Beiträge von Kalle66 im Thema „Rolldachhütte / Sternwarte durch den Zimmerer“

    Hi,

    hier ein paar Anmerkungen meinerseits.


    Bzgl. Baustatik kann man auf Erfahrungswerte für Carports oder Gartenhütten zurückgreifen. Einfach mal durch die Nachbarschaft gehen und Fotos machen und Maße nehmen (auch im Baumarkt) ... wie dick sind Pfosten und Dachbalken, wie ist das Dach in Schichten aufgebaut usw.


    Pfostenfundamente. Als Fausregel behaupte ich: Beton in der Erde über 100 kg (halbe Schubkarre) lässt sich schlecht von Hand zurück bauen. Und das überschreitet man ohne Einschalung (also direkt in ein geschaufeltes Loch) praktisch immer. Zwar kann man heutzutage Kleinstbagger überall mieten bzw. Landschaftsgärtner usw. beauftragen, aber nicht jeder Garten ist überhaupt zugänglich für solches Gerät. Mein Tipp, Fertigteile wie hier dieser Betonfuß (ca. 30 kg) ohne zusätzlichen Beton, einfach "verbuddeln". Billiger als selbst gemacht.


    Dach: Ob man es aufklappbar macht, ist eine Gewichtsfrage. Liegt das zu hebende Gewicht jenseits von 20 kg würde eine Konstruktion für mich ausscheiden, erst recht, wenn man es über Kopfhöhe heben muss. Das läuft dann auf Seilzug bzw. Hebelzug hinaus. Auf der anderen Seite muss ein Dach geschlossen bestimmte Lasten (insb. Schnee- und Windlast) bewältigen können.


    Die Größe und den Raumbedarf würde ich mit z.B. Kartons selbst empirisch ermitteln. Lass diese Phase gerne auch 10% des Budgets kosten. Aber nur so bekommst du ein Gefühl, wie breit der Platz neben dem Teleskop sein muss, damit man "mit dem Bauch" noch vorbei kommt usw. Vielleicht gibt es Astrofreunde in der Nähe, die bereits etwas haben, das man besichtigen kann. Zollstock nicht vergessen. Es sind oft nur 5cm, die den Unterschied machen, in Breite oder Höhe.


    Bastle dir zwei mannshohe Bilderrahmen (aus Dachlatten) und bespanne diese per Tacker mit einer billigen (undurchsichtigen, ideal armeegrün) Abdeckplane und grenze dir damit in der Garagenecke einen Raum ab. Dann stellst du die Montierung rein. Mit leeren Möbelkartons kannst du zusätzlich einen Arbeitstisch/Regal simulieren. Alles für ~ 100 Euro machbar. Aber nur so entwickelst du ein Raumgefühl. Das Ganze ruhig ein paar Tage auf dich einwirken lassen.


    Denk auch daran, wohin Regenwasser tropft und fließt. Nicht dass eine Seitenwand binnen 3 Jahren unten verrottet, weil das Wasser vom Dach dort alles dauerfeucht hält.


    PS: Es schadet nicht, wenn man schon mal auf dem Bau ausgeholfen hat und Grundwissen mitbringt, wie man z.B. mit Maurerschnüren die Fläche absteckt. Das sind sonst teure Arbeitsstunden, die man bezahlen muss. Besorg dir ein 10er-Pack sogenannte Schnureisen (14x500 reicht für Dich völlig) oder Baustahlstäbe 1000mm, die du mit der Flex halbieren und anspitzen kannst. Eisen in Kleinstmengen ist aber ziemlich teuer, manchmal findet man aber etwas, was andere ungenutzt über haben.