Beiträge von JSchmoll im Thema „Mein erstes Teleskop“

    Der Tubus hat laut Beschreibung keinen Schwalbenschwanz. Er passt also nicht direkt auf eine generelle Schwalbenschwanzaufnahme.


    Der Weg waere Rohrschellen -> Schwalbenschwanzplatte -> Montierung.


    Aber das ist jetzt erstmal Zukunftsmusik. Zunaechst ist Beobachten angesagt. Sollte die wacklige Montierung anfangen zu nerven, wird sich die Verbesserung schon automatisch einstellen.

    Hallo Vroni,


    ein Starsense 70 ist es also geworden. Das Geraet wird schon eine Menge zeigen: Saturnringe, einige Details auf Mars (Opposition im Dezember --> gut sichtbar!), Wolkenstreifen und Monde des Jupiter, zahllose Details auf dem Mond. Auch jenseits des Sonnensystems werden schon die helleren Objekte sichtbar. Ein guter Einstieg sind die Plejaden, ein Sternhaufen im Stier. Das Gefunkel dieses hellen, schon mit blossem Auge erkennbaren Sternhaufens ist am besten mit der niedrigsten Vergroesserung beobachtbar. Das ist 28x mit dem 25mm-Okular.

    Fotografie ist mit der azimutalen Montierung nicht drin, abgesehen von Versuchen mit dem Mobiltelefon durchs Okular (Mond klappt recht gut). Ich denke aber auch, Du hast diese Option bewusst ausgelassen und die Prioritaet darauf gesetzt, die Objekte mit der Starsense-App zu finden. Ein Tip noch: Die Bildschirmhelligkeit des Telefons herunterdimmen, damit sich die Augen an die Dunkelheit gewoehnen koennen.

    Wenn es derzeit dunkel wird, steht tief im Sueden Saturn. Das waere ein schoenes Erfolgserlebnis fuer "das erste Mal" - die Ringe das erste Mal selber zu sehen ist unvergesslich. Bei mir war das 1983 mit einem azimutal montierten 50mm-Refraktor. Da hast Du schon bessere Karten. ;)

    Jetzt muss ich mir den Forenmeister-Hut aufsetzen: Bitte kommt doch auf das Thema zurueck!


    Es war halt ein Missverstaendnis, das zu weiteren Missverstaendnissen und Fehlinterpretationen Anlass gab.


    Und jetzt haben wir hier wieder das "Gallische Dorf": Meine Fische stinken nicht! ;)


    Wie waere es, wieder zum Thema zu kommen und diesen Seitenarm des Gespraechsflusses zu verlassen?

    Der Saturn ist sogar schon im 50mm-Refraktor mit Ring zu sehen. Allerdings sind diese kleinen Geraete heutzutage so schlecht verarbeitet (Billigsegment), dass ich davon mal Abstand nehme.


    Ein schoener Refraktor mit 80-100mm Oeffnung sollte schon drin sein. Allerdings sollte es kein zu kurzbrennweitiger Refraktor sein. Zum Beispiel nicht die "Startravel"-Serie von Sky-Watcher, wo die Brennweite nur das fuenffache des Objektivdurchmessers betraegt. Ein klassisches Refraktorobjektiv zeigt dabei naemlich einen deutlichen Farbfehler, der Kontrast mindert. Diese kurzen Geraete sind gut fuer die Reise und fuer weite Gesichtsfelder, aber am Planeten nicht wirklich das Gelbe vom EI.


    Beispielsweise ein 80mm-Refraktor mit 900mm Brennweite sollte gut abbilden. Oder der 90/900er hier:


    Teleskop-Express: Skywatcher Evostar-90 EQ3-2 / Refraktor-Teleskop 90/900 mm


    Der liegt im Budget (*), hat eine brauchbare Montierung (wieder die EQ3-2), 2" Metallfokussierer und 6x30-Sucher achromatisch mit Metallhalterung. Damit geht schon einiges. Im Grunde genommen die Refraktorversion der Newtonausstattung, die ich weiter oben empfohlen habe. Einziger Schwachpunkt an der Ausstattung ist das Alustativ, das ausgezogen zu Schwingungen neigt. Das koennte spaeter durch beispielsweise ein gebraucht erworbenes Holzstativ ersetzt werden. Vielleicht bist Du ja auch schon zufrieden mit dem existierenden Stativ.


    (*) Edit - wieder mal zeigt mir der TS-Seite die Preise ohne Mehrwertssteuer an. Aber auch mit dieser ist es nicht zu weit von 450 Euro entfernt.

    Stimmt, diese Sternensensen haben ziemlich wacklige Montierungen, die sich nicht mal in den Zenit bewegen lassen. Hoher Plastikgehalt, dafuer halt ne Halterung fuers Mobiltelefon und ne App. Die Idee mag ja sehr gut sein, aber die Ausfuehrung ist vom Billigsten. Typische Geraete, von denen ich stets abrate - genau wie die "Astromaster"-Serie.

    Hallo Vroni,


    das ist das GOTO-System auf dem Bild. Das erklaert dann auch den hohen Neupreis. Diese Steuerung gestattet Dir, das Instrument nicht nur nachzufuehren, sondern auch Objekte auffinden zu koennen.


    Damit ist das Angebot recht gut, sollte der Zustand des Geraetes gut sein - das Bild zeigt meines Erachtens ein Katalogbild.

    Hast Du den Link zu der Anzeige, und sind da Bilder bei?

    Generell waere das, wenn das Teleskop neuwertig ist, ein gutes Angebot. Ein gewisses Risiko ist natuerlich bei Gebrauchtsachen immer dabei - es gibt ja keine Gewaehrleistung mehr.

    Ich sehe gerade, bei mir wird auf der Teleskop-Service-Webseite der Nettopreis ohne Mwst angezeigt. Wohl, weil ich in England sitze und die Software das merkt.


    600 Euro - vor einigen Jahren waren die Geraete deutlich billiger. Vielleicht taucht ja der Explorer 150P mal gebraucht auf. Hier auf dem Forum gibt es ja auch einen Marktplatz.

    Hallo Vroni,



    ich habe mir den NT 150/1200mm gerade mal angeschaut. Die Montierung sieht der EQ3-2 sehr aehnlich, und augenscheinlich ist sie mit Polsucher und Nachfuehrung aufruestbar.


    Das einzige Problem ist die laengere Brennweite des Tubus. Der ist 1.2m lang und das hat Auswirkungen auf Transportabilitaet, Erreichbarkeit des Okulars und Hebelwirkung auf die Montierung. Sky-Watcher bietet ja auch den laengerbrennweitigen 150/1200er auf der EQ3-2 an. Waehrend die Montierung den kurzen 150/750er noch gut traegt, bin ich mir bei den langen Newtons nicht so sicher.

    Hi Frank,


    eine groessere Montierung ist immer besser, solange sie noch transportabel ist. Ich denke aber, die EQ3-2 haelt den kleinen Newton ordentlich. Kein Vergleich zu dem um Ursprungspost erwaehnten Newton auf der "EQ3". Es stimmt schon, dass bei den guenstigen Komplettpaketen gern an der Montierung gespart wird. So gibts den 150/750er auf der EQ3-2 und den 200/1000er auf der EQ5. Es geht schon und es gibt auch deutlich wackligere Kombinationen (114/900er auf EQ1 beispielsweise), aber natuerlich waere es schoener, wenn es die guenstigen Paketpreise auch mit groesserer Montierung gaebe. Dennoch - es gibt hier im Forum jemanden, der den 150/750er jahrelang fotografisch auf der EQ3-2 betrieben hat, damit eingestiegen ist und vorzeigbare Resultate erntete. Ich denke, um in die Astrofotografie reinzuschnuppern, hat die EQ3-2 mit den Moeglichkeiten von Polsucher- und Motornachruestung durchaus Potential. Wir duerfen auch nicht vergessen, dass es ein endliches Budget gibt.

    Frei nach Douglas Adams: Don't Panic. ;)


    Es gibt halt in einem Forum wie unsererm viele Stroemungen: Die Dobsonauten, die Parallaktiker, die Fotografen ... um nur einige zu nennen. Was Du letztendlich aus der Diskussion fuer Deine Kaufentscheidung extrahieren kannst, ist die Sammlung von Pros und Contras fuer jeden Instrumententypen. Das ideale Teleskop gibt es nicht - weder fuer Einsteiger noch fuer Fortgeschrittene. Deswegen gibt es auch so viele unterschiedliche Systeme am Markt. In der Praxis wird immer ein Kompromiss uebrig bleiben, speziell fuer ein realistisches Budget.


    Beispielsweise die Montierungsfrage:


    - Dobson: Rockerbox schwer und sperrig, aber dafuer einfach aufgebaut und intuitiv zu bedienen und viel Oeffnung fuers Geld

    - Parallaktisch: Zerlegt einfacher zu transportieren und mit Nachfuehrung aufzuruesten, fototauglich, aber dafuer komplizierter einzurichten und zu bedienen und teurer, so weniger Oeffnung


    Oder die Frage nach dem Teleskop daselbst:


    - Refraktor: Muss nicht justiert werden, einfach zu nutzen und ja, sieht halt nach Teleskop aus. Aber laeng (Hebel, Wackelei) und teuer.

    - Newton: Kompakt, bietet die meiste Oeffnung fuers Geld, gute Allrounder fuer Sternhaufen, Nebel, Galaxien einerseits und Mond und Planeten andererseits. Muss aber auch mal justiert werden, und der Einblick ist gewoehungsbeduerftig.

    - Cassegrainderivate (meist Schmidtcassegrain oder Maksutovcassegrain): Noch kompakter als Newton, dafuer wieder teurer und bauartbedingt kleinere Gesichtsfelder. Justage etwas einfacher als beim Newton.


    Das Spielchen laesst sich noch weiter treiben, z.B. optischer oder Leuchtpunktsucher? Der Leuchtpunktsucher ist intuitiv zu bedienen, versagt aber unter aufgehelltem Stadthimmel. Der optische Sucher zeigt mehr Sterne und erleichtert das Auffinden, ist dafuer wieder gewoehnungsbeduerftiger. Eigentlich koennte man beide Sucher haben ...


    Ist ein bisschen wie beim Schuhkauf. Es gibt gute und schlechte Schuhe, aber letztendlich muss der Schuh auch passen. Sprich, wir koennen von einigen Teleskopen direkt abraten und andere empfehlen. Aber das Teleskop muss letztendlich zu Dir passen in Bezug auf Budget, Transportabilitaet, Moeglichkeiten der Beobachtung und so weiter.


    Die "Qual der Wahl" wird bei guter vorheriger Ueberlegung hoffentlich nicht zur "Wahl der Qual". ||


    Was auf jeden Fall hilft, was Janine weiter oben schon vorgeschlagen hat: Vor dem Kauf mal durch ein paar Fernrohre durchschauen, um ein Gefuehl fuer ihre Bedienbarkeit und Leistungsfaehigkeit zu bekommen. Gibt es bei Dir in der Naehe einen Astroverein oder eine Volkssternwarte?

    Hallo Vroni,


    ich hoffe, dass Dich die unterschiedlichen Meinungen nicht allzu verwirren. Es gibt halt, wie auch in meinem eingangs angehaengten Dokument, viele Vorlieben und Nebenbedingungen, die zu unterschiedlichen Vorstellungen ueber "das" ideale Einstiegsinstrument fuehren. Es haengt eben von vielen Faktoren ab.


    Zum Thema des von Drehn angesprochenen Feldstechers: Der kann einen guten Einstieg in die Astronomie vermitteln, wenn er bereits vorhanden ist. Aber ein Feldstecher ist mit einem Teleskop nicht vergleichbar, und meiner Meinung nach eher ein nuetzliches Zweitgeraet. Gerade Einsteiger sind oft von Mond und Planeten begeistert: Sie sind leicht aufzufinden und Saturnring, Jupitermonde und Wolkenstreifen, die Phasen der Venus oder Details auf Mars sind bereits sichtbar. Ein Feldstecher zeigt hier aber nur Punkte. Seine Staerken liegen bei offenen Sternhaufen, der Andromedagalaxie und einigen Nebeln. Und ab und zu bei hellen Kometen. Von daher eine gute Ergaenzung, aber nicht mit einem Teleskop vergleichbar.

    Hallo Vroni,

    in dem Fall ist ein parallaktischer Newton keine schlechte Wahl. Ich habe mir das Pollux 150/750 gerade mal auf einer englischen Seite (Bresser UK) angesehen. Dort wird erwaehnt, dass es einen Parabolspiegel hat - ein wichtiger Pluspunkt. Ein Kugelspiegel wuerde bei dem Oeffnungsverhaeltnis nicht gut abbilden, aber leider gibt es solche Systeme auf dem Markt.


    Was mir weniger gefaellt, ist die Montierung. Die heisst zwar "EQ3", hat aber mit der originalen EQ3 (die auch als EQ3-2 oder NEQ3 gelabelt ist) von Sky-Watcher nicht viel zu tun. Es laesst sich bei der Bressermontierung kein Polsucher nachruesten. Das ist aber wichtig, wenn spaeter mal Astrofotografie angedacht ist.

    Ein Teleskop, das ich oft empfehle, ist das Aequivalent von Sky-Watcher. Dies heisst "Explorer 150P". hier mal ein Haendlerlink:

    https://www.teleskop-express.d…her-Montierung-EQ3-2.html


    Was mir an dem Teleskop gefaellt, ist die deutlich bessere Montierung. Auch ist ein brauchbarer achromatischer 6x30-Sucher in Metallhalterung dabei, und das Teleskop laesst sich mit Polsucher, Nachfuehrung, GOTO und 2"-Okularen erweitern, sodass es mit dem Besitzer mitwachsen kann. Der Tubus laesst sich dank Schwalbenschwanz einfach abnehmen, keine grosse Schrauberei. Ich habe das Geraet hier in England, wo ich lebe, schon etlichen Amateuren empfohlen und einige davon am Stern getestet. Eine "Gurke" war bislang nicht dabei.

    Hallo Vroni,


    willkommen in unserem Forum. Du machst das genau richtig, Dich vor dem Kauf zu informieren. Ich habe mal ein kleines Dokument angehaengt, das Dir vielleicht hilft, das richtige Instrument fuer Dich zu finden.

    Wenn das viele Geschraube stoert und Du nur schauen, also nicht fotografieren, willst: Waere ein Dobson fuer dich die bessere Alternative? Dobsons sind einfach aufgebaut und intuitiv zu bedienen, und fuer ein gegebenes Budget bekommst Du am meisten Oeffnung. Der Wermutstropfen ist die fehlende Nachfuehrung - Du musst das Teleskop selber nachstupsen. Eingefleischte Dobson-Beobachter stoert das jedoch nicht.