Beiträge von CD123 im Thema „Suche Einsteiger-Setup für Deep Sky-Fotografie“

    Noch ein Beispiel dafür, was mit nur 50mm Brennweite geht:



    nachgeführte Aufnahmen mit astromodifizierter EOS


    Mit einer Brennweite von 300mm, nachgeführt , aber ohne Guiding. Mehrere Aufnahmen mit DSS verrechnet:




    Der Andromeda-Nebel mit einem EF 300mm IS L-Objektiv und unmodifizierter EOS-Kamera.


    Andere Galaxien können aber auch viel kleiner daherkommen. Z.B. ein Schuß in den Virgo-Haufen:




    ebenfalls mit dem 300er-Objektiv und unmodifizierter EOS-Kamera ungeguidet aus mehreren Aufnahmen mit DSS errechnet.


    Noch ein Bild mit 300mm, diesmal mit astromodifizierter EOS:





    Cirrus-Nebel, ebenfalls mit einem schon vorhandenen Kamera-Objektiv aufgenommen. Das Objektiv mußte auf Blende 6,x abgeblendet werden um den Farbfehler des in der Tageslicht-Fotografie tadellosen Objektivs herabzusetzen, deshalb die Beugungsstrahlen an den helleren Sternen.

    Alles Fotos aus den Anfangstagen meiner digitalen Astrofotografie.

    Grüße

    Dietrich

    Genau, Zeit nehmen und überdenken!


    Ich empfehle auf jeden Fall, sich zuerst einmal mit der Fotografie auseinanderzusetzen. Und es ist doch dein Wunsch, gute Astro-Fotos zu erzeugen?

    Die EOS 600 Da ist da schon der geignete Einstieg. Die würde ich mir an deiner Stelle zuerst anschaffen und die Kamera kennen zu lernen, bevor du daran denkst ,eine Astro-Optik anzuschaffen. Natürlich sollte die Kamera ein geeignetes Objektiv haben, mit dem du die ersten Astrofotos aufnehmen kannst. Hier ist meine unverbindliche Empfehlung ein Olympus OM Zuiko 1,4/50mm anzuschaffen, das mit einem Adapter an Canon -Kameras anzuschließen ist.

    Wenn du bei der Astrofotografie bleibst, wirst du dieses Objektiv auch immer mal wieder einsetzen können. Es zeichnet Sterne schon ab Blende 2 schön punktförmig auch in den Bildecken. Das kannst du von Original Canon EF-Objektiven nicht unbedingt so erwarten.

    Mit diesem Objektiv auf einem Stativ kannst du schon beginnen Bilder aus Serien von Aufnahmen mit 3 Sekunden Belichtungszeit zu erstellen.

    Du lernst so die Kamerasteuerung und die Bildbearbeitung gründlich kennen. Ich habe es schon mehrmals an ähnliche Stelle gezeigt, Diese Bild ist genau so entstanden:



    Eine Aufnahme von alpha und beta Centauri und dem Kreuz des Südens mit einer nicht-astromodifizierten EOS-Kamera


    Wenn du die Bildbearbeitung im Griff hast, solltest du über nachgeführte Bilder nachdenken.

    Die gerade angedachte Montierung halte ich für den Einstieg interessant, mit einem 600 mm Apo allerdings zu nahe an der Überlastung.

    Aber für Aufnahmen mit einem weitaus kleineren Apo geeignet. Bevor du aber dort zum Kauf schreitest, würde ich erst einmal diese Montierung zusammen mit der Kamera plus Objektiv verwenden und nachgeführte Aufnahmen machen.

    Jetzt werden Dinge wie die Polausrichtung interessant und die Aufnahmen mit längerer Belichtungszeit decken vielleicht Schwächen der Gleichmäßigkeit des Antriebs und der Himmelshelligkeit auf.

    Mit einer astromodifizierten EOS und nachgeführt ohne Guiding, aber immer noch mit einem 50mm-Objektiv gelang mir diese Aufnahme:




    h und X Persei und Herz- und Seelen-Nebel im Perseus


    Wenn du so oder so ähnlich vorgehst, lernst du den Umgang mit deinen Aufnahmen viel stressfreier, als wenn du gleich einen Haufen Geld umsetzt, und dann mit einem großen Haufen Problemen da sitzt und die gleichzeitig im optischen, mechanischen und elektronischen Bereich auftauchen.

    Keep it simple und gehe Schritt für Schritt vorwärts.

    Astrofotografie ist keine einfache Sache, leider.


    Grüße

    Dietrich

    Hallo Jochen,

    meine Frage ist , warum du dich für die Exos-Montierung entschieden hast? Günstigerer Preis oder spricht etwas bei dir gegen eine Skywatcher-Montierung? wenn das so ist - ok. Ansonsten dürften die Skywatcher-Produkte einfach verbreiteter sein und einfacher hier Hilfe zu bekommen sein, wenn etwas nicht funktioniert, wie du es dir vorgestellt hast. Aber auch die Exos ist ja hier vertreten, also mag mein Einwand gar nicht so begründet sein.

    Von dem Achromaten rate ich aber trotzdem ab. und ich bleibe dabei, einen SD- oder Vollapochromaten, am besten ein Quadruplet, was Bildfeldebener unnötig macht, mit kleinerer Öffnung und Brennweite zu empfehlen.


    Andererseits ist es aber auch sehr empfehlenswert zuerst einmal eine Kamera anzuschaffen und mit kurzer Brennweite auf der Montierung, versuchen Weitfeld-Aufnahmen zu erstellen. Ja, mit einem sehr guten Normal-Objektiv mit nur 50mm Brennweite zu starten. Als Kamera eine 600Da zu verwenden ist schon ein Ansatz, dem ich voll zustimmen kann. ( Achte darauf, daß die Betriebsanleitung, das Akku-Ladegerät und ein funktionierender Akku dabei ist.)

    Hiermit kannst du schon einmal mit leicht zu erreichenden Erfolgen rechnen.

    Denn es ist ja zuerst einmal die Funktionsweise der Kamera und im Anschluß die Bildbearbeitung kennen zu lernen.

    Mit 50mm Brennweite ist auch noch kein Guiding nötig. Die genaue Polausrichtung der Montierung ist auch noch nicht so kritisch - Polsucher reicht!

    Und es gibt auch hier schon genug zum Dazulernen: Wie macht man Serien von Bildern der gleichen Himmelsgegend, die man braucht, um daraus (mit welchem Programm?) ein tiefes Gesamtbild zu errechnen.

    Die Sicherheit im Umgang mit der Kamera und der Bildbearbeitung erleichtert dann den Übergang zu längeren Brennweiten und Teleskop-Optiken ungemein.

    Deine Frage nach der Beseitigung von Farbringen, die durch eine achromatische Aufnahmeoptik erzeugt werden, deutet ja schon an, daß du noch (nie?) nicht mit den Bildbearbeitungsprogrammen gearbeitet hast. Natürlich läßt sich da "was machen", aber man kann das Problem auch durch eine bessere Optik vom Tisch bekommen.

    Wenn du jetzt mit einer Montierung und einer EOS Da beginnst, bleibt auch noch Geld im Topf, vielleicht spart sich noch mehr darin an, und du kannst erst einmal darüber nachdenken, welche Objekte dir am nächsten am Herzen liegen. Barnard's Loop wirst du sowieso eher mit 50 statt 600mm aufnehmen...


    Wie Michael (wynnie) schon schrieb: keep it simple und immer steigerungsfähig bleiben! Unterstrichen.


    Grüße

    Dietrich

    Ich würde das 1o2/600 nicht nehmen. Der Refraktor ist für größere Deep Sky-Objekte schon zu langbrennweitig und für Planetenbilder zu kurzbrennweitig und eben nur ein Achromat. Außerdem ist mit 600mm die Nachführung schon ein Thema, das man besser schon mit Autoguiding löst.

    Vor ein paar Tagen hat hier TS ein interessantes kleines Refraktor - Gerät angeboten, ein kleines Quadruplet. Das Ding ist dann schon frei von Farbfehler und Bildfeldkrümmung. 70mm Öffnung.

    Für eine EOS 600Da ist das eine interessante Optik. Guidbar mit einem Sucherguider. Und darauf würde ich nicht verzichten.

    Aber das ist natürlich nicht geeignet, um Planeten detailierten zu fotografieren.

    Hierzu ist einfach eine lange Brennweite nötig. Und ideal auch eine größere Öffnung.

    Aber vielleicht solltest du auch erst einmal mit der Kamera und einem 50mm (Brennweite!) - Objektiv anfangen. Das erfordert kein Guiding und führt dich mit schnellen Erfolgen in die ohnehin notwendige Bildverarbeitung ein ohne die du so oder so nicht weiterkommst.

    Grüße

    Dietrich