Beiträge von astrometer im Thema „Neues Video: Sonnenfinsternis im Zeitraffer“

    Nachsatz: Das mit den YT-Algorithmen ist schon beängstigend: Das Sirius-Video hatte ich wenige Tage nach dem vom Venustransit hochgeladen. Wahrscheinlich griff da die Annahme, dass ich nun wöchentlich was Neues nachschiebe. Sirius wurde deshalb viel stärker promotet und hat als einziges bis jetzt über 10 000 Zugriffe, der Venustransit nur 200.


    Ja, und dann das entwürdigende Gebuhle um Likes und Abonnenten… Leute, bitte, bitte, habt mich lieb! Wenn‘s gefällt, kommen die Leute ganz von selber drauf. Und wenn nicht, auch gut.

    Danke, Rainmaker,


    für Deinen Tipp. Das werd ich gelegentlich mal versuchen. Aktuell fällt man ja mit Full-HD bei Youtube noch nicht negativ auf, so dass der Veränderungsdruck nicht allzu groß ist.


    Du hast recht, ich habe noch eine recht alte Premiere-Lizenz, ebenso bei Photoshop. Gegen die Aboabzocke hab ich was, auch dass dazu das Produktivsystem am Internet hängen muss. Also muss es die alte Software bis auf weiteres tun. Was die aktuellen Versionen besser können, muss ich durch Erfahrung und vielleicht etwas mehr Zeitaufwand kompensieren. Das ist wie mit einem älteren Auto, das man auch noch gut fahren kann, wenn es nicht zwingend Rückfahrkamera, Einparkhilfe und Abstandsautomatik sein müssen.


    CS, Jörg

    Hallo Jochen, René, Horst-Dieter und alle Sternchengeber,


    ein herzliches Dankeschön für Eure positiven Reaktionen.


    Nochmal einen kurzen Nachsatz dazu, wie man Sonnenfinsternisse „zum Laufen“ bringen kann.


    Variante 1: Bei wolkenlosem Himmel bietet es sich natürlich an, das Ereignis einfach als Video aufzunehmen. Dazu sollte die Montierung so genau aufgestellt sein und nachführen, dass die Sonne in der Bildmitte bleibt und keine Korrekturen nötig sind. Ein weiteres Problem ist die Fokusdrift. Wenn nachfokussiert werden muss, kann es ganz schnell zu Wacklern oder Unterbrechungen kommen. Ich bevorzuge es deshalb, Raw-Fotos im Intervallbetrieb aufzunehmen. Da hat man nachträglich mehr Bearbeitungsmöglichkeiten, was besonders nützlich ist, wenn man mit einem Solar-Continuum-Filter arbeitet und die unbearbeiteten Bilder grün sind. Wer neueste Kamera- und Highend-Rechentechnik hat, bekommt die nötige Qualität bei Aufnahme und Nachbearbeitung auch per Video hin. Aber meine Ausrüstung ist zehn Jahre alt, d. h. es geht nur über den Umweg des Arbeitsaufwands.


    Variante 2: Sind Wolken unterwegs, funktioniert die lückenlose Aufnahme natürlich nicht. Hier muss für ein Video nachträglich noch mehr „Handarbeit“ geleistet werden. Wie, das habe ich ganz oben (#1) bereits beschrieben.

    Aber noch ein paar Anmerkungen zum zeitlichen Abstand der Einzelbilder. Er beträgt hier sechs Sekunden. Bei 30 fps im Video bedeutet das eine Beschleunigung des Finsternisablaufs um den Faktor 180. Eine Sekunde im Video entspricht somit drei Minuten in der Realität.

    Bei meinem Youtube-Video der Finsternis von 2015, das aus echten Einzelbildern (Variante 1) besteht, waren es zehn Sekunden Abstand, also Faktor 300, eine Videosekunde entsprechen fünf Finsternisminuten. Das ist mir heute schon deutlich zu ruckelig.


    Als Fazit aus meinen bisherigen Sofi-Videos halte ich vier bis fünf Sekunden Bildabstand für das Optimum. Bei mehr ruckelt es bzw. der Mond „rennt“ zu schnell. Bei weniger wird es vielleicht etwas langweilig. Schließlich bringen heutige Betrachter nur noch wenig Geduld mit. Alles muss schnell gehen und aus kurzen, hart geschnittenen Sequenzen bestehen. Wie sehr uns das geprägt hat, merken wir erst, wenn wir mal 50 Jahre alte Filme anschauen.


    CS, Jörg

    Hallo Finsternisfreunde,


    wegen der Wolken am 25. Oktober war diesmal sehr viel stupide Arbeit nötig, um am Ende ein wolkenfreies Video zu erhalten. Zum Glück hatte ich passende Aufnahmen für ein lückenloses Mondrandprofil. Außerdem gab es vor und nach der Finsternis kurze Wolkenlücken mit sehr gutem Seeing. Der Rest war etwas Mathematik und eine Menge Geduld. Der Mond wurde pixelgenau von Bild zu Bild vor der Sonne verschoben, die wegen ihrer Rotation auch in regelmäßigen Abständen „weitergedreht“ werden musste. Die knapp 1400 Frames sind also gewissermaßen Handarbeit. Mit einem aktuellen Toprechner und den richtigen Programmen wäre das natürlich viel schneller gegangen. Aber ich war schon froh, dass mein zehn Jahre alter i7 die 3800 Pixel großen Sonnenbilder gestackt und aus ihnen in Winjupos derotierte Zwischenbilder gerechnet hat. Auch beim finalen Video musste ich Einschränkungen hinnehmen. Die Originalframes sind zwar groß genug für 4K, aber meine Version von Premiere macht gerade mal Full-HD. Ich hoffe, es gefällt trotzdem.


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    CS, Jörg