Beiträge von Stathis im Thema „Mein erstes Teleskop“

    Hallo Samuel,


    Vroni hat das Bresser Pollux 150/750 EQ3 zur Diskussion gestellt und fragt nach Alternativen in dieser Preisklasse. Was kostet ein C8 mit dem man Astrofotografie betreiben kann ohne tanzende Sterne?

    Hallo Vroni, willkommen im Astrotreff.


    Wie Jürgen schon erwähnt hat, bietet ein Dobson die größte Öffnung und die einfachste Bedienung für einen gegebenen Preis. Dobsons brauchen lediglich einen nicht gar zu schiefen stabilen Untergrund, egal wie er geartet ist, z.B. Asphalt, Steinweg, Schotter, plattgedrückte Wiese...) . Nur auf weichem tiefem Acker muss man durch zusätzliche Maßnahmen (Steine, Heringe, Bodenschrauben...) für einen festeren Stand sorgen.


    Ein Dobson hat eine azimutale Montierung (Alt/Az Montierung) --> Azimutbewegung (Az) links rechts, Höhenenbewegung (Alt) rauf runter. Diese Montierungsart braucht keine spezielle Ausrichtung und ist auch für Anfänger intuitiv zu bedienen. Der Okulareinblick bleibt auf derselben Seite, es ändert sich nur die Höhe.


    Eine parallaktische Montierung hingegen muss auf den Himmelsnordpol ausgerichtet werden, die Bewegung in Rektaszension (RA) und Deklination ist weniger intuitiv. Anfänger brauchen mehr Eingewöhnung, um damit klar zu kommen. Der Okulareinblick ändert die Orientierung, sodass man für einen bequemen Einblick in unterschiedlichen Himmelsrichtungen den Tubus in den Rohrschellen drehen muss. Außerdem muss eine parallaktische Montierung konstruktionsbesingt wesentlich stabiler und damit schwerer ausgeführt sein. Ich empfehle parallaktische Montierungen nur, wenn man Astrofotografie betreiben will, dann müssen sie aber wirklich stabil und präzise sein und mit mindestens einem Motor für die Nachführung in RA ausgerüstet sein.


    Ich kenne diese sogenannte "EQ3" Montierung des Bresser Pollux 150/750 nicht aus eigener Anschauung, kenne jedoch ähnliche Montierungen. Sie sind zu schwach und zu ungenau gefertigt, ich vermute stark, dass sie im Zusammenspiel mit diesem dürren Stativ bei leisestem Wind und jeder Berührung zum scharfstellen wackeln wird wie Espenlaub.


    p.s. Ein Celestron 8 hat durch die Schmidt Cassegrain Bauart einen schön kompakten Tubus. Es hat eine lange Systembrennweite von 2 m, was o.k. für Detailbeobachtungen jedoch weniger geeignet für Weitfeld- Übersichtsbeobachtungen ist. Inklusive einer hinreichend stabilen Montierung+ Stativ ist es nicht leichter als ein 8 Zoll Dobson, dafür aber viel teurer.