… das soll alles (hoffentlich) ewig halten. Ich bin 30 Jahre alt und wenn mir ein langes gesundes Leben möglich sein sollte würde ich das alles gerne mit 70 Jahren noch nutzen können. So zumindest mein Plan.
Hallo Drehn,
ja, das kann ich gut verstehen. Ich bin ja kurz vor Deinem aktiven Zielalter. Und ich hab in den 40 Jahren, die bei mir seit Deinem jetzigen Alter vergangen sind, schon mehrere Beobachtungsplätze eingerichtet. Alle für die Ewigkeit angelegt, mit viel Beton und immer auf meinem aktuellen Kenntnisstand und auf mein aktuelles Beobachtungsprogramm abgestimmt. Und obwohl ich immer versucht habe vorauszudenken, ist doch manches anders gekommen, und es war schwer, die Dinge später passend zu machen.
Aus diesem Grund meine Empfehlung: Trenne das Fundament des Instruments von dem des Schutzbaus. Auch wenn Du aktuell nicht vorhast, Dich in Deiner Sternwarte aufzuhalten. Es ist nicht zu erwarten, dass Du 40 Jahre lang die gleichen Dinge in der Amateurastronomie tust. Interessen wandeln sich. Dann ist es gut, vorbereitet zu sein. Neben der Schwingungsfrage (Fundamententkoppelung) ist auch die thermische Masse zu bedenken, die eine durchgängige, dicke Betonplatte hat. Wenn die Sternwarte tagsüber zu ist, nimmt der Beton die Wärme des Innenraums auf und gibt sie in der Nacht langsam ab. Wenn Du lokales Seeing vermeiden willst, mach den Fußboden aus Holz und baue das Ganze so, dass der Wind unten drunter durch kann. Den Kubikmeter Beton solltest Du unter Deinem Instrument im Erdreich platzieren. Richtig große Teleskope sind meist auf dem in der Tiefe anstehenden Fels gegründet und dadurch fest mit dem Planeten verbunden. Die zittern nur, wenn es ein Erdbeben gibt.
Warum schreibe ich Dir das? Weil ich schon oft erlebt habe, dass die Leute ihren aktuellen Erkenntnisstand in Beton gießen und dann den Presslufthammer zum Korrigieren brauchen. Ein, zwei Mal ist mir das auch selber passiert. – Mach was draus oder auch nicht. Aber geplante 40 Jahre Astronomie sind eine lange Reise, in deren Verlauf sich vieles ändert. Und wenn Du gesund bleibst, wirst Du mit 70 auch noch nicht ans Aufhören denken. Denn irgendwie geht es immer weiter, man bleibt neugierig, und setzt sich neue Ziele. Ich sehe es an mir…
CS, Jörg