Saturn, Jupiter & Mars am 06.10.2022 und erste Fotos

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich gestern endlich meinen 20 Zoll Dobson mit Justierlaser fast perfekt kolimiert habe, war es dann gestern wieder seit August Zeit, ein wenig zu beobachten.


    Equipment:

    20 Zoll Dobson

    2000mm Brennweite

    Okulare:

    1x 56mm Übersichtsokular (35-fach) (Omegon Super Plössl)

    1x 28mm Übersichtsokular (71-fach) (No-Name, war beim Teleskop dabei)

    1x 15mm Okular (133-fach) (Omegon Panorama 2)

    1x 3-fach Focal Extender Barlowlinse (mit 28mm Okular 214-fach, mit 15mm Okular 400-fach) (Explore Scientific)



    Saturn: Gegen 22 Uhr, zum Aufsuchen zuerst das 56mm Übersichtsokular. Wenn Saturn in der Mitte des Okulars stand, habe ich das Teleskop fixiert und die anderen Okulare nacheinander ausprobiert.

    Bei 71-fach erkennt man einen kleinen Ring. Monde um Saturn als kleine Lichtpünktchen sichtbar.

    Bei 133-fach sieht man eine kleine flächige Planetenkugel, Monde deutlich sichtbar.

    Bei 214-fach wird TItan leicht orange. Die anderen Monde erscheinen als weiße Lichtpünktchen. Es könnte auch ein Farbfehler sein, doch hebt sich Titan durch einen kleinen Orangestich von den anderen Monden ab. Ich suche den Planeten nach anderen Monden ab.


    5 sind dann auf jeden Fall bei 214-fach sichtbar:



    Aufgenommen mit Samsung S10, ohne Adapter, oder andere Hilfsmittel. EInfach nur Handykamera vors Okular gehalten und gewartet, bis das Licht auf die Kamera fällt.


    Bei 400-fach keine Verbesserung. Saturn erscheint verschwommen, die Monde auch. Enceladus in der Nähe von Dione ist nicht sichtbar, andere Monde auch nicht.

    Wegen des Erdmondes ist der Himmel recht aufgehellt. Vielleicht kann man Enceladus deshalb nicht sehen?



    Jupiter: Gegen 23 Uhr


    Ein Wolkenband wird erst ab 133-fach sichtbar. Bei 214-fach wird ein zweites, zartes Wolkenband beim direkten Sehen sichtbar.

    Bei 400-fach kaum Verbesserung. Planet ist verschwommen. Die Monde erscheinen als größere Lichtpunkte. Farbunterschiede der Monde sind nicht zu erkennen.




    Aufgenommen bei 214-fach mit Samsung S10.



    Mars: Gegen 23:45 Uhr dann Mars. Das erste Mal, dass ich mit einem größeren Teleskop drauf gucke. Das letzte Mal war mit einem 50/400mm China Refraktor, als ich 13 war.

    Ich habe alle Vergrößerungen durchprobiert. Nur bei 214-fach wurde Mars ein wenig flächig, bei 400-fach ebenfalls flächig. Oberflächendetails bei 400-fach gab es keine, aber ich hatte das Gefühl, zur Oberflächenmitte hin wird es etwas dunkler.

    Bis 0:30 Uhr war ich am Mars. Nichts zu machen. Ein heller, orangener Lichtpunkt, keine Polkappen, keine Details.


    -------------------------------


    Ich denke, dass Seeing war insgesamt gut. Der Mond hat etwas gestört, weil zu hell. Vielleicht hätte ich Enceladus gesehen, wenn es Neumond gäbe.

    Ich bin trotzdem sehr, sehr zufrieden. Es war bis jetzt die beste Beobachtungsnacht, die ich je hatte.

    Und die Monde sehen auch nicht mehr wie Bumerangs aus. Es war einfach nur eine fehlerhafte Justage.


    Bei Mars war ich etwas enttäuscht. Gibt es Tricks, wie man Oberflächendetails auf Mars sehen könnte? Noch höhere Vergrößerung? Eventuell Filter? Bei Jupiter habe ich auch das Problem, dass er im Okular selbst bei 400-fach zu hell ist. Ich sehe nur die beiden äquatorialen Wolkenbänder. Gibt es auch da vielleicht Tricks, wie man auf der Oberfläche mehr erkennen könnte (Filter)?



    Gruß

    Adam

  • Smartfone kann schon gehen, aber es sollte eine sehr gute Kamaraapp haben, wo man Schärfe (auf fix) , Empfindlichkeit und Belichtungszeit manuell einstellen kann. Auf "Auto" dreht durch den dunklen Hintergrund die Empfindlichkeit immer auf max und der Planet wird hoffnungslos überbelichtet.

    Zum mal probieren und testen reicht so ein wie vor beschriebenes Smartfone aus. WIllst Du aber qualitativ gute Bilder, wirst Du um eine Astrokamera nicht herumkommen.

  • Hallo Adam,


    danke für´s Teilen Deiner Beobachtung. Deinen Bericht finde ich sehr informativ und gut beschrieben, v.a. gefällt mir Deine Beschreibung der unterschiedlichen Präsentationen der Objekte in den unterschiedlichen Okularen. Ich konnte mir beim Lesen sehr gut vorstellen, wie Du mit einem so großen Spiegel die hellen Objekte gesehen hast. Die Fotos dazu geben den Eindruck der Beobachtung anschaulich wieder.


    Aufgenommen mit Samsung S10, ohne Adapter, oder andere Hilfsmittel. EInfach nur Handykamera vors Okular gehalten und gewartet, bis das Licht auf die Kamera fällt.

    :thumbup:


    Zum Firstlight mit 20" am Mars kann ich mich mit Dir einfach nur mitfreuen. :)


    Das Thema Filter zur Beobachtung von Planeten beschäftigt mich schon einige Zeit, es gibt hierzu auch einiges im Forum zu lesen, aber vielleicht gibt es aus gegebenen Anlass zu Deinem Beitrag noch einmal Tipps von erfahrenen Beobachter*innen.


    viele Grüße

    René

  • Hallo Adam,


    Ohne entsprechende Planetenkamera wird das wohl nichts.


    Grüße Markus

    Smartfone kann schon gehen, aber es sollte eine sehr gute Kamaraapp haben, wo man Schärfe (auf fix) , Empfindlichkeit und Belichtungszeit manuell einstellen kann. Auf "Auto" dreht durch den dunklen Hintergrund die Empfindlichkeit immer auf max und der Planet wird hoffnungslos überbelichtet.

    Zum mal probieren und testen reicht so ein wie vor beschriebenes Smartfone aus. WIllst Du aber qualitativ gute Bilder, wirst Du um eine Astrokamera nicht herumkommen.

    Ich habe die App "Open Camera" gehabt.Die war super mit Handy.

    Hallo Markus,

    Hallo Captn Difool,


    mit Handy mache ich gerade Bilder, weil ich sonst noch keine Kamera habe. Also Not macht erfinderisch^^

    DIe eigene Kameraapp ist unbrauchbar. Da konnte ic die Belichtungszeit gar nicht einstellen.

    Sonst hatte ich noch die App DeepskyCamera beta. Wenn ich ehrlich bin, ist mir da die Appeinstellung zu kompliziert.

    Ich probiere es mal mit Open Camera. Aber ich denke, wegen meiner unruhigen Hand kann ich wohl nicht mehr als 0,1sec belichten, oder noch weniger.



    Hallo Rene,


    VIelen Dank! Bei den Vergrößerungen probiere ich alles nacheinander aus. So sehe ich, wie das Objekt langsam größer wird^^


    Ich lerne ja noch. Und habe noch sehr viel zu lernen. Gleich geht es wieder los. Ich hoffe, dass ich trotz Vollmond heute mit Enceladus mehr Glück habe. Immerhin steht der Mond schon weiter von Saturn weg, als Vorgestern.

    Ich habe hier im Forum gesehen, dass du auch einen 14 zöller hast. SIcher ein tolles Gerät :)

    Hast du auch ein paar Tipps für mich?

    Hinsichtlich nützlichem Zubehör? Ich denke, für mich wäre es statt einem Komakorrektor lieber eine Astrokamera zu kaufen. Ich denke Fotos, zumindest von Planeten würde ich zukünftig gerne machen.

    VIelleicht auch Okulare?
    Ich sehe hier im Forum, dass schon einige mehr Glück mit Mars hatten, auch mit kleineren Optiken. Bei mir will Mars bei 400-fach einfach keine Oberflächendetails zeigen. Was mache ich falsch? Zu kleine Vergrößerung? Dann brauche ich ein neues Okular. Oder FIlter? Wenn Deepsky Objekte im UHC Filter besser kontrastreicher aussehen, dann müsste man mit speziellen Planetenfiltern doch sicherlich auch mehr Oberflächendetails erkennen können? Sowohl Mars, als auch Jupiter?


    Gruß

    Adam

  • Hallo Adam,

    es gibt Smartfonehalter, die man ans Okular klemmen kann. Planeten am besten mit ISO Einstellung auf richtige Helligkeit bringe und dann auf Video filmen. Das Video dann mit einem Stackprgramm bearbeiten. Mit Einzelbildern wirst Du da nicht glücklich werden.


    Deep Sky ist auch nur beschränkt. Bei längeren Belichtungszeiten (meins macht bis 30s) kommen eventuell Farbkipper rein. Aber auch hier ist ein Halter erstmal das Wichtigste.

  • Hallo Adam,

    es gibt Smartfonehalter, die man ans Okular klemmen kann. Planeten am besten mit ISO Einstellung auf richtige Helligkeit bringe und dann auf Video filmen. Das Video dann mit einem Stackprgramm bearbeiten. Mit Einzelbildern wirst Du da nicht glücklich werden.


    Deep Sky ist auch nur beschränkt. Bei längeren Belichtungszeiten (meins macht bis 30s) kommen eventuell Farbkipper rein. Aber auch hier ist ein Halter erstmal das Wichtigste.

    Hallo Andre,


    erstmal vielen Dank für den Tipp zur Open Camera App.

    Ich habe es mir gestern runtergeladen und damit etwas fotografiert.



    Saturn habe ich damit noch nie so gut fotografiert. Wenn man bedenkt, dass ich es überhaupt nicht bearbeitet habe und keinen Kameraadapter besitze einfach top.


    Ich habe gestern, als ich kurz den Mond beobachtet habe, vergessen den Airglow/Mondfilter abzumachen, als ich zu Jupiter geschwenkt habe.

    Der Airglow/Mondfilter war beim Teleskop beim Kauf dabei, habe ich vergessen zu erwähnen.


    Das Bild sieht auf jeden Fall viel besser aus



    Ohne Airglow/Mondfilter


    Das Bild ist wirklich besser, auch beim Mars habe ich einen dunklen Bereich in der Mitte des Planetenscheibchens deutlich gesehen.


    Deshalb denke, ich, dass ich mir als nächstes einen Polarisationsfilter kaufen sollte, damit Jupiter und Mars nicht mehr so hell erscheinen und Oberflächendetails eher sichtbar werden.



    Gruß

    Adam

  • Grüß Dich Adam,

    ich kann erahnen, wie es Dir beim Beobachten der Planeten mit Deinem 20 Zoll Dobson gegangen ist. Die Planeten sind bei diesen Vergrößerungen zu hell bzw. bei der höchsten Vergrößerung hat vermutlich das Seeing nicht gut genug mitgespielt. 200x - 300x sollte oft gehen. Da ist aber Mars definitiv zu hell und möglicherweise trifft das auch auf Saturn und Jupiter zu. Bei einem 6" oder 8" Dobson wäre das kein Problem und würde dann vermutlich mehr zeigen obwohl Dein 20" viel mehr Potential hat.

    Ich würde ein Graufilter/Neutralfilter kaufen um visuell etwas mehr von Deinem Potential nutzen zu können.

    Ich sage es mal etwas provokant. Momentan mit zu hellen Planeten würde Dir ein guter 4" Refraktor mehr Details zeigen und vermutlich sogar ein 3" Refraktor...

    Polarisationsfilter wäre sicher auch eine Verbesserung, da Du die Helligkeit da entsprechend einstellen kannst.

    Ich habe keine persönliche Erfahrung mit den Polarisationfiltern. Vom Bauchgefühlt würde ich einem nicht verstellbarem guten Neutralfilter den Vorzug geben, da dieser leichter in sehr guter Qualität herstellbar ist als wie diese zueinander verdrehbaren Polarisationsfilter. Vielleicht kann jemand etwas dazu sagen, der persönliche Erfahrung Erfahrung mit beiden hat.

    Servus,

    Roland


  • Hallo Roland,


    mit dem Graufilter/Neutralfilter schaue ich mir noch an. Gerade im astroshop habe ich aber gesehen, dass viele neutralfilter in 1,25 Zoll sind. Meine Okulare sind aber alle 2 Zoll.


    Ich habe ja noch keine Erfahrungen mit Lumicon FIltern o.ä., hatte aber mit meinem 15mm Omegon Okular bis jetzt gute Erfahrungen gemacht (habe aber auch keinen Vergleich zu Nagler o.ä.). Omegon bietet auch einen Polarisationsfilter für 2 Zoll an. Bevor ich jetzt größere Geldsummen in einen Filter investiere, bleibe ich vielleicht doch eher bei Omegon. Ich will ja erstmal nur visuell, so schnell wie möglich gut beobachten. Wenn ich jetzt auf teureres Equipment spare, wird das ein wenig dauern.

    Ich denke aber langfristig werde ich mir vielleicht irgendwann einmal, wenn das Geld da ist, und ich vielleicht an das Maximum des Teleskops gehen würde, teure Nagler Okulare kaufen. Das wird aber noch einige Jahre dauern.

    Bis dahin werde ich mit den günstigeren Okularen und FIltern beobachten.


    Mit dem 20 Zöller wollte ich auch irgendwann die lichtschwächeren Planeten Uranus und Neptun beobachten. Ich denke, da kann ein lichtstarkes Teleskop auf jeden Fall vorteilhaft sein.



    Gruß

    Adam

  • Hallo,

    Vom Bauchgefühlt würde ich einem nicht verstellbarem guten Neutralfilter den Vorzug geben, da dieser leichter in sehr guter Qualität herstellbar ist als wie diese zueinander verdrehbaren Polarisationsfilter. Vielleicht kann jemand etwas dazu sagen, der persönliche Erfahrung Erfahrung mit beiden hat.

    Ich benutze bei der Planetenbeobachtung und auch bei der Mondbeobachtung mit einem 10" Cassegrain Neutralfilter mit der Dichte ND 0.6 und ND 0.9. Beide Filter sind in 2" von der Firma Baader. Die Filter ergeben ein neutrales Bild, ich konnte keine Frabverfälschungen durch die Filter feststellen.


    Mit Polarisationsfiltern habe ich ebenfalls schon beobachtet. Diese haben einen Farbstich ins lila eingeführt, wenn die Dämpfung zu stark eingestellt wurde.

    Die variablen Polfilter (*) müssen entweder mit dem Okular vom Okularauszug herausgenommen werden, um die Helligkeit zu verändern, oder man klebt ein kleines (Kork-) Stückchen am drehbaren Polfilter, um mit dem verdrehen vom Okular die Helligkeit verändern zu können.


    (*) Das sind im Grunde genommen zwei einzelne Polfilter die verdrehbar zusammen gebaut sind.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo Gerd,


    danke für die Info.

    Ich wollte mir einen Polarisationsfilter kaufen, da ich leider nicht weiss, welche Dämpfung "die Richtige" ist.


    Für Mond und Mars, Jupiter brauche ich stark abschirmende Filter, da sie selbst im Airglow/Mondfilter noch zu hell sind.

    Auf der anderen Seite möchte ich mir demnächst noch ein 9mm Okular kaufen, um dann bei 666-fach hoffentlich noch mehr Details auf Mars sehen zu können.

    Da das Bild laut meiner Kenntnis bei zunehmender Vergrößerung dunkler wird, wäre es dann nicht auch eine Option auf einen Filter ganz zu verzichten?

    Wenn ich mich noch an Enceladus versuchen möchte, brauche ich dann einen Filter, oder wird das Licht so sehr abgeschirmt, dass Enceladus nicht sichtbar wird?

    Bekommst du den lila Stich im Polarisationsfilter nur bei maximaler Abschirmung, oder auch bei geringerer?

    Wie stark ist der lila Stich? Merkt man es? Stört es?



    Gruß

    Adam

  • Hallo, Adam,


    Zur Jupiter-Beobachtung am 11.10.2022:

    Schaue ich bei meinem C9.25, 2x Barlow, ohne Filter, das Live-View-Bild einer Canon-Kamera, DSLR an (das ist eine 1/24 sec Darstellung; schlechter als durch ein Okular zu sehen?), dann sehe ich die 2 Hauptbänder deutlich, um beide Pole herum verschwommene grau-braune Flächen (als leicht unterschiedl. Helligkeitsbänder), aber eindeutig auszumachen und natürlich einen Mondschatten, falls vorhanden. Den Mond selber sehe ich nicht, da im hellen Jupiter gelegen. Auch die Farben kommen etwas abgeschwächt, wie in einem Foto, heraus. Der große rote Fleck ist ebenfalls als verschwommene, orangene Ellipse zu sehen. Ich habe hier einen Himmel direkt über einem Industriegebiet mit Gas-Turbinen-Kraftwerk. Also da müsste bei Dir mehr gehen.

    Insgesamt gesehen habe ich also dunkle f/21 zusammen mit dunklen 1/24 sec, erhalte also ein viel dunkleres Bild vom Planten als Du. Da könnte ein Grau-Filter schon helfen...


    viele Grüße und häufig cs

    Andreas

  • Hallo,


    Irgendwie deuten die Beschreibungen der Beobachtung entweder auf eine sehr schlechte Luftruhe (Seeing) oder ein nicht sehr gut justiertes Teleskop hin.


    Bei 400-fach keine Verbesserung. Saturn erscheint verschwommen, die Monde auch. Enceladus in der Nähe von Dione ist nicht sichtbar, andere Monde auch nicht.

    Wegen des Erdmondes ist der Himmel recht aufgehellt. Vielleicht kann man Enceladus deshalb nicht sehen?

    und...

    Ich denke, dass Seeing war insgesamt gut.

    Das passt irgendwie nicht zusammen.

    Bei guten Seeing solltest du mit deinem Teleskop Saturn deutlich sehen können und auch die Cassinische Teilung sehen können. Auch die Wolkenbänder auf Saturn fallen schon im halb so großen Teleskop deutlich auf.

    Das gleiche auch hier:

    Ein Wolkenband wird erst ab 133-fach sichtbar. Bei 214-fach wird ein zweites, zartes Wolkenband beim direkten Sehen sichtbar.

    Bei 400-fach kaum Verbesserung. Planet ist verschwommen.

    Die beiden Wolkenbänder fallen schon im kleinem Teleskop deutlich auf.

    Ich konnte Jupiter schon einmal mit 16" beobachten. Im diesem Teleskop waren unzählige Strukturen zu sehen.

    Das gleiche auch bei deiner Beobachtung vom Mars:

    Bis 0:30 Uhr war ich am Mars. Nichts zu machen. Ein heller, orangener Lichtpunkt, keine Polkappen, keine Details.

    Mit meinem 10" Cassegrain sehe ich auf Mars deutlich die Strukturen, helle und dunkle Bereiche.


    Ich bin deshalb der Meinung, das dich ein 9mm Okular nicht weiter bringt.

    Auf der anderen Seite möchte ich mir demnächst noch ein 9mm Okular kaufen, um dann bei 666-fach hoffentlich noch mehr Details auf Mars sehen zu können.

    Ich bezweifle sehr, das diese hohe Vergrößerung weitere Strukturen oder überhaupt Strukturen auf den Planeten sichtbar werden lässt. Deine obigen Beschreibungen deuten auf ein schlechtes Seeing, ein nicht optimal justiertes Teleskop oder einen ungenügend ausgekühlten Spiegel hin. Es kann auch eine Kombination von allen sein.

    An so hohe Vergrößerungen würde ich erst denken, wenn mit deinem vorhandenen Okularen die Planeten scharf abgebildet werden, auf Saturn die Cassinische Teilung und auf Jupiter die Wolkenbänder und vor allem die kleinen Strukturen auf Jupiter deutlich gesehen werden können. Das gleiche gilt auch für den Mars.


    Womöglich ist dein Standort für die Planetenbeobachtung nicht ideal.

    Es kommt bei der Planetenbeobachtung weniger auf die Helligkeit vom Himmel an. Auch bei Vollmond können die Planeten richtig gut beobachtet werden. Wichtig ist die Luftruhe und ein gut justiertes Teleskop. Eine ungenügende Luftruhe lässt die Strukturen auf den Planeten verschmieren, das kann so weit gehen, das Jupiter in manchen Nächten einfach nicht gut zu sehen ist und ein strukturloses Scheibchen bleibt und in der darauf folgenden Nacht still und Strukturreich im Okular zu sehen ist.


    Für Mond und Mars, Jupiter brauche ich stark abschirmende Filter, da sie selbst im Airglow/Mondfilter noch zu hell sind.

    Ich habe selbst den "Moon & Skyglow" Filter.

    Das ist kein Filter um das Licht zu dämpfen. Um zu helle Planeten zu dämpfen werden eben Neutralfilter oder ein doppelter Polfilter benötigt. Um zu sehen ob dein Teleskop überhaupt für die Planeten gut abbildet, beobachte einfach mal in der Dämmerung. Da ist der Kontrast zum Himmelshintergrund nicht so hart und für die Planeten wird dann erst mal kein Filter benötigt. Du kannst so herausfinden, ob dein Teleskop überhaupt scharf abbildet.


    Bekommst du den lila Stich im Polarisationsfilter nur bei maximaler Abschirmung, oder auch bei geringerer?

    Wie stark ist der lila Stich? Merkt man es? Stört es?

    Der lila Farbstich war bei großer Dämpfung deutlich zu sehen und sehr störend bei der Mondbeobachtung.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

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