Beiträge von CorCaroli im Thema „Saturn, Jupiter & Mars am 06.10.2022 und erste Fotos“

    Hallo,


    Irgendwie deuten die Beschreibungen der Beobachtung entweder auf eine sehr schlechte Luftruhe (Seeing) oder ein nicht sehr gut justiertes Teleskop hin.


    Bei 400-fach keine Verbesserung. Saturn erscheint verschwommen, die Monde auch. Enceladus in der Nähe von Dione ist nicht sichtbar, andere Monde auch nicht.

    Wegen des Erdmondes ist der Himmel recht aufgehellt. Vielleicht kann man Enceladus deshalb nicht sehen?

    und...

    Ich denke, dass Seeing war insgesamt gut.

    Das passt irgendwie nicht zusammen.

    Bei guten Seeing solltest du mit deinem Teleskop Saturn deutlich sehen können und auch die Cassinische Teilung sehen können. Auch die Wolkenbänder auf Saturn fallen schon im halb so großen Teleskop deutlich auf.

    Das gleiche auch hier:

    Ein Wolkenband wird erst ab 133-fach sichtbar. Bei 214-fach wird ein zweites, zartes Wolkenband beim direkten Sehen sichtbar.

    Bei 400-fach kaum Verbesserung. Planet ist verschwommen.

    Die beiden Wolkenbänder fallen schon im kleinem Teleskop deutlich auf.

    Ich konnte Jupiter schon einmal mit 16" beobachten. Im diesem Teleskop waren unzählige Strukturen zu sehen.

    Das gleiche auch bei deiner Beobachtung vom Mars:

    Bis 0:30 Uhr war ich am Mars. Nichts zu machen. Ein heller, orangener Lichtpunkt, keine Polkappen, keine Details.

    Mit meinem 10" Cassegrain sehe ich auf Mars deutlich die Strukturen, helle und dunkle Bereiche.


    Ich bin deshalb der Meinung, das dich ein 9mm Okular nicht weiter bringt.

    Auf der anderen Seite möchte ich mir demnächst noch ein 9mm Okular kaufen, um dann bei 666-fach hoffentlich noch mehr Details auf Mars sehen zu können.

    Ich bezweifle sehr, das diese hohe Vergrößerung weitere Strukturen oder überhaupt Strukturen auf den Planeten sichtbar werden lässt. Deine obigen Beschreibungen deuten auf ein schlechtes Seeing, ein nicht optimal justiertes Teleskop oder einen ungenügend ausgekühlten Spiegel hin. Es kann auch eine Kombination von allen sein.

    An so hohe Vergrößerungen würde ich erst denken, wenn mit deinem vorhandenen Okularen die Planeten scharf abgebildet werden, auf Saturn die Cassinische Teilung und auf Jupiter die Wolkenbänder und vor allem die kleinen Strukturen auf Jupiter deutlich gesehen werden können. Das gleiche gilt auch für den Mars.


    Womöglich ist dein Standort für die Planetenbeobachtung nicht ideal.

    Es kommt bei der Planetenbeobachtung weniger auf die Helligkeit vom Himmel an. Auch bei Vollmond können die Planeten richtig gut beobachtet werden. Wichtig ist die Luftruhe und ein gut justiertes Teleskop. Eine ungenügende Luftruhe lässt die Strukturen auf den Planeten verschmieren, das kann so weit gehen, das Jupiter in manchen Nächten einfach nicht gut zu sehen ist und ein strukturloses Scheibchen bleibt und in der darauf folgenden Nacht still und Strukturreich im Okular zu sehen ist.


    Für Mond und Mars, Jupiter brauche ich stark abschirmende Filter, da sie selbst im Airglow/Mondfilter noch zu hell sind.

    Ich habe selbst den "Moon & Skyglow" Filter.

    Das ist kein Filter um das Licht zu dämpfen. Um zu helle Planeten zu dämpfen werden eben Neutralfilter oder ein doppelter Polfilter benötigt. Um zu sehen ob dein Teleskop überhaupt für die Planeten gut abbildet, beobachte einfach mal in der Dämmerung. Da ist der Kontrast zum Himmelshintergrund nicht so hart und für die Planeten wird dann erst mal kein Filter benötigt. Du kannst so herausfinden, ob dein Teleskop überhaupt scharf abbildet.


    Bekommst du den lila Stich im Polarisationsfilter nur bei maximaler Abschirmung, oder auch bei geringerer?

    Wie stark ist der lila Stich? Merkt man es? Stört es?

    Der lila Farbstich war bei großer Dämpfung deutlich zu sehen und sehr störend bei der Mondbeobachtung.


    Viele Grüße

    Gerd

    Hallo,

    Vom Bauchgefühlt würde ich einem nicht verstellbarem guten Neutralfilter den Vorzug geben, da dieser leichter in sehr guter Qualität herstellbar ist als wie diese zueinander verdrehbaren Polarisationsfilter. Vielleicht kann jemand etwas dazu sagen, der persönliche Erfahrung Erfahrung mit beiden hat.

    Ich benutze bei der Planetenbeobachtung und auch bei der Mondbeobachtung mit einem 10" Cassegrain Neutralfilter mit der Dichte ND 0.6 und ND 0.9. Beide Filter sind in 2" von der Firma Baader. Die Filter ergeben ein neutrales Bild, ich konnte keine Frabverfälschungen durch die Filter feststellen.


    Mit Polarisationsfiltern habe ich ebenfalls schon beobachtet. Diese haben einen Farbstich ins lila eingeführt, wenn die Dämpfung zu stark eingestellt wurde.

    Die variablen Polfilter (*) müssen entweder mit dem Okular vom Okularauszug herausgenommen werden, um die Helligkeit zu verändern, oder man klebt ein kleines (Kork-) Stückchen am drehbaren Polfilter, um mit dem verdrehen vom Okular die Helligkeit verändern zu können.


    (*) Das sind im Grunde genommen zwei einzelne Polfilter die verdrehbar zusammen gebaut sind.


    Viele Grüße

    Gerd