Beiträge von Lucifugus im Thema „NGC 1501 – der Austernnebel im Sternbild Giraffe, ein Planetarischer Nebel um einen Wolf-Rayet-Stern“

    Servus Sabine,


    schön, wieder von dir zu lesen! Auch dir einen schönen 3. Advent. :)


    Servus Klaus,


    auch dir danke für die nette Rückmeldung! Es werden so viele Bilder und Threads eingestellt, dass immer das eine oder andere nach unten durchrutscht. Es freut mich, dass dir die Aufnahme gefällt. Wenn ich sie mit anderen Fotos, teils mit größeren Optiken, vergleiche, bin ich noch zufriedener. Riesig ist die Auster auch nicht, aber mit 750 mm Brennweite müsste da schon was gehen. Ich bin schon auf dein Ergebnis gespannt :thumbup:


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Gotthart,


    das LED-Spektakel sieht ja spannend aus. Ein Lichtkunstwerk zusammen mit NGC 7814 (ich liebe diese hübsche Galaxie) ;-). Vielen Dank auch dir für deine positive Rückmeldung. Puh, 7 Stunden und dann remote (vermutlich gemietet) und mit 14 Zoll... Der Hintergrund ist hier natürlich nicht mit Farbrauschen versehen und die Auflösung ist noch etwas besser, aber bei dem Mehraufwand verglichen mit meinem Ergebnis kann ich ja wirklich höchst zufrieden sein. Und ja, ich war positiv überrascht davon, wie gut es wurde, da es eben so richtig nass war.


    Dein Foto zusammen mit dem Kometen ist natürlich allein durch diese Konstellation nicht vergleichbar. ;) Man sieht übrigens sehr schön, dass OIII (PN) und Koma des Kometen, die auch grün leuchtet, einen anderen Farbton haben (ist ja auch beim Kometen das C2-Band des Kohlenstoffs).


    Ich jammere übrigens auf hohem Niveau, denn ich habe ja kein Stadtlicht, sondern lebe in einem kleinen Dorf, das selber sehr dunkel ist. Man sieht, wenn man auf es zu fährt, kaum etwas an Licht. Nur vor meinem Garten in einer Nebenstraße müssen natürlich genau zwei Straßenlaternen stehen. Wenn ich rausfahre, fahre ich nur 5 Minuten. Das Zusammenpacken, Ein- und Ausladen dauert viel länger und ist die eigentliche Hürde. Und wegen der Laternen muss ich mich in den Schatten von zwei Büschen stellen, wo mein Haus den Blick eines großen Teils des Himmels nimmt, die oberirdische Stromleitung stört, die bei uns noch von haus zu Haus geht... Ich habe halt einen kleien Ausschnitt des Himmels, den ich nutzen kann. Andererseits ist es sehr gemütlich, alles im Garten allein werkeln zu lassen und ab und zu mal nachzusehen, ob's noch läuft.


    Liebe Grüße aus Oberbayern in den hohen Norden,

    Christoph

    Servus Stathis,


    ich hatte auch nur die Angaben von der Schweizer Seite übernommen. Ich gebe dir natürlich insofern Recht, dass bei sehr schwachen Objekten die Helligkeitsschätzung kaum noch möglich ist und ein temporäres Aufblitzen sowieso passieren kann, auch jenseits des normal Sichtbaren (daher auch nicht zu halten). Ich kann mir aber schon vorstellen, dass an der Grenze dessen, was gerade noch indirekt zu halten ist, 0m1 schon eine Rolle spielen können (wie beim Abschätzen der fst am Himmel). Dass hier der PN auch noch drüber strahlt, kommt natürlich dazu. Ich war jedenfalls erstaunt, dass der Zentralstern im 8-Zöller sichtbar sein soll. Kann's mir kaum vorstellen, es sei denn, man ist im Hochgebirge...


    Servus Peter,


    vielen Dank! Und nein, ich habe jeweils 15 Sekunden pro Light genommen (mache ich meistens bei hellen PN). Meine Montierung hat keine Encoder. Sie läuft präzise genug, um problemlos 30 Sekunden zu belichten, ohne dass irgendwas dabei schief geht. Deshalb habe ich die Guidingkamera, die in der Monti eingebaut ist, noch nie genutzt. Komt davon, dass ich meinen Laptop nicht draußen lasse, sondern nur kurz zum Einnorden auspacke, anschließe und wieder wegpacke. Je weniger Technikgedöns, umso lieber ist es mir. Ich mache auch kein Platesolving zum Finden der Objekte, da mein GoTo ausreicht. Ich habe seit langem nichtmal mehr einen Telrad oder anderen Sucher am Fernrohr. Kurz gesagt: bin höchst zufrieden mit der Montierung.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Stathis,


    aber sehr gerne kannst du das Foto durch Beobachtungsberichte und Skizze ergänzen. Danke dir! Besonders interessant finde ich da deine Angabe zum Zentralstern: "ca. 12 mag". Er wird "offiziell" mit 14m4 angegeben, was ja deutlich schwächer wäre. Ich habe aber im Netz auch einen Bericht gesehen, in dem er mit einem 8-Zöller sichtbar gewesen sei und dass er eher um 13m5 hell sei – siehe https://www.deepskycorner.ch/obj/ngc1501.de.php

    Auch die AAVSO gibt die offiziellen 14m4 an (bei einer Amplitude von 0m1 und einer Periode von 21,97 Minuten(!). Dieser Stern pulsiert mit einer Periode von etwas mehr als 20 Minuten, das muss man sich mal vorstellen. In dem Bericht aus der Schweiz (Link siehe oben) wird zudem erklärt, dass im 8-Zöller die Pulsation bemerkbar sein kann, denn er ist, wenn man exakt an der Grenze des Erkennbaren beobachtet nur dann sichtbar, wenn er gerade im Maximum ist. Man muss also ein paar Minuten investieren.

    Mit 130000 K ist er auch sehr heiß, eben ein Wolf-Rayet-Stern. Zusammen mit den vielen Knoten und Strängen im Nebel an sich finde ich die "kosmische Auster" äußerst spannend. Nicht nur ein Hingukcer, sondern auch etwas, um darüber nachzurecherchieren und nachzulesen.


    Zur Kamera und dem Farbrauschen... Ja, ich habe das Farbrauschen bewusst nicht geglättet, da es hinsichtlich des PN nicht stört und ich da nichts verschlimmbessern wollte. Ich habe danach noch ein Foto gemacht (von NGC 1502, stelle ich gleich vor), da war das Rauschen trotz der halben Bleichtungszeit deutlich geringer. Vermutlich hat es eben gedauert, bis die Kamera komplett ausgekühlt ist. Ich habe mit uch schon gedacht, dass die Kamera bei Kälte weniger rauschen müsste. Ich konnte es aber noch nicht wirklich erkennen, da ich wohl noch zu wenige Fotos gemacht habe. Ich war aber überrascht, wie wenig das zweite Foto rauschte, insofern kann schon was dran sein. Man müsste aber wirklich genug Fotos mit genau den gleichen Einstellungen vergleichen, nur eben bei anderer Temperatur. Hier hatte ich den PN mit je 15 Sekunden, NGC 1502 aber mit 30 Sekunden pro Frame belichtet. Macht vielleicht auch etwas aus, da bei Fotos im 15-Sekunden-Takt die Kamera vielleicht intern wärmer wird, als wenn nur alle 30 Sekunden der Spiegel klappt (etc.). Oder es macht doch etwas aus, wie lange die Einzelbelichtung ist (was ich eigentlich nicht dachte, eher, dass mehr Fotos das Rauschen reduzieren würden).


    Wäre ja mal eine Projektmöglichkeit. Wenns mal so richtig kalt ist (-20° C oder so) und wenn es zu Weihnachten wieder frühlingshaft wäre (z. B. deutlich über Null in der Nacht), könnte man das gleiche Objekt an der gleichen Stelle mit den gleichen Einstellungen fotografieren. Es muss nur der Mond weg sein, damit da kein Unterschied ist... Also gar nicht so einfach.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    in der Nacht vom 24.11. auf den 25.11.2022 war eigentlich vorhergesagt, dass es (mal wieder) nach strahlend blauem Himmel rasch zuziehen wird. Zudem sollte es sehr luftfeucht sein. Da ich nun einen programmierbaren Auslöser habe, war ich zu faul zum Rausfahren (wegen der kurzen Zeitspanne der Wolkenlücke) und habe das erste Mal meinen Garten getestet. Es stören zwei Straßenlaternen, die üblichen Weihnachtsbeleuchtungen und Fensterlichter der Nachbarn, Autos fahrfen vorbei. Aber dafür kann ich im Warmen bleiben. Ich wollte nur "schnell" mal NGC 1501 knipsen.


    Hätte ich gewusst, dass es doch klar bleibt, wäre ich raus gefahren... Aber nachdem manche hier ja auch sogar aus Städten heraus (selbst ohne Filter) starke Fotos machen, muss es auch aus meinem Garten gehen. Letzten Endes habe ich 400 X 15 Sekunden einprogrammiert, wobei ich eins gleich wegschmeißen musste (verwackelt beim Auslösen und danach Weglegen der Fernsteuerung). Von den 399 habe ich dann 359 von APP auswählen lassen. Es kamen so fast 90 Minuten (minus 15 Sekunden) Belichtungszeit zusammen.


    Hier nun das Ergebnis, schnell mit Fitswork und PS bearbeitet, nachdem es mit APP gestackt wurde und die Sternfarben kalibiriert wurden (usw.):


    NGC 1501 – der Austernnebel im Sternbild Giraffe

    Daten zur Aufnahme:


    Daten zur Aufnahme:

    24.11.2022, zwischen 21:43 und 23:32 Uhr MEZ

    359 Lights (von 399) zu je 15 Sekunden wurden ausgewählt, was 89 Minuten 45 Sekunden Gesamtbelichtungszeit ergibt

    20 Darks

    Optik: mein 8" RC f/8 auf einer iOptron CE;40g (aber ohne Guiding)

    Kamera: EOS 6D Mark II unmodifiziert

    Keine Filter, nur RGB

    Luftfeuchtigkeit sehr hoch (ca. 80%, alles war tropfnass und fror dann ein)

    Aufnahmeort: mein Garten, eigentlich Bortle 4-Himmel, aber hier stören zwei Straßenlaternen, die ich halbwegs durch Sträucher abdecken kann.


    Der Ausschnitt ist 26,5 × 21,1 Bogenminuten groß, die Auflösung ist 0,73" pro Pixel und Norden ist oben, Osten ist links


    Die Grenzgröße beträgt ca. 19 mag. Draußen auf meinem Hügelchen komme ich bei 90 Minuten tiefer, aber Fernschauen zu können, während das Teleskop arbeitet, hat schon was. Der Austernnebel wurde hier ja schon mehrfach vorgestellt. Er liegt in der Nöhe von Kembles Kaskade und dem Offenen Sternhaufen NGC 1502. Letzteren habe ich danach aufgenommen, aber da musste ich über die Hälfte wegwerfen, weil dann mein Hauptspiegel beschlug und vereiste (der fangspiegel wird beheizt, der Hauptspiegel nicht, da meist so tief keine Feuchtigkeit trieft. In der Nacht war es aber eben extrem nass und mein Auto am nächsten Morgen ein Eispanzer. Die Nacht war weiter sehr klar und entsprechend kalt. Zumindest zwei Fotos wurden es. Das zweite ist gerade beim Stacken.


    Liebe Grüße,

    Christoph