Wenn ich heute anfangen würde, würde ich nicht mit dem Seestar anfangen, ich würde mir wohl wieder zuerst einen langen Achromaten kaufen, um ein richtiges Teleskop ausprobieren zu können. Danach würde ich mir einen kleinen APO kaufen und eine Astrokamera. Also genauso wie ich es auch in Prä-Seestar-Zeiten gemacht habe.
Der Seestar ist ein nettes Gimmick, ein Faszinosum, das ich unbedingt ausprobieren wollte. Den aktuellen Neupreis würde ich dafür aber nicht bezahlen. Klar. Der APO plus AsiAir und Montierung kostet mindestens das Dreifache, macht aber auch mehr Spaß. Der Seestar ist wie schon richtig gesagt, ideal für Wolkenlücken, Sonne und Mond. Da spielt er seine Stärken aus. Helle DS-Objekte sind auch schön mit ihm zu beobachten. Er hat also durchaus seinen Himmel, und wenn man die richtigen Objekte aussucht, stimmt auch die Bildqualität. Wer aber von Anfang an plant, Astrofotografie ausprobieren zu wollen, der kann sehr wohl mit dem Seestar anfangen und damit lernen, sich am Himmel zu orientieren und zu beurteilen, welche Objekte mit so kleiner Öffnung und Brennweite gehen, und welche nicht. Auch EBV kann man mit ihm lernen. Wenn man dann mehr sehen will, kauft man sich eben ein konventionelles Setup, oder ein Vespera oder anderes großes Smartscope. Ich sehe nicht, was es da madig zu reden gibt.
Über das etwas überschwängliche Marketing kann man sich zurecht aufregen, das ist aber branchenweit so. Wenn ich mir den Karton des Meade ETX90 vergegenwärtige, den ich vor bald 25 Jahren in Händen hielt, als mein Vater es gekauft hatte, dann steht der aber ganz weit vorne in Sachen Übertreibung. ![w00t 8o](https://www.astrotreff.de/images/smilies/emojione/1f61c.png)
LG Olaf