Hallo Torsten (und alle anderen),
auch von mir noch eine kurze, unaufgeregte Erwiderung auf Deine Kritik.
Zu WinJupos: Es ging mir ausschließlich um die unrealistische Darstellung des Halbschattens im WinJupos-Bild in Beitrag # 25. Dort ist der nach innen scharf begrenzte Halbschatten so breit wie der Durchmesser des Kernschattens. Dass Grischa Hahn ein begnadeter Software-Entwickler ist, steht außer Frage. Auch dass wir Planetenbeobachter viel ärmer dran wären ohne die viele Arbeit, die er sich seit Jahrzehnten macht. Aber unfehlbar ist niemand, und ein Projekt wie WinJupos wächst mit der Zeit, wird korrigiert und weiterentwickelt. Nicht umsonst gibt es mittlerweile die Version 12.2.2. Ich nutze das Programm schon seit mehr als 20 Jahren und habe mehrfach erlebt, dass es von einer Version zur nächsten besser wurde.
Zu meinem Sternchen für Christophs zunächst falsche Berechnung: Ich habe damit honoriert, dass er das Thema mit einer theoretischen Überlegung bereichert hat. Seinen Rechengang habe ich nur überflogen, ohne ihn im Detail zu prüfen. Die weitere Diskussion hat sich dann immer mehr der Realität angenähert. So und nicht anders funktioniert Forschung. Dass so etwas hier möglich ist, begeistert mich. Leider erschöpft sich die Debatte zu Planetenfotos viel zu oft in Überlegungen zur EBV – darin, wie ein gutes Bild noch besser gemacht werden kann. Bitte nicht falsch verstehen, auch solche Diskussionen sind nötig. Ich finde nur, dass wir heute so gute technische Möglichkeiten haben, dass die Astronomie hinter unseren Beobachtungen in Vergessenheit gerät. Viele moderne Einsteiger sind ohne GOTO völlig hilflos. Sie haben zwar gelernt, welche Knöpfchen zu drücken sind, aber was dadurch passiert, bleibt unverstanden. Und bevor es noch einer in den falschen Hals bekommt: Das bezieht sich ausdrücklich nicht auf diesen Thread und die hier aktiven Teilnehmer. Ich habe das nur erwähnt, um zu begründen, warum ich mich über Christophs Berechnung gefreut habe.
CS, Jörg