Ich nochmal . Ich will die Frage von hobbyknipser Andreas , ob ich bei Bildern mit viel Dunkelnebel die Kontrollpunkte für die Gradientenentfernung in die Nebel setze, ja nicht überstrapazieren. Eigentlich gehört es ja vllt. in einen eigenen Thread, aber die Frage kam ja hier und gestern Nacht ergab sich ein gutes Beispiel.
Ich hatte Andreas geantwortet, meistens gebe es genügend Hintergrund für die Kontrollpunkte und im Notfall würde ich auch schon mal auf Dunkelnebel referenzieren. In der gestrigen ersten Nachthälfte habe ich im Schwan auf den Dunkelnebel B 344 und seine Umgebung gezielt. Die RGB Daten, die ich dort aufgenommen habe, untersetzen das oben gesagte ganz gut. Ich wollte eigentlich nur Ha und OIII schießen, weil schon 88% Mond leuchteten. Das Objekt steht aber für meinen Standort schon ziemlich weit im Westen und ich bekam Sorge, ob ich in diesem Jahr noch RGB für die Sterne aufnehmen könne. Deswegen habe ich trotz sehr hellem Mondlicht 3 x 15 Minuten R/G/B mit Einzelbelichtungen von 30 s aufgenommen.
Ich möchte die ein paar Ergebnisse zeigen, weil ich es bemerkenswert finde, was bei so kurzer Belichtungszeit unter solch schlechten Bedingungen mit einer modernen Kamera und guter Nachbearbeitungssoftware möglich ist.
Das ist der unbearbeitet, stark gestreckte Originalstack (Screenshot aus APP). Man sieht einiges an grünlichen und hellen Gradienten.
Es gibt keine freie Stelle im Bildausschnitt. Er ist voller H-alpha Gewölk und Dunkelnebel. Deshalb wurde für die Gradientenentfernung ausschließlich auf Dunkelnebel referenziert. Das Ergebnis sieht schon mit ein paar wenigen Kontrollpunkten sehr gut aus, finde ich:
Hier das zugehörige Gradientenmodell:
Das konnte ich aus den 3 x 15 Min RGB bei fast vollem Mond in PS herausholen:
Die rotblau getönten Hintergrundbereiche sind OIII-Gebiete. Mit der Farbkalibrierung habe ich mir für dieses Beispiel nicht viel Zeit genommen.
Hier ein Ausschnitt auf B 344:
Ich hoffe, die Erkenntnis, dass man mit APP zur Not bei Gradienten auch ganz gut auf Dunkelnebel referenzieren kann, ist den einen oder anderen Nutzer von Interesse.
Ich jedenfalls freue mich jetzt auf die Bearbeitung der Schmalbanddaten von B 344!
Beste Grüße
Peter