Beiträge von astrometer im Thema „Mars alt 2020 Aufarbeitung Filme La Palma mit 14"“

    Hallo Robert,


    das sind wirklich faszinierende Bilder, und mich beeindruckt, mit welcher Akribie und Beharrlichkeit Du deren Optimierung verfolgst. Ich frage mich allerdings, ob Dir noch viele von uns bei diesem Prozess zu folgen bereit sind. Dazu muss man sich wirklich die Zeit nehmen, um diese kleinen Unterschiede und Nuancen bewusst wahrzunehmen.


    Wenn bei all der Arbeit am Ende ein reproduzierbarer, schneller und sicherer Workflow für spätere Aufnahmen herauskommt, wäre es schön. Nach meiner Erfahrung ist es aber leider so, dass sich EBV nur bedingt nach der Kochbuchmethode erledigen lässt. Viel wichtiger sind Intuition und Erfahrung, weil sich die Bedingungen von Aufnahmenacht zu Aufnahmenacht unterscheiden, was dazu führt, dass das Rohmaterial in Schärfe und Farbcharakteristik zu heterogen für eine automatisierte Verarbeitung ist. Damit optimal umzugehen, ist ein individueller Lernprozess. Und leider verlernt man auch manches wieder, wenn es dann einige Zeit nicht mehr gebraucht wird.


    Aber wie gesagt: Es sind wunderschöne Bilder, die Du hier zeigst. Besonders gefallen mir die artefaktfreien Versionen, selbst wenn die Details auf ihnen weniger stark hervortreten.


    CS, Jörg

    Hallo Robert,


    gute Idee, die rötliche Verfärbung der Polkappe mit der Polarprojektion zu untersuchen, auch wenn das Ergebnis nicht ganz eindeutig ist. Aber man muss ja berücksichtigen, dass bei der Polarprojektion stark von der Seite erfasste Details in die Vertikale überführt werden, was sich negativ auf Auflösung und Lagegenauigkeit der Details auswirkt. Um am Pol eine ähnlich hohe Auflösung wie am Äquator zu erreichen, wären wirklich ein deutlich größeres Teleskop und besseres Seeing nötig.


    CS, Jörg

    Hallo Robert,


    danke für Deine ausführliche Antwort und die detaillierte Aufzählung aller „Grausamkeiten“ der Videoastronomie. Das meiste davon ist mir klar, und mein Wunsch nach einer simpel zu bedienenden Software war deshalb in erster Linie ironisch gemeint. Ich quäle mich ja auch immer sehr lange mit der EBV herum, und wenn ich endlich aufhöre, dann eher aus Verzweiflung als aus Zufriedenheit. Ich mache das einerseits gerne und freue mich, da immer weiter dazulernen zu können, andererseits beobachte ich auch sehr gerne. Und um dabei eine Balance zu finden, wäre es schön, dort weniger Zeit bei gleichzeitig besserem Ergebnis zu investieren.


    Dir auch schöne Ostern

    Jörg

    Hallo Robert,


    wirklich wunderschön. Wenn ich das mit den meisten Bildern in der ALPO-Datenbank vergleiche, ist das hier eine völlig neue Qualitätsstufe. Ich wünschte, diesen Workflow würde mal jemand in ein Programm umsetzen, in das man nur seine Filme eingeben muss, dann an ein paar Reglern spielt und am Ende kommt so etwas heraus.


    CS, Jörg

    Hallo Robert,


    dass Du nicht aufhören kannst und Deinen Workflow immer noch ein Stück weiter optimierst, hat sich gelohnt. Das letzte Bild ist wirklich genial. Endlich sind die Artefakte am Rand (fast) ganz verschwunden. Die Details in der Fläche haben mich ja schon bei den früheren Varianten begeistert, doch nun ist auch das letzte bisschen Aber verdampft. Ja, so sieht Mars aus, wenn man das Glück hat, ihn bei besten Seeing in einem großen, guten Teleskop zu sehen.


    CS, Jörg

    Hallo Robert,


    gute Idee, dass Du die Bilder von 2020 nochmal hervorholst. In der aktuellen Opposition dürften sie nämlich trotz der nördlichen Deklination nicht zu toppen sein. Für die nächsten zehn Tage haben wir außerdem kaum Chancen auf brauchbares Wetter,


    Bei mir kommt noch dazu, dass ich instrumentell auf 7“ limitiert bin. Was mit dem TEC an einem kleinen Mars möglich ist, habe ich 2012 und 2014 ausgereizt. 2018 war wegen der niedrigen Höhen eine Enttäuschung. Und meine Aufnahmen von 2020 sind bisher nur grob ausgewertet. Der Feinschliff wartet noch immer. Da muss ich demnächst ran.


    CS, Jörg