Beiträge von Lucifugus im Thema „Mein schönstes astronomisches Erlebnis“

    Servus Samuel,


    ein schönes Thema! Ich weiß auch nicht genau, was ich aufzählen kann oder soll. Ich mache auch eine kleine Auswahl, wobei Erlebnisse aus frühester Jugend wohl am eindruckvollsten sind/wirkten.


    1.) Als ich als Kind mein erstes Fernglas zum Sternebeobachten bekam und dann beim "First Light" (damals hat man nicht so denglisch gesprochen) Collinder 39 = Melotte 20 zufällig fand (Region im Mirfak im Perseus) und ich von dem Sternenreichtum quasi erschlagen wurde. Ähnlich erging es mir dann in der gleichen Nacht bzw. am gleichen Abend (musste da ja noch ins Bett...), als ich das erste mal die Plejaden und dann die Hyaden beobachtet habe. Vielleicht mag ich auch deshalb Offene Sternhaufen so sehr.


    2.) Als ich bei der Halley-Watch teilnahm und so oft wie möglich den Halley'schen Kometen beobachtet habe und meine visuellen Beobachtungen an die Zentrale einschicken konnte. Ich fühlter mich da als ein Teil einer weltweiten Astronomengemeinschaft und die Jagd nach dem Kometen war "total cool"


    3.) Der Sternenhimmel in den Hochanden (ich habe zwei Wochen auf 4400 Meter Höhe in Peru in einem Dorf gewohnt, um mich an die Höhenluft anzupassen) und in Patagonien. In Patagonien, weil der Himmelssüdpol so hoch am Himmel stand und in den Anden, weil die Milchstraße so extrem hell war, dass man Probleme hatte, Sternbilder wie den Schützen zu erkennen. Die Sterne gingen in dem fast schon gleißenden Licht der Milchstraße unter. Leider hatte ich damals Null an astronomischem Equipment dabei, da es eine biologische Forschungsreise war. Das Erlebnis mit bloßem Auge war aber genial.


    4.) Neowise über nachtleuchtenden Wolken mit bloßem Auge, Fernglas, im C8 visuell und per Teleobjektiv fotografisch (davor habe ich viel verpasst, da ich das Hobby ja sehr lange pausiert habe).


    5.) Eigentlich fast jede Beobachtungssession, wenn ich neue Objekte sehe, die ich vorher nicht angeschaut habe oder wenn ich in bekannten Objekten mehr Details erkenne als vorher. Hervorheben will ich da aber, dass ich einmal mit meinem 8-Zöller bei M 74 Spiralarme ausmachen konnte (kontrastarm, an der Grenze des Wahrnehmbaren, aber reproduzierbar erkennbar). In dieser speziellen Nacht habe ich sehr viel sehr gut sehen können. Solche Ausnahmenächte bleiben lange in Erinnerung.


    Liebe Grüße,

    Christoph