Aber wie von euch geraten werde ich die Sache langsam angehen.
Das ist richtig und wichtig.
Ich möchte dich jetzt nicht abschrecken, aber so wie du schreibst "Mal schnell 2-3 Fotos machen und gut is." wird es nicht sein.
Die Gerätschaften die dieser Aussage am nächsten kommen (aber auch nicht erfüllen) sind Teleskope wie bspw. die Vaonis Stellina.
Das Hobby der Astrofotografie ist ein Fass ohne jeden Boden, finanziell wie zeitlich
Du musst nicht reich sein, um tolle Fotos zu machen. Aber als günstig würde ich dieses Hobby nun auch nicht bezeichnen.
Ein allgemeiner Ratschlag:
Ignoriere das Marketing der Hersteller und Händler, auch wenn es nicht immer leicht fällt.
Du brauchst als Anfänger keinen f/2.8 hyperbolischen Newton oder 2000mm Brennweite C8 oder Vollformat Winzigpixel Sensor. Alles wird dich auf eigene Art und Weise dermaßen frustrieren, dass du nach 3 Monaten wieder aufhörst.
Was sind die Kriterien, um gute / schöne Fotos zu schießen?
1. Runde Sterne (Nachführung)
2. Scharfe Abbildung (Fokus)
3. Ebenes Bildfeld (Tilt, Optik)
Diese Kriterien stehen im Zusammenhang mit deiner Ausrüstung.
Je "schneller höher weiter" deine Ausrüstung wird, desto schwieriger wird es, 1. 2. und 3. zu erreichen. Große Sensoren mit winzigen Pixeln stellen enorme Anforderungen an Optik und Tilt (die selbst die absoluten Top Hersteller wie Takahashi nicht immer erreichen), schnelle Optiken wollen extrem genau (mü-Bereich) fokussiert werden und reagieren auch sehr empfindlich auf Tilt und sehr lange Brennweiten stellen große Anforderungen an die Nachführung, welche dann entsprechend dimensioniert sein muss (bye bye Bandscheibe).
Wenn man sich diese Faktoren in einfache Verhältnisse stellt kommt man schnell zum Schluss, was für einen Anfänger für die Astrofotografie am besten geeignet ist:
Ein mäßig schneller, bspw. f/6 Refraktor mit mittlerer Brennweite um die 500mm, welcher gleichzeitig klein und leicht ist, einfach nachgeführt werden kann und keine hohen Anforderungen an die Montierung stellt, sowie mit kleinen bis mittleren Chips gut funktioniert. Und darüber hinaus nicht justiert werden muss.
Dieser Refraktor von Lacerta z.B.
Denn dann, und nur dann, kann man sich am Anfang auf das konzentrieren, was eigentlich wichtig ist, das Fotos machen. Die Verarbeitung der Rohdaten lernen. Das Bearbeiten des Bildes. Das Einnorden, Alingment der Montierung, vielleicht kleine erste Schritte mit Autoguiding, welches bei dieser Optik anfangs aber auch nicht nötig sein wird - aber trotzdem eine Wissenschaft für sich ist. Das draußen in der Eiseskälte mit Eiszapfen an der Nase sitzen (und ertragen) lernen.
Lass das mal auf dich wirken, und stelle gerne weitere Fragen.