Beiträge von JogiNet im Thema „NGC2024 Flammen-Nebel und NGC2023 mit 76/700“

    Hallo Zusammen!


    Ja - der Flammen-Nebel ist nicht leicht zu bearbeiten. Ich habe da so meine Erfahrungen.

    (Naja - Erfahrungen... Wie wir alle wissen, bin ich sicher nicht der "Godfather of Bildbearbeitung" und dementsprechend sind meine Bilder auch nicht der "Olymp der Astrofotografie"). ;)

    Was ich zu dem bisher geschriebenen aber anmerken möchte sind 4 Dinge:


    1) Das Rauschen. Ich hatte Peter schon eine PN mit einem Verbesserungsvorschlag geschickt. Richtig ist, dass ein Bild nicht durch Entrauschen "plattgemacht" werden soll. Hintergrunddetails sollten

    erhalten bleiben. Mir ging es hier eher um das ganz grobe Farbrauschen in der 1. Version des Bildes (das hier gezeigte ist die 2. Version). Ich empfehle da immer wieder den NoiseXTerminator - der entrauscht, ohne zu viele Details zu killen. Natürlich ist Entrauschen auch immer ein Kompromiss und zaubern kann die Software selbstverständlich auch nicht. Allerdings: von allem, was ich in dem Bereich bisher ausprobiert habe (inkl. Topaz o.ä.), hat dieses Tool die besten Ergebnisse hervorgebracht. Leider: mit GIMP funktioniert das nicht, das Plugin gibts' nur für PI und PS.


    2) der Dunkle Hintergrund. Richtig ist, dass (wegen der Detail-Sichtbarkeit) der Hintergrund nicht zu stark ins Dunkle gezogen werden sollte. Hier tue auch ich mich oft schwer, denn durch das Abdunkeln kann man natürlich gut "fotografische Unzulänglichkeiten" kaschieren - das verleitet. :saint: Allerdings - speziell beim NGC2024 wird es unterhalb der Flamme auch relativ schnell recht dunkel. (Da ist quasi ein "Flammabriss" - hat unsere Vaillant-Heizung auch gerade, die sagt dann "F29"). Details/Stäube lassen sich da m.E. nur mit seeehr langen Belichtungen sichtbar machen.


    Zum Vergleich: hier ein (im Vergleich zum verlinkten Astrobin-Bild) relativ kurz belichtetes Bild (1,38h RGB) aus meinem Archiv:


    IC434_APO.jpg


    Ich habe mir mal den Spaß gemacht, und die Flamme (ohne weitere Bearbeitung) herausgecropped:


    ngc2023crop.jpg


    Hier kann man gut sehen, wie duster es unterhalb der Flamme bei kleinerer Gesamt-Integrationszeit eigentlich wird. Zum Vergleich Peters Bild (das ist wie gesagt die bereits die entrauschte Version 2):


    6753-ngc2024-flammen-nebel-und-ngc2023-mit-76-700


    Also ja, ein bisschen zu schwarz - aber es wirkt für mich nicht ausgestanzt - der Übergang zum roten IC434 ist halt relativ abrupt.

    Mehr Details "im Schwarzen" erfordern m.E. einfach mehr Licht.


    3) Beim NGC2023 ist sicher bearbeitungstechnisch mit der Farbgebung etwas schief gelaufen - das ist wohl so.


    4) Die Spikes kann ich mir auch nicht erklären. Meine Linsenteleskope zaubern bei ganz hellen Sternen auch oft die tollsten Sachen (Microlensing?),

    aber das Bresser Venus ist ja ein Spiegelteleskop. Gut finde ich allerdings, wie Peter den alles überstrahlenden Alnitak gebändigt hat.


    Alles in allem glaube ich auch, dass das Bild durchaus Potential hat. Ich halte GIMP für ein tolles Programm, musste aber im Laufe meiner Übungen feststellen, dass es für Astrofotografie leider nur bedingt geeignet ist. Zu nennen wären da fehlende Filter, Layertechniken (ja - ich weiss, auch GIMP kann mit Ebenen arbeiten), Plugins, usw.


    Jetzt ist der Heizungsonkel da (wg. Flammabriss bei der Vaillant). Ich frage mal, ob er evt. einen Tipp zum NGC2024 hat - mit Flammen kennt der sich aus! ;)


    Viele Grüße, Jochen