Beiträge von Lucifugus im Thema „Hallo bin neu hier“

    Jeder sucht sich seinen Weg, wie er beobachten möchte und mit welcher Ausrüstung er klar kommt.

    Ist ja das Schöne, dass Beobachten ist doch recht variabel.

    Visuell, EAA oder klassische Astrofotografie. Mit vielen Kombinationsmöglichkeiten von Teleskop, Montierung, Okular, Kamera... ... ... da kann wohl jeder was finden was ihm zusagt.

    Servus Mathias,


    absolut und sowas von! Um es etwas prosaischer auszudrücken:


    Es gibt gar viele Wege zu den Sternen. Wer soll sich da anmaßen zu entscheiden, welcher der beste ist. Per aspera ad astra – der Weg zu den Sternen kann aber eben auch steinig und rau sein. ^^ Hat man aber die Sterne erstmal erreicht, dann lassen sie einen nicht mehr los und der gewählte Weg ist mehr als zweitrangig.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Noch ne Frage !!

    Fotografieren von Astroobjekten hat mit normalem Fotgrafieren ja eigentlich nicht viel gemeinsam, ausser ich Knipse den Mond ab.

    Servus Achim,


    naja, wie man's nimmt. Ich nutze das Teleskop als Objektiv für meine DSLR. Wenn ich z.B. Makrofotos mache, dann brauche ich auch einen Fernauslöser und ein Stativ. Aber ja, stimmt, da mache ich dann meist nur ein Foto. Man kann aber auch da Stacken – in dem Fall in verschiedenen Schärfeebenen fotografieren und dann per Software die Einzelfotos stacken, um so mehr Tiefenschärfe zu bekommen. Auch da hat man das Ergebnis erst später. Es ist also die Frage, was du unter normalem Fotografieren verstehst. "Einfach nur Knipsen" ist bei Astrofotografie meist allerdings nicht der Fall.


    Für mich fühlt es sich trotzdem wie "normale" Fotografie an. Ich nutze meie "normale" Kamera, ich nutze das Teleskop als Teleobjektiv und ich habe viele Fotos. Auch auf den Einzelfotos sehe ich schon viel. Für Doppelsterne oder für die Novae der letzten Jahre reicht auch ein Einzelfoto aus. Kommt halt drauf an, was man darstellen will. Für Deep Sky-Objekte muss man dann schonmal ein paar Stunden an Belichtungszeit investieren. Aber auch das ist ja keine Hexerei. Und das Stacken erledigt ein Programm, stimmt. Aber wie gesagt: vorher müssten Dinge wie Nachführung, Einnorden und Fokussieren geklärt sein.


    Oder hat jemand so ein grosses Teleskop daheim um direkt Objekte durchs Okular zu sehen ?

    Dazu hat Mathias ja schon was geschrieben. Ich empfehle erneut die Galerie und auch manche Threads hier im Forum. Du findest im Beobachterforum auch Zeichnungen. Du kannst auch nach Zeichnungen von Deep Sky-Objekten googlen und wirst fündig. An den Zeichnungen kannst du sehr gut abschätzen, was du visuell sehen kannst.


    Du kannst Objekte auch schon im Fernglas sehen – hellere eben. Und je größer das Teleskop, umso schwächere Objekte kann man sehen. Visuell und Fotografie sind zwei unterschiedliche Paar Stiefel. Ich ziehe mir beide Paar gerne an. Manche finden es visuell viel spannender: man sieht alles sofort und man kann von den (im Idealfall) nadelfeinen Sternen, die einen bei einem Sternhaufen z.B. aus dem Nebelfleck heraus anleuchten, so fasziniert sein... dagegen kommt dann ein Foto kaum an. Am Foto kann man aber vom selben Sternhaufen viel mehr Sterne sehen und die dann auch in Farbe.


    Visuell sieht man aber auch Farben. Zum Beispiel bei hellen Planetarischen Nebeln oder beim Orionnebel oder bei helleren Sternen (bei Doppelsternen oft sehr hübsch). Das meiste bleibt aber schwarzweiß, das stimmt. Und Galaxien bleiben graue Wattebäusche... Man kann aber beim visuellen beobachten Details herauskitzeln, man kann erlernen, indirekt zu sehen und da viel mehr zu erkennen, als man erst glauben könnte. Du hast Okulare, du hast ein Teleskop – schau einfach mal durch (und nicht nur den Mond an). Schau dir helle Sternhaufen an, schau dir mal einen hübschen, hellen Planetarischen Nebel an und prüf mal, ob dich das fasziniert. Jeder hat da seine Vorlieben. Mich interessieren Mond und Planeten nicht wirklich, ich schaue sie mal ab und zu an, aber mir sind Deep Sky-Objekte lieber. Und mit meiner DSLR sind Mond und Planeten eh die falschen Ziele zum Fotografieren.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Achim,


    Okularprojektion ist, wie schon geschrieben wurde, nicht einfach. Insofern kannst du nur entweder durchs Okular sehen oder die Kamera (ohne Okular) an den OAZ anschließen. Mit Okular auf deine Netzhaut scharfzustellen ist etwas ganz anderes als ohne Okular auf den Kamerachip scharfzustellen. Du kannst also nicht mit dem Okular scharfstellen, dann auf Kamera umbauen und hoffen, dass das dann scharf ist.


    Mit der Kamera am OAZ: nimm Life View und stelle einen hellen Stern bei höchster Vergrößerung scharf. Mit dem Refraktor ist das ohne Bahtinovmaske nicht einfach. Versuche es, indem der Stern so klein wie nur irgend möglich wird, geh hin und her und siche den Fokuspunkt. Bist du genau im Fokus, wirst du auch andere, schwächere Sterne sehen. Gehst du wieder etwas raus aus dem Fokus, verschwinden die schwächsten. Also umso mehr Sterne, umso eher ist es scharf. Dann mach eine Probeaufnahme und schau sie dir an, indem du die auch hochzoomst (am Display). Schau, wie die Sternabbildung aussieht. Dann fixiere den OAZ, damit nichts aus dem Fokus rutscht. Mache noch eine Probeaufnahme, um zu schauen, dass beim Fixieren nichts verstellt wurde. Dann erst schwenke zum Mond, der dann scharf ist.


    Wenn du mit dem Auge den Mond ansiehst, dann wird das Bild durch dein Gehirn (bzw. auch bereits in der Netzhaut) bearbeitet (Photoshop eingebaut quasi). Du hast Kontrastvertärkungsalgorithmen und Vieles mehr, was dein Auge leistet. Zudem siehst du längere Zeit hindurch und dein Gehirn erkennt, was Struktur ist und was zufällig mal hin oder herwabert. Das Foto ist unbestechlich. Da hast du dann ein Einzelbild. Nimmst du aber einen Film auf und es wird der Durchschnitt aus vielen Bildern gemittelt, hast du ein Bild, das viel schärfer ist, als du es visuell siehst. Wobei es von der Erfahrung des Beobachters abhängt, was man z.B. auch bei Planeten noch erkennen kann.


    Da du noch keine Nachfphrung hast, weiß ich nicht, wie du mit der Kamera wirklich gut scharfstellen kannst, da der Stern ja rauswandert. Und ohne Bahtinovmaske am Refraktor stelle ich mir das Scharfstellen obendrein schwierig vor.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Ich habe mir selbst einen Adapter gedreht bis mein Bild im Kameradsisplay der 7200 ok war.Beim Fotografieren kann ich an der 7200 mit der Lupe das Livebild vergrössern und dann den Focus am ED80

    verschieben bis das Foto scharf erscheint.Die Schärfe ist aber eben nicht scharf wie ich es gewohnt bin.

    Servus Achim, ich nochmal :)


    Dann ignorier meinen Beitrag von eben, was die Hülsen angeht. Zur Schärfe, die nicht wie gewohnt ist, wirst du da aber Infos finden (hatte sich mit deinem Beitrag überschnitten)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Hatte gestern die Möglichkeit meine DSLR ans ED80 zu montieren.Der Mond war gestern sowas von hell und klar aber ich konnte kein scharfes Bild machen.Am Adapter kanns nicht liegen.Ohne Okular bekomme ich mit der DSLR gar kein Bild zu sehen. Was mach ich falsch ? Der Spiegel war dabei drin. Ohne Spiegel acuh kein Bild.

    Ich hatte auch tagsüber mal ein bischen mit der DSLR am ED80 ein Fotos gemacht aber ein scharfes klares Foto kam auch da nicht zu stande.Ok es war auch den ganzen Tag trüb.Ist zur Zeit leider kein gutes Wetter zum fotografieren.

    wie bereits geschrieben wurde: dann kommst du nicht in den richtigen Arbeitsabstand. Du wirst eine Verlängerungshülse für deinen Okularauszug benötigen.


    Wie ich schon geschrieben hatte, fotografiere ich selber mit einer DSLR und ich finde, dass das gar nicht schwierig ist. Du kannst gerne mal meine Bilder anschauen (auf mein Profil gehen, da auch Galerie und dann anschauen, was ich mit meiner DSLR so febriziere).


    Die erste Hürde ist aber der Fokus. Wenn du es tagsüber versuchst, was hilfreich ist, dann nimm ein sehr sehr weit entferntes Ziel. Du brauchst einen Adapter, um die Kamera an den Okularauszug (OAZ) anzuschließen und eben sicherlich eine oder zwei Abstandshülsen. Du müsstest im Internet den Backfokus deines Teleskops finden können. Wenn du dann weißt, wie weit hinten der Chip deiner Kamera liegt, dann kannst du auch ausmessen, ob der Fokus klappen müsste. Und glaube bitte nicht, dass du am Tag ein "knackscharfes" Foto machen kannst. Du wirst die Luftunruhe quasi life sehen können und die feinen Strukturen eines entfernten Bauwerks oder Baums werden anders aussehen, als du es gewohnt bist. Das hängt alles an der Temperatur von Luft und Boden (und den damit verbundenen Luftbewegungen) und der Temperatur deines Teleskops (Luftbewegung im Tubus) an. In der Nacht sieht das dann anders aus (wenn alles ausgekühlt ist).


    Wenn du den richten Arbeitsabstand hinbekommst, dann geht es erst weiter. Das Teleskop muss dann für die Fotografie sauber justiert sein und du musst exakt in den Fokus kommen. Bei einem Apo ist eine Bahtinovmaske (oder ähnliches) hilfreich beim Scharfstellen. Bei meinem RC (oder bei einem Newton) braucht man das nicht unbedingt, da man auch an den Spikes, die durch die Fangspinne gebildet werden, scharfstellen kann. Das alles und die weiteren Details bringen aber erst etwas, wenn du die erste Hürde geschafft hast.


    Du brauchst dann noch einen Fernauslöser (am besten einen, den du programmieren kannst). Und natürlich auch erstmal eine saubere Nachführung.


    Ich schlage vor, dass du erstmal soweit kommst und es dann Schritt für Schritt weiter geht. Falls du vorher wissen willst, wie es mit einer DSLR weitergehen würde, frag einfach nach ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Achim,


    herzlich willkommen hier beim Astrotreff!


    Mein Ziel wäre eben gute scharfe Fotos zu machen, aber das ist ja nicht so einfach in der Astrowelt.

    [...]

    Dann wäre die Frage ob DSLR oder doch CMOS oder oder ....

    Die Frage ist erstmal, was genau du fotografieren willst. Mond, Planeten oder doch Deep Sky?


    Ich selber fotografiere mit einer DSLR. Der Vorteil: kein Laptop draußen nötig, weniger Technik-Zeugs und man kann auch damit fotogtafieren. Nachteile: Farbrauschen (eben ungekühlt), Streifen (zumindest bei meiner Canon), nicht so empfindlich wie manche spezielle Astrokameras (und meine ist nicht einmal astromodifiziert). Für Planeten oder Mond sind Planetenkameras eh besser, da man damit filmt, um die Einzelbilder der Filme zu stacken.


    Schau doch einfach mal hier durch die Threads (Bilderforum) oder in die Galerie. Die meisten Foristi geben die technischen Daten zu ihren Fotos an. Du kannst ja mal DSLR-Fotos mit CMOS-Aufnahmen vergleichen.


    Wüsste man, ob du dein Teleskop daheim nutzt (Balkon, Garten usw.) und deshalb ein Laptop eh kein Problem ist oder ob du raus ins Grüne musste und deinen Laptop da lieber daheim lässt, wäre es einfacher, etwas zu raten. Ebenso, was die Zielobjekte angeht.


    Die Okulare brauchst du eh nicht zum Fotografieren (es sei denn, du willst Okularprojektion machen, was aber nicht nötig ist – nutz das Teleskop als Objektiv für die Kamera). Und wie schon geschrieben wurde, ist für visuelle Beobachtung dein 4 mm schon etwas hoch gegriffen. Mein Teleskop hat 203 mm Öffnung, ich könnte also bis 400× ausreizen (so das Seeing das überhaupt zulässt), aber mit meinem kleinsten (8mm-) Okular komme ich nurt bis 200×, was mir bisher völlig ausreicht.


    Wenn dein Ziel also Fotos sind, dann vergiss die Okulare (deine reichen dann für eventuelle visuelle Spaziergänge) und investiere lieber in eine gute Nachführung und einen guten Polsucher (wenn noch nicht vorhanden), damit du dein Teleskop sehr gut einnorden kannst. Guiding wäre dann noch ein Thema. Wenn du aber relativ kurz belichtest, dann ist auch das (erstmal oder generell) nicht nötig, wenn deine Montierung halbwegs sauber läuft. Ich guide auch nicht und kann problemlos 30 Sekunden mit meinem 1,6 m Brennweite belichten.


    ich würde an deiner Stelle erstmal Schritt für Schritt an die Sache herangehen. Erst das Teleskop und dessen Handling kennenlernen, also inkl. Einnorden, Nachführung (mit GoTo?), dann erstmal mögliche Objekte finden (visuell, live, einfach bewundern), dann entscheiden, was du am liebsten fotografieren würdest und dazu dann eine passende Kamera besorgen.


    Liebe Grüße,

    Christoph