Beiträge von Stathis im Thema „Eine kleine Fingerübung (4.5" Newton) in neuer Werkstatt“

    Hallo Robert, sehr schöne Dokumentation, danke fürs teilen.


    Kleiner Spiegel auf übergroßem Tool erfordert zum Aushöhlen MOT reichlich seitlichen Überhang Spiegel über Tool, um trotz seiner Größe das Tool in eine konvexere Form zu zwingen.


    Zu den Kornabstufungen hatte ich in der Vergangenheit zahlreiche Versuche gemacht. Das Ergebnis in Stichworten:

    1. Wie viele Stufen man wählt, ist für das Ergebnis völlig egal, Hauptsache man schleifet jede Korngröße so lange, dass zum zum Schluss eine polierfähige feinporige Oberfläche ohne größere Pits herauskommt. Es gibt keine festen "geht oder geht nicht" Regeln.

    2. Bei wenigen Abstufungen muss man jede Körnung länger schleifen. Durch den großen Korngrößen- Unterschied kann man die Pits der vorigen Körnung besser von den neuen unterscheiden und es fällt etwas leichter zu entscheiden, wann die aktuelle Körnung ausgeschliffen ist. Das (oft lästige) Dekontaminieren nach jeder Körnung musss seltener gemacht werden. Ausgesprochen wenig Stufen bevorzugen vor allem Leute, die auf Maschine Schleifen.

    3. Bei vielen Abstufungen ist die Schleifzeit pro Korngröße geringer, das spart Zeit. Dafür muss man den Arbeitsplatz entsprechend häufiger sauber machen. Bei Roberts Möglichkeiten mit Wanne und Gartenschlauch ist das säubern natürlich schnell erledigt.

    4. Nach dem K800 oder 9 my Miccrogrit kann man zum polieren übergehen. Je 30 Minuten mit 5 my und 3 my halbiert jedoch die Polierzeit um Faktor 2. Hingegen verkürzt selbst langes weiterschleifen mit K1600 oder Microgrit 1 my die Polierzeit überhaupt nicht mehr.

    Ah, endlich mal wieder ein Spiegelschleifprojekt hier im Forum :thumbup: :rocket: :ringed_planet:


    Auf übergroßem Tool schleifen klingt interessant. Ich habe immer wieder davon gehört, es selbst jedoch noch nie probiert. Es soll beim polieren gerade bei kleinen langsamen Spiegeln gut gegen abgesunkene Ränder wirken.


    Das dauert natürlich länger, da am Tool viel mehr Glas weggeschliffen werden muss. Daher schleift sich beim Aushöhlen der Spiegel auch am Rand ab und du musst die Fase nachziehen. Aber bei einem so kleinen Spiegel bleibt die Mehrarbeit ja noch überschaubar. Dafür könnte ich mir vorstellen, dass Feinschliff und Politur schneller geht, da mehr Spiegelfläche gleichzeitig in Kontakt ist.


    Ich würde in diesem Fall auch im weiteren Verlauf ausschließlich MOT schleifen und zwar immer auch mit etwas Überhang, damit der 108 mm Spiegel und das 155 mm Tool sphärisch bleiben.


    "Fingerübung" ist gut - erinnert mich an meine beiden 100 mm f/4,1 Spiegelchen vor knapp 30 Jahren, von denen in einen als "Newton High Performace Finder" verbaute und er mir jahrzehnetelang treue Dienste leistete, selbst die schwierigsten Objekte sicher aufzufinden. Das Parabolisieren gestaltete sich damals übrigens störrischer als ich anfangs dachte. Von den Großen grobmotorisch trainiert, bin ich mehrmals übers Ziel hinaus in der Hyperbel gelandet. Bin gespannt, wie es dir gehen wird.