Hallo Tino,
ob das Multipointalignment was bei einer Uranusaufnahme bringt, oder das Undersampling problematisch ist, ist ein klassisches Problem der Astronomie/Astrophotografie. Es kommt einfach auf die Helligkeit an. Wenn ich die Sonne oder den Mond aufnehme, kann ich das letzte Quentchen Auflösung herausholen,
nun ja Belichtungszeit und Auflösungsvermögen bzw. Abbildungsmaßstab / Pixel sind nun mal Antagonisten.
Das ist ja nichts Neues und das sage ich schon seit Jahren.
Besonders bei DS Fotografie ist das ja relevant denn hier verzichtet man ja ganz bewusst auf Auflösungsvermögen um im Gegenzug kürzere Belichtungszeiten zu erhalten.
Mond und Planeten sind aber hell genug so das man hier dieses Zugeständnis bei der Auflösung nicht machen muss.
Es sei denn man möchte extrem kurze Belichtungszeiten dann, könnte es bei den Planeten mit geringerer Flächenhelligkeit eventuell Sinn machen.
Das Saturn einfach aufgrund seiner großen Entfernung zur Sonne entsprechend weniger Licht abbekommt und allein deshalb schon eine geringere Flächenhelligkeit aufweist ist mir nicht neu und das merke ich bei meinen eigenen Aufnahmen.
Daher hatte ich das hier ja schon angesprochen.
Mit modernen Sensoren erreicht man am Planbeten normalerweise locker 1/20 bis 1/60s wenn man mit F = 3,6 x Pixel arbeitet.
Natürlich kommt das auch auf den Planeten und dessen Flächenhelligkeit an.
Saturn ist schon etwas dunkler und erfordert etwas längere Belichtungszeiten als zb. Jupiter.
extrem kurze Aufnahmen und das Seeing hat keine Chance mehr (oder eher fast, schlechtes Seeing ist durch die hochfrequnten Anteile und den Defokus nicht wirklich korrigerbar).
Na ja den ersten Teil halte ich doch für sehr optimistisch, realistisch ist doch eher der 2.Teil des Satzes.
Nicht ohne Grund betreibt man den Aufwand einer adaptiven Optik oder befördert Teleskope ins All.
Den Aufwand könnte man sich sparen wenn das Seeing mit Multipoint-Alignment und extrem kurzen Belichtungszeiten kein Thema mehr wäre.
Und inwieweit extrem kurze Belichtungszeiten etwas bringen müsste man halt mal praktisch ausprobieren.
Ich halte es für wenig sinnvoll mit irgendwelchen Simulationen und kleinen GIF Animationen irgendetwas beweisen zu wollen so wie Jan das hier versucht.
Letztlich sind die Schlüsse die man daraus zieht pure Spekulation und sagen nicht wirklich etwas darüber aus ob und wenn ja wie sich extrem kurze Belichtungszeiten nun auf das Endergebnis auswirken.
Wenn man etwas mehr als reine Mutmaßungen möchte dann muss man das eben einfach mal ausprobieren und nicht nur Mutmaßungen aufgrund irgendwelcher Animationen anstellen.
Und die praktischen Ergebnisse die ich bisher gesehen habe legen den Schluss nahe das Belichtungszeiten unter 30ms zumindest bei 10“ Öffnung keinen Vorteil mehr bringen.
Grüße Gerd