Beiträge von Marco S. im Thema „12'' Reflektor oder 4'' APO Refraktor bei schlechtem Seeing?“

    Moin Julian,


    M31 ist aufgrund seiner Ausdehnung ein schlechtes Beispiel. Die wirst Du mit beiden Teleskopen nicht ganz vollständig erfassen können. Bei anderen Galaxien geht es schon eher.


    Die Frage ist: Wie hoch ist deine Erwartungshaltung?


    Gibt es bei dir in der Nähe eine Sternwarte oder einen Astrostammtisch bei dem Du mal durch verschiedene OPtiken unter deinen Bedingungen schauen kannst?


    Gruß

    Marco

    NACHTRAG zum Thema Seeing:


    Auf deine Thread-Überschrift bin ich leider gar nicht eingegangen. Sofern Du nicht Opfer eines dauerhaft extrem schlechten Seeings bist (z.B. eingschlossen von permanent thermisch aktiven Sümpfen :grinning_face_with_sweat: ) solltest Du in der Regel beide Optiken mit ihrer optimalen Vergrößerung ausreichend oft benutzen können.


    Man möge mich berichtigen, sofern ich falsch liege.


    Gruß

    Marco

    Moin Julian,


    willkommen hier im Forum!


    Mit dieser Umfrage einzusteigen ist mal eine Ansage! :grinning_face_with_sweat: Insbesondere bei zwei grundlegend verschiedenen Optiken und deren Einsatzgebiete.


    Ich denke hier muss ersteinmal aufgeräumt werden.


    Wenn Du schon nicht so recht weißt, ob dich Deepsky "so richtig vom Hocker haut" ist das Entäuschungspotential schon sehr hoch. Letztendlich ist die Wahrheit, aufgrund der funktionseise des menschlichen Auges, grau. Bis auf eine Ausnahme lassen sich mit dem Auge keine Farben an Objekten außerhalb unseres Sonnensystems wahrnehmen.

    Die eine Ausnahme wäre der Orionnebel unter der Voraussetzung einer sehr lichtstarken Optik und noch leicht gereizten Zäpfchen.


    Das heißt also Abschied nehmen von den bunten Bildern aus dem Netz.


    Der Reiz an Deepsky besteht in der Regel am Auffinden der Objekte und am Wahrnehmen von immer kleineren Details in und Strukturen in den Graustufen. Dafür benötigt es halt Öffnung.


    Lichtverschmutzung stellt für die Planeten in der Regel weniger ein Problem dar als für Deepsky-Objekte, da sie sehr hell sind. Seeing ist da schon eher der begrenzende Faktor. Zudem wird auch bei Planeten für eine hohe Auflösung eine große Öffnung verlangt.


    Auch wenn der Refraktor im Gegensatz zum Reflektor obstruktionsfrei ist, lehne ich mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass Du keine signifikante Verbesserung in Schärfe und Auflösung mit dem 4" ED Refraktor im Vergleich zu einem gut kolliimierten und ausgekühlten 4 1/2" Reflektor erreichst. Jedenfalls keine die Du vermutlich für 1670€ erwartest.


    Auch wenn der Dobson kein ausgewiesener "Planetenspezialist" ist, wirst Du mit diesem Gerät mehr Details am Planeten sehen können (größerer Spiegel = höhere Auflösung). Allerdings hat auch ein Dobson seine Nachteile. Insbesondere bei der Anschaffung der Okulare sollte man in Bezug auf Abbildung und Gesichtsfeld etwas tiefer in die Tasche greifen. Und Freunde von nadelfeinen Sternen ohne Koma haben auch so ihre Schwierigkeiten.


    Des Weiteren hängt die Frage der Anschaffung noch von vielen weiteren Faktoren ab. Unter anderem:


    - Fotografieren ja oder nein

    - welche Beobachtung werden bevorzugt

    - handling (ein 12"Dob ist bereits recht groß, parallaktische Montierungen müssen auch bedient werden)


    Und noch vieles mehr. Die Büchse der Pandorra ist geöffnet. Es werden noch einige weitere Fragen folgen.


    Gruß

    Marco