Hallo Achim,
aber was für ein Aufwand ist das wenn ich gleich das Ergebnis sehen will ? Krasse Berarbeitung Einstellung ,da muss man ja teilweise einen Kurs belegen. Und dazu stehst du vielleicht noch bei eisiger Kälte drausen.
das mit dem in eisiger Kälte draußen stehen/sitzen ist bei visueller Beobachtung unumgänglich.
Bei Langzeitbelichtung wohl auch, aber da sind andere berufener.
EAA (da nochmal bitte einlesen) ist da mit ein Grund für mich gewesen dem aus dem Weg zu gehen.
Das Ganze remote zu steuern, aus der warmen Stube, ist schon ein gewisser Aufwand.
Bei mir sieht es folgendermaßen aus:
Mein Teleskop steht auf dem Balkon.
Dazu kommt ein Notebook mit (leider) Windows um SharpCap laufen zu lassen. Für Linux gibt es (noch) kein Programm das das leistet was SharpCap leistet.
Dazu läuft noch ein Planetariums Programm, bei mir Skychart, über das, mittels ASCOM, die Montierung gesteuert wird.
So im Groben wäre es das was draußen steht.
Anstatt eines Notebook geht auch ein Pi (Einplatinenrechner) oder jeder Mini-PC.
Beim Pi muss man sich auf Linux einstellen. Bevorzugte Systeme sind da die Astro-PCs von ZWo, AsiAir. Haben den "Nachteil" das sie nur mit ZWo Kameras zusammen arbeiten.
Weiter wäre da noch Astroberry (rein Linux) mit INDI/EKOS für den Pi oder Stellarmate ebenso mit INDI/EKOS.
Im Zimmer ist dann ein weiteres Notebook für den Remote-Zugriff. Bei mir unter Linux.
Mit dem gehe ich per Remote-Desktop oder auch mal mit VNC auf den Teleskop-Rechner.
So kann ich alles schön aus dem warmen heraus bedienen.
Das aber bitte nicht als trivial ansehen. Bis das bei mir alles so rund läuft wie es das jetzt (meistens) macht, hat es etwas gedauert.
Es ist schon etwas Aufwand zu betreiben. Mal eben am Wochenende einrichten ist nicht.
Mein System ist noch minimalistisch. Teleskop/Montierung und Kamera. Zu Weihnachten kommt wohl noch ein Motorfokussierer dazu.
Was das "gleich das Ergebnis sehen will" angeht, bitte keine zu hoch gesteckten Erwartungen ansetzen.
Etwas Zeit und Geduld muss man schon mitbringen. Der Begriff, der da auch rum geistert, "live-stacking" ist m.E, etwas irreführend.
Hier mal ein Beispiel was so geht. Geht aber noch besser.
608 Sekunden Belichtung insgesamt. 152 Frames a 4 Sekunden. Sharpcap, Asi 224MC, Newton 150/750 (nicht sauber justiert), Alt/AZ Pro von iOptron.
Das Bild baute sich über diese 608 Sekunden (etwas über 10 Minuten) auf.
Du hast die Möglichkeit jederzeit zwischen zu speichern. Nach kürzerer oder auch nach längerer Zeit.
Du kannst auch jedes Einzelframe abspeichern und den "üblichen" Weg, mit stacken und Nachbearbeitung, gehen.
Wie es Dir eben gefällt.
Tja, und eben der Vorteil im Warmen, mit Farbe, im Gegensatz zur rein visuellen Beobachtung.
Ob der Aufwand des Remote jetzt geringer ist, als die klassische Astrofotografie mit Guiding und allem drum und dran, mei, muss jeder für sich selbst entscheiden.
"Oder hat jemand so ein grosses Teleskop daheim um direkt Objekte durchs Okular zu sehen ?"
Meinst Du damit das Du visuelle die Objekte so siehst wie auf Fotos?
Nein.
Visuell ist keine Farbe zu sehen, bis auf Planeten und einigen wenigen Nebeln, bei denen dann aber nur mit Übung.
Visuell ist alles schwarz/weiß/gräulich. Je nach Öffnung mit mehr oder weniger Details.
Farbe kommt erst mit Kamera ins Spiel. Da mal informieren wie das menschliche Auge funktioniert.
So mal ein grobe Abhandlung von mir.