssen. Der kleine Europa vor Jupiter ist aber bis kurz vor Ende des Transits leider visuell nicht sichtbar gewesen. Kurz vor Ende des Transits war der GRF dann im Okular bei 166x sichtbar, halt bei springedem Jupiter und immer wieder verschwimmenden Bild im Okular und Europa war dann als heller Punkt vor Jupiter sichtbar.

    Dein zweites Bild zeigt den Schattendurchgang von Europa. Wir haben ja beide die ASI 224 MC. Ich muss mal schauen, welchen Gainwert ich habe. Ich hatte einen Gainwert von 200 und eine Belichtungszeit von 11,4 ms. Mein Aufnahmebereich war 400x400. Auf Deinen Bildern wirkt Jupiter im Mittelbereich sehr hell. Es kann dadurch zu "Ausbrenneffekten" kommen. Für die nachträgliche Bildbearbeitung hat es sich bei mir als positiv herausgestellt eher etwas dunkler zu filmen. Ich stacke mit Autostakkert und schärfe mit Registax 6 mit dem oberen Schärferegler.

    Bei diesen schlechten Seeingbedingungen geht natürlich nicht viel und leider fast unabhängig davon wie gut die Optik ist.


    Den großen 6" f/8 Newton habe ich in der Nacht nicht mehr auf die ADM gesetzt. Am Ende um 1 Uhr 30 hätte es vielleicht noch etwas bringen können, aber davor waren die Bedingungen zu schlecht und da war ich dann zu müde.


    In einer Pause vom Jupiterbeobachten habe ich zur Abwechslung mal zu den Plejaden geschwenkt, war auch ein schöner Anblick. Die Durchsicht war teilweise sehr gut und teilweise nicht so gut, aber die Sommermilchstraße war die Nacht über meistens zu sehen. Am Ende habe ich noch einen kurzen Abstecher zum Orionnebel gemacht, aber da war ich schon sehr müde und übernachtig. Ich musste dann noch die Teleskope und Okulare ins Zimmer stellen, da in der Früh Regen angesagt war.

    Lustigerweise ist eine kleine Spinne in den Tal2 Tuus gekrabbelt und hat ein kleines Netz gesponnen. Das muss ich vor der nächsten Beobachtung saubermachen. Natürlich hat die Spinne in der Nähe des Spiegels ein Netz gebaut so dass ich den Spiegel zum Saubermachen ausbauen muss :D

    Servus,

    Roland

    Hallo Günther,

    ja die "Beobachtungsergebnisse" egal ob Aufnahmen, Zeichnungen oder Beschreibungen sind das Hauptthema und natürlich darf und soll auch über die Enstehung der Bilder oder über Beobachtungen diskutiert werden. :)
    Apropos, Ralfs Ergebnisse. Ich würde da gerne auch mal versuchen, was ich da aus den Summenbildern mit meiner Vorgehensweise herausholen könnte. Aktuell weiß ich noch wenig über die Bearbeitung von Ralf. Eines ist aber sicherlich klar. Die Optik muss gut sein und das Seeing muss ausreichend gut sein, damit man den Fokus treffen kann. Eine gute Optik ist wichtig, wenig Obstruktion sollte bei normalen Seeing auch helfen, aber wenn das Seeing zu schlecht ist wird es nach meiner Erfahrung trotzdem beliebig schwierig. Am Freitag konnte ich ausharren, bis das Seeing besser geworden ist. Zur weiteren Durchsicht der Videos bin ich leider noch nicht gekommen.
    Ich freue mich auf eine weitere Diskussion in Deinem Thread. Schön wäre, wenn verschiedene Leute ihre Erfahrungen und Optimierungen dort teilen würden.

    Servus,
    Roland

    Hallo Günther,

    danke für Deine Antwort. Ich komme erst jetzt wieder zum antworten. Jeder Planetenbeobachter hat seine eigenen Vorlieben und leicht unterschiedliche Ansichten und Erfahrungen.
    Du hast Deine aktuellen Newtons offenbar alle selbst gebaut und so konstruiert, wie sie für Dich am besten funktionieren. Da sind Deine Erfahrungen mit Fangspiegeln usw. eingeflossen. Das ist interessant, weil es Ideen geben kann, wie man seinen eigenen Newton Fernrohre noch weiter optimieren kann. Das hier im Thread genauer zu besprechen könnte eventuell den Thread "spengen". Daher würde ich das lieber in einem getrennten Thread detailierter besprechen, wo man über Fangspiegelrand, Obstruktions Vor- und Nachteile, verschiedenen Tuningideen usw. sprechen und diskutieren kann. Was meinst Du dazu?

    Servus,

    Roland

    Grüß Euch,

    gestern Abend war ich auch auf dem Balkon. Ich habe mehr Zeit eingeplant, da Europa einen Durchgang vor Jupiter hatte und der GRF auf zu sehen war.

    In dem Fall hatte ich den Tal2 mit dem GSO 6" f/8 und den 4" f/10 APO auf dem Balkon. Den Newton habe ich noch vor dem Abendessen justiert und ihn dann offen auf dem Balkon stehen lassen und den 4" Refraktor schon auf die ADM gepackt. Grundsätzlich hatte somit auch der Newton genügend Zeit auszukühlen wobei die Temperatur stetig gefallen ist.

    Um 21:30 habe ich den ersten Versuch gewagt und mit dem 4" versucht den Europa Transit zu beobachten. Leider habe ich schnell feststellen müssen, dass das schlechteste Seeing der letzten Wochen war. Einerseits ist Jupiter leicht "gesprungen" und auch bei relativ niedriger Vergrößerung konnte ich visuell keinen eindeutigen Fokus finden, bei dem Jupiter oder die Jupitermonde scharf zu sehen waren. Daher habe ich anfangs Europa nicht erkennen können. Irgendwann habe ich dann doch ein Video gewagt und kurz gestackt. Tatsächlich könnte ich da Europa leicht unscharf sehen. Die Aufnahme war um 22:22 Uhr am 13.10.23:

    Europa schaut fast wie ein großes weißes Oval aus und der GRF war auch schon dabei sich Blickfeld gedreht zu werden. Ich bin erstaunt, dass man etwas erkennt. Die Bedingungen waren wirklich schlecht und ich habe auf gut Glück fokusiert.


    Etwas später habe ich dann wieder visuell beobachtet. Europa war immer noch vor Jupiter aber nahe am Rand. Dann war Europa so hell, dass er sich vor dem dunkleren Randbereich deutlich abgehoben hat, trotz des schlechten Seeings. Auch war der GRF schon im Okular als solcher erkennbar, obwohl das Seeing immer noch schlecht war, aber vielleicht ein kleines bisserl besser wie am Anfang.

    Nach etwas Beobachten habe ich gewartet bis Europa schon neben Jupiter zu sehen war und ein neues Video aufgenommen. Die Aufnahme war um 22:54 Uhr


    Die Bedingungen waren leider immer noch mäßig. Ich habe dann aber mehr am Okular beibachtet und der GRF war immer wieder kurzzeitig gut und vom südlichen Hauptäquatorband getrennt zu sehen. In besseren Momenten war auch die orange Farbe deutlich erkennbar.

    Die nächste Aufnahme habe ich um 23:36 Uhr aufgenommen:

    Europa ist rechts nun schon deutlich getrennt zu sehen.


    Nach 24 Uhr ist das Seeing deutlich besser geworden. Die Bearbeitung ist "quick and dirty" aber man erkennt hoffentlich, dass ich nun näher an den Fokus herankommen konnte. Um 01.21 Uhr am 14.10.2023 mit Vergrößerung auf 120%:


    Io ist rechts oben und Europa darunter zu sehen. Ich muss später in Ruhe die Videos sichten und schauen, was ich daraus machen kann.

    Servus,

    Roland

    Hallo Günther,

    ich verstehe jetzt, was Du meinst. Es geht um meine Aussage "dass die meisten 114/900er besser als beugungsbegrenzt sind". Ja, da hast Du vermutlich Recht. Das war von mir ungeschickt formuliert. Ich habe gerade nochmal nach einem guten gestackten Bild mit dem 114/900 gesucht und zwei Bilder von 2015 entdeckt. Einmal eines mit dem besagten Jupiter im Vixen 114/900 2015 und einmal Jupiter im Vixen 80L Fraunhofer 2015. Solche Aufnahmen gelingen mir vom Balkon aus leider selten, aber manchmal gelingt so etwas. An diesen Tagen mit sehr gutem Seeing ist es auch visuell toll mit diesen Geräten zu beobachten... :)

    Zu Deinem Newtons. Könntest Du da z.B. für den 6" vielleicht zwei Fangspiegel haben. Einen für Großfeldbeobachtung und einen, der auf hohe Vergrößerungen etwas optimiert ist? Ich weiß, dass Fangspiegeltausch immer etas zeitaufwendig ist, aber vielleicht wäre es dennoch eine Option?

    Auf jeden Fall freue ich mich auf weitere Bilder von Dir.

    Servus,

    Roland

    Hallo Günther,

    da kommen wir a bisserl vom eigentlichen Thema weg und tut meiner Ansicht nach nichts zu meiner sonstigen Aussage.
    Zu meinem 114/900 Vixen Spiegel. Ich habe den mal vermessen lassen (hier von meinem Vixen 114/900) und da sollte vom Hauptspiegel hoffentlich nicht unter die Beugungsbegrenzung rauschen. Der Fangspiegel ist von Edmund Optics und hat ebenfalls 30 mm Durchmesser. Die Obstruktion ist halt prozentual rechnerisch geringer wie beim 4" f/10 und die Auflösung des 114 oder 113/904 mm Newton sollte von der Optik besser sein. Der Fangspiegel des Vixen 4,5" ist mit 30 mm schon größer wie beim Bresser 114/900 und die Qualität des Edmund Optics Fangspiegels scheint auch gut zu sein.

    Mein Vixen 4,5" f/8 (also 113/904) ist schon etwas optimiert und an sich auch kein schlechtes Gerät und ich versuche meine Geräte so gut wie möglich zu optimieren oder zu halten.

    Unabhängig von meinem Newton ist Ralfs Ergebnis für einen 4" f/10 mit 30 % Obstruktion sehr gut. Klar ist die Optik des 4" f/10 Spiegels vermutlich gut, aber das reicht leider nicht. Erst durch Ralfs gute Aufnahme (exakter Fokus bei ausreichend gutem Seeing) mit guter Kamera, guter Optik und guter Justage führt zu sehr gutem Ergebnis.

    Die Obstruktion scheint da für die Kamera im Gegensatz zum visuellen Beobachten eine relativ geringe Rolle zu spielen wie visuell.

    Servus,

    Roland

    Hallo Ralf,

    ich bin immer noch beeindruckt von Deiner außergewöhnlich guten Aufnahme. Klar wird der Spiegel in Deinem 4" Newton einen guten Strehlwert haben, aber die "nur" 30 mm Fangspiegel ist schon sehr groß für einen 102 mm oder 100 mm Spiegel. Da wärst Du dann schon bei 30 % Obstruktion und das wäre schon mehr Obstruktion wie bei den meisten 114/900 Newtons, die ja meist 112/900 sind und auch meistens auch besser wie beugungsbegrenzt sind.

    Ich werde mal meine alten Aufnahmen mit dem 112/900 heraussuchen. Visuell war der dem 4" APO in der Detailerkennung auf Jupiter unterlegen, aber einmal ist mir 2015 auch eine gute Jupiteraufnahme gelungen (das Video habe ich damals auf Youtube 2015 eingestellt) und ein paar Mal mit den Vixen 80L (80/1200).

    Die Quintessenz ist, dass auch mit kleinen Geräte mit Farbfehler oder hoher Obstruktion gute Aufnahmen möglich sind und leider auch ein guter APO oder ein größerer guter Newton nicht automatisch gute Aufnahmen machen. Daher nochmal meinen großen Respekt. Ich kenne Deine Bearbeitung nicht, aber ich bin sicher, dass Dein Video sehr gut war. Du musst sehr exakt fokusiert haben und ich vermute, dass auch die Justage sehr gut war und das Seeing eben das zugelassen hat.

    Servus,

    Roland

    Guten Abend,

    ich war gestern noch mit meinem 4" f/10 APO draußen. Angefangen habe ich mit Saturn. Das Seeing war anfangs relativ bescheiden. Es war anfangs gar keine Cassiniteilung zu sehen. Ich bin erstmal wieder ins Haus gegangen um dann über eine Stunde später nochmal zu schauen. Das Seeing ist tatsächlich besser geworden gewesen, war aber wechselhaft. Die Cassiniteilung war immer wieder kurz zu sehen und kein Anzeichen von Tubusseeing. Also habe ich 3 Aufnahmen versucht. Im Kameralivebild war es trotzdem schwierig exakt zu fokusieren. Die Aufnahme habe ich mit 2x Barlow um 22.00 am 11.10.23 gemacht (266 Bilder gestackt):

    Bei einer weiteren Aufnahme um 22:04 Uhr war das Seeing schon schlechter. Ich konnte nur 160 Bilder stacken und habe das Bild auf 120% vergrößert.


    Ich habe anschließend Jupiter beobachtet und gefilmt. Da das Seeing sehr wechselhaft war bin ich bei der 2x Barlow geblieben. Ich habe noch eine 2,5x Balow, aber das Risiko war zu groß, dass ich damit den Fokus nicht finde.

    Der GRF war im Okular getrennt vom südlichen Hauptäquatorband zu sehen, aber die Farbe war bei meiner Beobachtung sehr blass orange. Bei der anschließenden Aufnahme waren die Farben Gott sei Dank halbwegs normal. Aus den Aufnahmen von 22:31:53 Uhr bis 22:50:21 Uhr habe ich eine kleine Animation gemacht.


    Ein Bild von 22:50:21 der Animation habe ich auf 130% vergrößert. Gestackt wurden 1000 Bilder:

    (Der Mond, der ganz schwach rechts neben Jupiter zu sehen ist, ist Europa)


    Soviel für heunt. :)

    Servus,

    Roland

    Hallo Hubertus,

    danke schön. Die Bedingungen waren gestern Abend auch westlich von München durchwachsen. Zwar war es großteils Wolkenlos, aber das Seeing war teilweise mäßig und dazu wechselhalft mit teilweise nicht guter Durchsicht und mittelmäßigen und immer wieder auch schlechtem Seeing.

    Mit welchen Teleskopen hast Du Saturn beobachtet? Was für Details hast Du auf Saturn gesehen?


    Nachtrag zum 4" f/10 Newton:
    Ich kenne 4" f/10 Newton noch von alten Astrobroschüren aus den 80ger Jahren. Es war aus meiner Sicht die Edelvariante unter den 4" und 4,5" Newtons. Im Fall vom Ralf ist es vermutlich ein noch älteres Modell. Sie sind für 4" sicherlich gute Planetennewton. Wie sie im Vergleich zu den 4,5" f/8 Newtons waren, weiß ich nicht. Die Optik war sicherlich besser, aber die Auflösung etwas geringer wie beim 114er. Nichts desto trotz geht es bei Planetenaufnahmen ganz schnell, dass man nicht die Öffnung ausnutzen kann z.B. wenn man den Fokus nicht trifft oder die Justage nicht gut ist. Der Ralf ist auch ein begnadeter Planetenfilmer. :)
    Zur Justage der Kugelspiegelnewton. Was ich von den 114/900 sagen kann, dass die Fangspiegeljustage oft nicht gut gehalten hat, da die 3 Druckschrauben zum Einstellen des Fangspiegels in das Kunststoff der Fangspiegelhalterung oft Dullen hineingedrückt haben. Dadurch war die Fangspiegeljustage ziemlich nervig und mit falsch justiertem Fangspiegel kann man leider nicht die volle Leistung nutzen. Abhilfe haben Stahlkarosseriescheiben (große Beilagscheiben) gebracht.

    Servus,

    Roland

    Hallo Ralf,

    ja, beim Schärfen kann schnell die Farbsättigung und der Kontrast steigen. Auf jeden Fall ist Deine Aufnahme beeindruckend und es zeigt, dass auch relativ kleine Teleskope viele Details zeigen können, wenn die Bedingungen passen. Die Optik scheint auch gut zu sein und Du hast den Fokus sehr gut getroffen. Das ist eine meiner Hauptschwierigkeiten bei der Planeten- und Mondaufnahme. Natürlich wird es umso schwieriger den Fokus zu treffen umso schlechter das Seeing ist.


    Ich war gerade vorher draußen auf dem Balkon mit dem 4" Refraktor. Das Seeing war leider noch nicht so berauschend. Der Balkon ist noch aufgeheizt. Zwar hat der 4" Refraktor praktisch kein Tubusseeing, aber das lokale Seeing ist dennoch ein Problem. Ich lasse den Balkon noch etwas weiter auskühlen... An dem Abend mit meinen besten 6" Jupiteraufnahmen habe ich mich später auch an Saturn versucht. Ja, die Cassiniteilung war immer wieder im äußeren Bereich kurz im Tal2 (150/1200) kurz zu sehen, aber auch das Tubusseeing. Die Aufnahme ist leider nicht besonders gut geworden, aber es ist hoffentlich eine Motivation, dass sich andere ebenfalls trauen.

    Hier ein Ausschnitt von Saturn um 23:35 mit Titan:

    Titan war natürlich im Okular viel heller zu sehen und es gab im Umfeld auch ein paar Sternlein oder Monde. Man sieht, dass die Saturnkugel nach unten besonders unscharf wird. Ich gehe davon aus, dass das ein Effekt des Tubusseeings war. Die Aufnahme war mit 2x Barlow und ich habe 192 Bilder gestackt.



    Also in dem Sinne freue ich mich über weitere Beobachtungen und auch Bilder von allen egal wie klein das Teleskop auch ist. :)

    Klaren Himmel, gutes Seeing und eine schöne Beobachtung.

    Servus,

    Roland

    Hallo miteinander,

    in der Nacht am 2. Oktober hat der Akku gehalten. Allerdings hatte es trotzdem manchmal Probleme mit der Nachführung und Die Bilderzahl ist auch nicht so hoch wie gewünscht, aber es war zumindest von der Schärfe etwas besser wie am Vortag. Ich habe auf den Tubus des Tal2 Newtons ein Badetuch gelegt, in der Hoffnung das Tubusseeing gering zu halten. Ich muss später schauen, ob ich ein Videoausschnitt auf youtube stellen kann. In dem Fall habe ich mit einer 2x Barlow aufgenommen, also mit f/16 und mit einer ASI 224 MC. Die Montierung war die Celestron ADM.

    Hier eine kurze Animation (zeit Beginn etwa 22:17 Uhr am 2.10.23)


    Die beste Aufnahme war von 22:37 Uhr:

    Der Mond rechts im Bild is Io.

    Ich habe nochmal 1002 Bilder gestackt und etwas stärker versucht zu schärfen.

    und eine zweite Variante:

    Die letzte Variante auf 120% vergrößert:

    Das ist mit dem 6" für mich heuer das beste Ergebnis. Ich habe dazu nochmal etwas nachjustiert und den Tubus über 1,5 Stunden auskühlen lassen.

    Servus,

    Roland

    Hallo Ralf,

    wow! Das ist tatsächlich beeindruckend scharf. Offenbar waren bei Dir trotz nicht so gutem Seeing die Bedingungen besser und Du hast sehr gut den Fokus getroffen. Wieviele Bilder hast Du in dem Video aufgenommen und wieviel gestackt?

    Nun man sieht, dass nicht automatisch die größere Öffnung die besseren Bilder macht. Zur "Verteidigung" meines 6" Newtons muss ich sagen, dass ich händisch nachführen musste und da auch das Fokusieren nicht trivial ist.


    Die Farben sind bei Dir deutlich intensiver. So schauen sie visuell bei mir weder im APO noch im 6" f/8 Newton und schon gar nicht im 4,5" f/8 aus. Mein Ziel ist die Farben und Kontraste so natürlich wie möglich zu zeigen. Das ist mir vermutlich gelungen. An der Schärfe meiner Aufnahmen (fokusieren) muss ich dagegen noch "etwas arbeiten". ;)
    Ich vermute, dass du keinen ADC benutzt hast, gell? Wie hoch ist Jupiter zur Zeit der Aufnahme gestanden?

    Servus,

    Roland

    Grüß Euch Planetenbeobachter,

    dank dem heuer schon höher stehenden Jupiter gibt es schon einige Planetenthreads. Ich möche hier einen Planetenthread starten bei dem es vor allem um Beobachtungen, Aufnahmen oder Zeichnungen mit kleiner Öffnung und mittelgroßer Öffnung bis etwa 7" oder 8" geht. Somit können alle mitmachen, egal ob sie mit 60 mm Öffnung oder 200 mm Öffnung unterwegs sind.
    Ich selber habe Teleskope von 80 mm Öffnung bis 150 mm Öffnung.

    Meine Beobachtung und Aufnahme mit dem 4" APO habe ich ja schon in Refraktorthread vorgestellt. Ich möchte sie hier aber auch bringen, da man sie dann später leichter findet.

    Am 25.9.23, habe ich gegen 23 Uhr Jupiter beobachtet. Das Seeing war nur mittelmäßig. Es hatte zwar nur eine kleine "Amplitude", war dafür aber relativ hochfrequent. Beobachtet habe ich mit dem 6mm und 5mm Ortho. Die braunen Bänder waren zwischen hellbraun und gelblich/bräunlich zu sehen und die Polbereiche ebenso. Die Anordnung der Jupitermonde war schön. Links von Jupiter ist Io gestanden und direkt unterhalb von Jupiter war Callisto, rechts neben Jupiter Europa und dann Ganymed. Die drei Monde Callisto, Europa und Ganymed waren fast auf einer Linie. Direkt unterhalb des nördlichen Hauptäquatorbands war ein kleiner dunkler grauer Fleck. Es hat wie der Ansatz einer grauen Girlande ausgeschaut. Der feinere Teil der Girlande bzw. feinere Grilanden waren nur kurz zu sehen oder zu erahnen. Leider hat das Seeing nicht mehr hergegeben.

    Am 26.9 war das Seeing merklich besser und um ca. 23 Uhr ist der GRF langsam ins Blickfeld rotiert. Ich habe dann eine Aufnahme mit der ASI224MC gemacht, wobei ich händisch nachführen musste, was nicht so zufriedenstellend ist. (Das nachfolgende Bild ist von mir im Astrotreff Refraktor Forum im Thread "Zeigt her Eure Teleskope" am 27.9.2023) schon erstmalig gezeigt worden.

    58633-jupiter-210620-260923-klein-jpg

    (Links ist Io zu sehen, rechts Europa und Ganymed. Der GRF kommt links langsam ins Bild. Das Bild ist von ca 23:06 Uhr)

    Ein Ausschnitt von 23:08 mit Vergrößerung auf 120%. (329 Bilder von 657 Bilder gestackt)


    Ein paar Tage darauf am 1.10.23 hatte ich meinen Tal2 mit &SO 6"f/8 Spiegel am Balkon meiner Eltern dabei. Ich hatte einen 12 V und ein Spannungswandler von 12 V auf 6 V dabei, aber wie ich nach längerem Beobachten filmen wollte, war der Akku schon am Ende. Visuell war der GRF schön orange zu sehen und war klar getrennt vom hellbraunen Südhauptäquatorband. Das folgenden Bild ist vom Video um 23.12 Uhr, wobei 410 Bilder gestackt wurden.


    (Die Monde sind Europa ganz links, dann Io, rechts neben Jupiter ist Ganymed zu sehen)

    Noch ein gestackter Ausschnitt ohne Monde von 23:09 Uhr mit 396 gestackten Bildern.


    Soviel derweil für den Einstieg. :)

    Servus,

    Roland