Beiträge von astrometer im Thema „Mars 2022-12-08 mit 12"“

    Hallo Torsten,


    das klappt leider wieder nicht. Aber egal, ich bezweifle nicht, dass der ADC auch im R-Kanal was bringt, ganz besonders, wenn man an Saturns südliche Deklination zur Zeit der Aufnahme denkt.


    CS, Jörg

    Hallo Torsten,


    die Links laufen leider ins Leere.


    CS, Jörg

    Hallo Torsten,


    nach meiner Erfahrung am TEC 180 + ADC sind die visuell wahrnehmbaren Marsfarben sehr oft vom Seeing abhängig. Generell sind sie bei gutem Seeing stärker differenziert. Die dunklen Albedogebiete erscheinen dann ziegelrot mit bräunlichen, zum Teil sogar violetten Schattierungen, die helleren Flächen in gelblichen bis orangen Pastelltönen, die Polkappen reinweiß und Wolken bläulichweiß. Natürlich gilt das nur für Zeiten ohne viel Staub in der Marsatmosphäre.

    Unruhiges Seeing wirkt auf die Farben fast wie ein Staubsturm. Alles erscheint dann irgendwie einheitlich sandfarben. Ich hatte schon Nächte, in denen ich glaubte, ein globaler Staubsturm sei ausgebrochen. Zwei Tage später war das Seeing besser und die Farben waren wieder klar und differenziert.


    Auch ich denke, dass ein ADC-Einsatz bei RGB-Aufnahmen nützlich und sinnvoll ist. Bei mir war der Gewinn vor allem im Blaukanal deutlich. Bei Deinem Rotkanal wäre es denkbar, dass die Verbesserung durch den ADC durch ein kurzzeitig ruhigeres Seeing verstärkt wurde.


    CS, Jörg

    Hallo Robert,


    diese Ratlosigkeit kenne ich. Man hat so viel Material und hat schon so viel daran gemacht, dass man unschlüssig ist und die Unterschiede nicht mehr erkennt. (Das ist mit der Hauptgrund, warum ich meine Marsbilder von 2020 noch vor mir her schiebe.)

    Aber m. E. bringt es auch nichts, so viele Zwischenergebnisse hier einzustellen. Klar ein spontaner unvoreingenommener Blick hilft manchmal. Doch ich hab diesen Thread jetzt mehrfach hoch und runter gescrollt und fühle mich überfordert. Am Anfang hab ich mich zurückgehalten, weil ich warten wollte, was noch kommt. Spontaner Eindruck zu dieser Zeit: Sieht aus wie ein diffuser planetenumspannender Staubsturm. Oder wie extreme Aufnahmebedingungen (Nebel, Wolkenschleier bei brauchbarem Seeing?) Aber dann habe ich die Bilder anderer gesehen, und die zeigen nicht diesen „Dunst“.


    Ich finde, dass es zu den schwersten EBV-Aufgaben überhaupt gehört, Marsbildern eine wirklich stimmige, für alle Zentralmeridiane gleiche Farbabstimmung zu geben. Bei Aufnahmen mit der Monochromkamera verändern die wechselnde spektrale Durchlässigkeit der Atmosphäre und die Belichtungszeit der einzelnen Kanäle die Ausgangslage manchmal sogar innerhalb einer Beobachtungsnacht. Man sollte meinen, dass dieser Effekt bei den momentanen Marshöhen nicht so ausgeprägt ist, aber wer weiß…


    Auch der Vorsatz, den Planeten möglichst natürlich aussehen zu lassen, ist mit Vorsicht zu genießen. Denn was ist natürlich? Der Blick eines vorwiegend videografisch arbeitenden Beobachters, der immer nur einen kurzen Blick durchs Okular wirft und dann auf den Monitor schaut? Oder der Blick eines erfahrenen visuellen Beobachters, der gelernt hat, die sekundenkurzen Momente mit einem wirklich kontrastreichen Bild zu erfassen? Es ist wirklich verdammt schwer zu objektivieren.


    Rein subjektiv kann ich Dich nur zu den kontrastreicheren Varianten ermutigen. Die zarten Pastelltöne in der Tharsisregion und den angrenzenden hellen Gebieten gehen sonst unter. Man spricht nicht umsonst von der langweiligen Seite des Mars…


    CS, Jörg