Beiträge von stardust3 im Thema „Einsteiger in die Astronomie - Erfahrungsbericht mit Budget bis 1.000€“

    2. Sollte dir die Astronomie eher nicht so gefallen, was man in der Regel nach den ersten 10-20 eiskalten Nächten draußen bemerkt,

    Der ist gut :D ;( ! ich war seit September nicht mehr auf dem Feld und der Februar Neumond ist auch Banane! Für mich ist Astronomie Saison (Ich muss weit raus fahren aus dem Rhein Main Lichtermeer) März bis September mittlerweile, mit Pause im Juni und Juli (zu kurze Nächte). Da ist nix mehr mit 10...20 eiskalten Nächten pro Kalender Jahr. So gern ich es hätte - wirklich - Winternächte sind waren die Besten !!!


    CS,

    Walter

    Hallo Dennis,


    eigentlich kein großer Unterschied. Marketing Theoretisch ist P für visuell und PDS für Fotos. Aber am P kann man genau so gut Fotos machen wie mit PDS visuell beobachten. Auch am P ist die OAZ Fokus-Lage mäßig so gestaltet, daß man da eine Kamera dran flanschen kann. Ich glaube PDS hat noch ein 1:10 Getriebe, so daß man den Fokus feiner einstellen kann.


    Ich selbst habe den 200P und die normale Fokussier-feinheit reicht mir, man muss halt eine feine Motorik in den Fingern haben.

    Die EQ5 halte ich persönlich schon für zu schwach, selbst habe ich die HEQ5 und nach meinem Dafürhalten ist das grad am Limit. Aber ich sehe natürlich den Preis dafür.

    Manche schreiben hier, daß eine EQ5 auch visuell gerade noch ausreichend ist. Aber das ist nicht meine Meinung, denn meine HEQ5 arbeitet am Limit mit dem 8" Newton plus 10kg Gegengewichte (als Techniker hat man da so ein Gefühl für das Ächzen im Gebälk und Getriebe) und bei böigem Wind (>=20 kmh) leicht wackeln tut es immer noch ins Hochvergrößerungs Okular geblickt...


    EQ versus Dobson, naja das wird eine schöne Diskussion geben ;) - ich hol schon mal Chips und Bier - auch hier erlebst Du den Unterschied am besten selbst auf dem Feld bei einem Teleskoptreffen. Es ist wirklich schwer in Schreibtext zu fassen für jemanden der da gar nicht drin steckt. Ich hab gerade eine lange Abhandlung getippt, es aber wieder gelöscht weil ich immer noch unzufrieden war... mündlich und am Objekt geht das besser (Teleskoptreffen).


    CS,

    Walter

    Moin,


    cool, wenn es Langstrecke ist - dann wird Dir das Beschäftigen mit der Astronomie, insbesondere die Drehung der Erde über Nacht erst mal am irdischen Fixpunkt (sprich regionalen Beobachtungsort) und die allmähliche gute Kenntnis der gebotenen Live Drehenden Himmelskarte (Sternbilder) im Gehirn eine gute räumliche Orientierung im Weltraum, oder besser, gegen die Sternenkarte als inversen Globus (von innen heraus) geben. Das hat sich bei mir so eingestellt. Über eine Beobachtungsnacht, über Stunden, bekomme ich so richtig ein Gefühl: Zug fährt (Ich und die unmittelbare Landschaft) und die Gegend (Sternenzelt) steht still. Man gewöhnt sich daran wie die Achse der Erde steht in dem Ganzen und wie quasi die ganze Landschaft sich darunter mit einem Dreh und Kipp durchdreht. Hmm, nicht leicht zu beschreiben... Jedenfalls, wenn man räumlich umdenken gelernt hat, und im Kopf Bezugssysteme ändern kann und das hast Du als Pilot ja, dann lernst Du Deine Lage im Weltraum auf dem Brummkreisel Erde aus dem Blick zum Sternenzelt einzuordnen.

    Und nun - im Flug! Mit diesem inneren gefestigten Wissen klebe ich bei Langstrecke geradezu am Kabinenfenster um die gekrümmte Bewegung nun: Erde plus Flugbahn als eine völlig andere Bewegung nämlich im Raum zu erleben. Das ist jedes mal erstaunlich anders: Ob Westflug, Ostflug, Flug über hohe Breitengrade (Grönland, früher Sibirien), oder eben senkrecht runter nach Südafrika, oder hoch. Die Sternbilder (Orion ist da top als Orientierung), drehen sich plötzlich mit anderer Geschwindigkeit und völlig anderer Richtung um den eigenen Bezugspunkt, nun im Flugzeug als "Beobachtungsort". Ich finde das total faszinierend! Leider hab ich nur ein Guckloch, das muss 100x beeindruckender sein mit Panoramafenstern. Freu Dich schon mal drauf, also wenn es im Kopf "Klick" macht :-)!!


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    Zum Teleskop: Es gibt noch zwei gute Marken: GSO (Taiwan) und eine darauf basierende Hausmarke: Galaxy->Der kleine aber feine Astro Shop dazu ist ICS, Intercon:

    Intercon Spacetec - Alles für die Astronomie

    Sie sind auch Pate des größten Teleskop Treffens um den Vatertag rum, das ITV in Gedern, Vogelsberg, Hessen:

    Teleskoptreffen: ITV - Internationales Teleskoptreffen Vogelsberg


    Was mir noch zu Anfängern einfällt und "Einkauf", sie landen immer bei dem einen großen Süddeutschen Anbieter, daher möchte ich den Blick , neben ICS(Augsburg) noch auf weitere mittelgroße Anbieter erweitern, da kannst Du unseren "Marktplatz", den "gewerblichen", kurz aufsuchen. Neben ICS könnte ich noch Teleskop Express(München), Teleskop Spezialisten(München), Fernrohland (Stuttgart), Teleskop Austria (Wien), nennen. Bresser führt wohl irgendwo in den Ruhrpott, also known as: Explore Scientific, sie haben eine nette "Ausstellungsangebote" Ecke. Die "Kleinen" mögen mir verzeihen, daß ich sie nicht genannt habe.


    Eigentlich sind sie (Teleskope) mittlerweile alle OK, egal welche Marke. Man muss dann bei Details schauen was einem lieber ist. Da ist die Art der Lagerung und Bremsung, der eine mag es so, der andere so. Da sind die Okularauszüge und die Methodik wie man mit 2" und 1,25" Adaptern umgeht. Da sind die Justageknöpfe die mal so mal anders realisiert sind. Von Spiegelproblemen hab ich schon lange nix mehr gelesen, aber auch da gibt es Unterschiede im Substrat (Glassorte) oder so (eher eine Preis/Eigenschaft Frage).


    Ich hoffe Du findest ein Teleskoptreffen in Deiner Nähe und auch die Zeit dieses mal aufzusuchen (kann ja ein "Tagesbesuch" sein, also ohne Zelten und Gedöns). Am Besten klärt sich so was in einem langen Gespräch mit mehreren Teleskopbesitzern. Shops sind manchmal dort auch vertreten, beim ITV sogar reichlich, etc. Und auch die Okularfrage klärt sich am Besten bei einem Teleskoptreffen wegen der schieren Vielfalt.


    Ja das wäre es also von meiner Seite so ganz allgemein.


    Im Vorfeld (siehe mein Anfangsabsatz) kannst Du aber auch so schon mit Orientierung am Nachthimmel anfangen. Dazu würde ich zu einer drehbaren Sternkarte greifen (ist nur für unsere Breiten, aber es gibt auch welche für andere Breitengrade oder sogar Südhimmel). Software wie Stellarium, ein Himmelsansicht Simulator, wenn man so will. Das geht alles frei Auge, mal nachts auf einem Feld mit guter Rundumsicht, ruhig mal eine oder zwei Stunden, um die Himmelsbewegung zu "erleben". Ein Fernglas aus dem Familienfundus hilft da ungemein, sich schon erste Deepsky Objekte anzutun, da würde ich zum Beispiel schon einen einfachen Sternenatlas zur Hand nehmen wie den Karkoschka Himmelsatlas (hat auch jeder der genannten Shops). Das Ganze natürlich nur mit Rotlicht ablesen, wegen Dunkeladaption, aber das kennst Du ja ;-).


    CS (= Clear Skies!),

    Walter


    PS: Als Kind wollte ich unbedingt Pilot werden :love:

    Hallo Dennis,


    Das hört sich ja alles ganz gut an. Bist Du Pilot? Weil aus der Kabine kann ich auch in 12km Höhe nicht wirklich viel sehen an Sternen, selbst bei Nachtabdunkelung (z.B Flug nach Südafrika 2019). Zu viel Kabinenlicht was sich im Fenster spiegelt, und auch keine Dunkeladaption möglich.


    Aber zur eigentlichen Frage. Wenn Du 1000€ Budget vornimmst und davon etwa 300 Euro abziehst für einen besseren Okularsatz (3 Okulare) als die im Grund Set, dann bist Du beim 8" oder 10" Dobson. Und die zeigen schon ordentlich was an Deepsky Objekten aufgrund des großen Spiegels, der großen Lichtsammel Fläche.


    Das Ganze mit Stativ und EQ Montierung, motorisiert gar, und Du bist eher im 1400 Euro Bereich (HEQ5 Klasse und 8" Teleskop). Was noch ginge, wäre EQ5 und ein 6" Newton.

    Aber meine Meinung ist, selbst unter dunklem (deutschen aufgehellten) Himmel, fängt der Spaß erst bei 8" an. Besser bei 10". Einige Galaxien werden dann langsam tatsächlich Galaxien. Und Jupiter kommt sicher auch nicht zu kurz ;-).


    Erfahrung?? Nun bei mir ist es tatsächlich die HEQ5 Lösung und ich finde es wegen der Nachführung und sehr feinen Verstellmöglichkeit per Knöpfchen quasi berührungslos schon nicht schlecht. Aber das sprengt vermutlich Dein Budget. Okulare sind übrigens die andere Hälfte des Teleskops, daher sollte man an ihnen nicht unbedingt sparen. Ich rede jetzt nicht von den 1000 Euro Televues, aber vergiss es wenn Du 40 Euro maximal für ein Okular ausgeben planst.


    Welche Erfahrungen willst Du eigentlich berichtet wissen? Da gibt es sooo viel ... wo angfangen und wo enden? Am besten liest Du Dir ein paar Beratungs Threads durch. Oder Deepsky Beobachtungsberichte...


    Ach eines vergass ich noch. Im Frühling/Sommer finden ja etliche Teleskoptreffen statt, vielleicht suchst Du eines mal auf? Wenn Du die Geduld aufbringst vor Kaufen-Will.

    Schau mal bei "Kontakte und Treffen".


    Viele Grüße,

    Walter