Beiträge von JSchmoll im Thema „RC10" Sterntest, Meinungen“

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    Hallo Jürgen,

    verstehe ich das richtig, du hast eine Pringlesdose in die Drehbank gespannt? :)

    Hi Stephan,


    fast. Der Deckel wurde mit Innenbacken des Spannfutters gehalten, und die Dose brauchte ich nicht. Den Inhalt habe ich an meine Frau verfuettert.


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    Ich hatte 80€ für einen Test der Optik bezahlt.

    Puh, das war damals guenstiger. Ich bezahlte 10 oder 20 Euro, allerdings im Jahr 2012. Ich kann aber verstehen, dass es aufwendig ist, das Geraet aus der Verpackung zu schaelen, die Bank zu justieren, das Fernrohr zu justieren, die Abschlussmessung zu machen, den Befund auszudrucken und dann alles wieder einzutueten. Fuer 80 Euro den Test zu "vergessen" war natuerlich nicht gut. Wenngleich, wo gearbeitet wird, werden Fehler gemacht. Orion Optics hat mir mal statt meiner zu beschichtenden Spiegel eine leere Kiste geschickt, da der "Verpacker" die Spiegel auf dem Tisch liegen lassen hatte ...



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    Sag mal, Jürgen,

    würdest du sagen, das C14 lohnt sich, wenn man das RC12 schon hat? (außer das RC für Fotos und das C14 rein visuell)

    Hallo Stephan nochmal,


    das ist schwer zu sagen. Ich kaempfe mit dem 14" noch, da ich immer wieder parasitaere Bewegungen habe: Wuerstchen trotz Autoguider. Ich habe das Instrument mehrfach zerlegt gehabt und jetzt drei Schrauben eingebracht, die den Hauptspiegel aussen nochmal sanft abstuetzen. Abgesehen davon zeigt das Teleskop bei f/10 eine gute Abbildung, waehrend die Fokalreduktoren (ein Antares f/6.3 und ein AstroPhysics CCD67) trotz grosser Experimentiererei immer noch am Rand unscharf werden. Das ist noch Baustelle. Vieleicht gehe ich permanent auf f/10.

    Der RC hat natuerlich im Feld bauartbedingt weniger Probleme, und mit nativen f/8 ist auch der Bedarf an Brennweitenreduktion nicht so gross. Dafuer 36% weniger Licht, und Spikes. Dann aber weniger anfaellig fuer Tau, den eine Schmidtplatte magisch anzieht.

    Ich sag es mal so: Haette ich den 12" RC und ich waere zufrieden damit, wuerde ich ihn nicht gegen ein 14" SCT eintauschen. Als visuelle Ergaenzung auf einer weiteren Montierung waere der 14" dagegen ideal.

    Gern geschehen! Und viel Freude mit dem RC.


    Ich liebte meines und wollte es nie mehr hergeben. Bis ich es dann zaehneknirschend abgeben musste, denn das 14" SCT war doch nur allzu verlockend. So gern ich jetzt mit Obelix (14" SCT auf Rupp 4) arbeite, so sehr vermisse ich immer noch Caroline - das 10" RC, das ich opfern musste. Sollte mir so eins nochmal guenstig ueber den Weg laufen, wuerde ich mich wohl wieder dafuer entscheiden. Uebrigens auf der EQ6 so gerade noch machbar.



    Hi Stephan,


    "Prime Minister Hopper" ist gut. ;)


    Ich habe die genauen Zahlen nicht im Kopf. Beim 10" habe ich das so geloest: Alte Film-SLR-Kamera mit offener Rueckwand angeflanscht, Shutter auf. So konnte ich mit dem Auge das Feld abfahren. Es gibt dann ausserhalb der Feldmitte so schmale Mondsicheln, wo das Licht am Fangspiegel vorbei ins Auge dringt. Dann habe ich eine Blende mit ein paar Millimetern Weite gebastelt, die groessenordnungsmaessig ausreichte, diese Mondsicheln verschwinden zu lassen. In Ermangelung eines Zemax-Files des Systems musste ich ein bisschen raten, oder auf Neudeutsch "trial and error" anwenden.


    Genau genommen hatte ich zwei Blenden:


    - Erster Versuch war eine konische Gummidichtung, die ich auf die Fangspiegelzelle gesteckt hatte. Sie diente eigentlich als Dichtung fuer einen WC-Abfluss, und ich hatte sie als Abfallprodukt aus einem Sonnenfilterprojekt. Uebrigens neu aus dem Fachhandel, also unbenutzt. ;)


    Vorteil: Feldausleuchtung bleibt erhalten.

    Nachteil: Zentralabschattung wird erhoeht.


    - Zweiter Versuch dann dieser Ring. Ich machte ihn aus einem Deckel einer Roehre, in der Kartoffelchips verpackt waren. Der Durchmesser passte perfekt. Ich musste nur den Innenteil abdrehen, was nicht einfach war, denn das Zeugs war ziemlich weich. Sollte die Blende im Transport mal abfallen und auf die Optik fallen, ist immerhin kein Schaden entstanden. Dann noch schwarz lackiert, und das wars. Etwa 3-4mm des Blendrohres wurden mit dieser "Messerschneidenblende") reduziert.


    Vorteil: Einfach machbar und keine Erhoehung der Zentralabschattung.

    Nachteil: Wenn man es zu weit treibt, gibt es Randvignettierung.

    Bei meinem GSO-10" RC habe ich den Test damals mitgeordert, um eine Gurke auszuschliessen und eine gute Vorjustage sicherzustellen. Ich war halt durch die Orion-Optics-Gurke, die der RC ersetzen sollte, gezeichnet.


    Obwohl das RC fuer fotografische Deepskyanwendung vorgesehen war, ueberzeugte es auch visuell. Selbst am Planeten war ich ueber die Detailfuelle erstaunt, trotz der hohen Obstruktion (irgendwas zwischen 35 und 40 Prozent).


    Was ich nachbesserte:


    Beim Monorailauszug bestand das Teil, das die meiste Last auszuhalten hatte, aus Plastik. Die Andruckplatte ist gleich gebrochen. Ich habe das Hohlteil mit Epoxykleber gefuellt, und das hielt. Das von TS zugesandte Ersatzteil habe ich so nicht gebraucht.


    Die Blenden sind nicht korrekt gerechnet, sodass Himmelslicht die Fokalebene erreichen kann. Ich habe mir einen Plastikring gedreht, der das Blendrohr oben ein paar Millimeter reduziert. Soweit ich weiss, liefert TS solche Ringe mittlerweile mit oder hat sie optional im Verkauf.


    Ich hatte spaeter mit den 0.35m und 0.4m RCs zu tun, wo die Blendringe dabei waren. Abgesehen von kleinen mechanischen Deformationen beim Schwenken des Tubus, die visuell defitiv keine Rolle spielten, waren diese Systeme okay. Sie tun nach wie vor am Kielder Observatory ihren Dienst.

    Sieht gut aus. Ich hatte auch mal so einen, auch mit Sterntest von TS. ich weiss nur nicht mehr, wo ich den hingepackt habe. Sonst haette ich vergleichen koennen.


    Der Donut sieht intra- und extrafokal gleich aus, was sehr wichtig ist. Der Stern im Fokus ist ueberbelichtet und zeigt schon ansatzweise die Spikes. Das Ronchigramm zeigt ein paar leichte Zonen, die aber auch wie im Bericht vermerkt auf Luftturbulenzen schliessen lassen. Stapeln und Mitteln koennte das eliminieren.

    Allein das intra- und extrafokale Abbild laesst auf eine brauchbare Optik schliessen. Da habe ich schon ganz andere Dinge gesehen (kein Fangspiegelschatten auf einer Fokusseite beim Orion Optics OMC250, oder Schlieren bei einem alten Meade 2080).