Beiträge von Drehn im Thema „meine erste Jupiter-Aufnahme“

    Hallo Stefan,


    interessanter Bericht von dir!

    Ja, das ist eine der großen Hürden bei dem Einstieg in dieses Hobby, dass man dutzende technische Komponenten hat, die alle irgendwie zusammen spielen und funktionieren müssen. Das, was du gerade erfährst, haben wir alle schon mal mehr oder weniger durch gemacht.


    Da will ich dir gleich einen Tipp vorweg schicken:

    Versuche erstmal, für lange Zeit ein Setup zu halten, keine ständigen Wechsel von Equipment, sondern eins lernen und dann erstmal beibehalten.

    Viele machen den Fehler, ständig an ihren Teleskopen etwas zu verändern, und bei der nächsten Nacht funktioniert dann alles wieder nicht, weil da was wackelt oder dort ein Haken nicht gesetzt ist oder dies und jenes vergessen wurde, der Treiber noch nicht installiert etc. etc.


    Zu deinem Farbbild, welches keines ist:

    Ich gehe zu 99% davon aus, dass du das Bild nicht debayert hast. Was bedeutet das? Eine Farbkamera besitzt keinen speziellen "Farbsensor", sondern es handelt sich auch hier um einen Monosensor, welchem aber eine Matrix vorgeschaltet ist, die sogenannte Bayer Matrix. Das musst du dir so in etwa vorstellen wie viele kleine einzelne Filter vor den Pixeln, die speziell angeordnet sind. Möchtest du aus deinen gewonnenen Daten ein Farbbild erstellen, musst du einer Software die RAW Datei geben und ihr sagen, "debayere das für mich". Die häufigste Anordnung der Bayer Matrix ist RGGB. Raus finden kann man das aber immer aus dem Datenblatt der Kamera.


    Zur Steuerung der EQ6:

    Ich selbst habe keine EQ6, aber ich möchte hier einen Begriff in den Raum werfen. Platesolving. Was macht das? Platesolving ist mit die "fortschrittlichste" Methode des Alignments. Es wird der Handcontroller nicht mehr benötigt, gar nicht mehr, zumindest bei allen Montierungen, die ich besitze. Mittels Platesolving kannst du Einnorden (viele Softwares haben hier eine entsprechende Funktion) und auch auf das Alignment verzichten (da die Montierung die Kamera als "Auge" hat und anhand der Sternbilder weiß, wo sie gerade hin zeigt). Es lohnt sich also in jedem Fall, sich mit dem Platesolving zu beschäftigen! Das einmal gemeistert und man braucht sich nie wieder Gedanken um Einnordung und Alignment zu machen, weil beides damit sehr leicht von der Hand geht. Ich bin mir sicher, Sharpcap hat hier entsprechende Funktionen gleich an Bord - ich selbst verwende aber kein Sharpcap, deswegen kann ich hier nix dazu sagen. Ein bisschen Recherche hilft hier bestimmt.


    Nicht den Kopf hängen lassen :) :)