Beiträge von HHausHH im Thema „Farbsehen und "visueller Weißabgleich"“

    Salve Helmut,


    beim indirekten schauen werden die schwarz/weiß Rezeptoren belichtet.

    Somit kann dort nicht wirklich ein echtes Rot sichtbar sein.

    Für das Farbsehen muss das Beobachtungsobjekt im Zentrum deiner Netzhaut betrachtet werden, also so gesehen beim direkten Anblick.

    Das lässt sich ja leicht überprüfen. Man hänge ein rotes Tuch über eine 20-30 m entfernte Leine. Der Hintergrund sollte dunkel sein, da ich von oben gegen den Boden beobachte. Die Beleuchtung bei mir ist schwach, nur die Fenster der Umgebung und der Hamburger Vorstadthimmel. Auf jeden Fall sollt das rote Tuch beim direkten Ansehen dunkel und farblos, aber noch erkennbar sein.


    Meiner Meinung nach handelt es sich um den gleichen Effekt, den Cleo im ersten Post aufführt - es kommt auf die Augenbewegung an. Ein anderes Beispiel: Ich habe eine LED-Wohnzimmerlampe in gelblichem Weiß. Bei schneller Augenbewegung sehe ich dort manchmal für Sekundenbruchteile die Farben rot und grün.


    Helmut

    Ich finde es schon seltsam, wie meine Beobachtung, die ich mehrfach überprüft habe, hier einfach als nicht möglich bezeichnet wird. Ich hatte ja auch zuerst gedacht, das sollte eigentlich nicht so sein. Ist aber so - und ich kann es jederzeit reproduzieren. Das rote Hemd hängt da immer noch. Und hätte es diesen Thread nicht gegeben, hätte ich es auch nicht erwähnt.


    Helmut

    Einen ähnlichen Effekt habe ich ganz unastronomisch beobachtet. Von meinem Hochhausfenster kann ich seit Monaten ein rotes T-Shirt erkennen, das von irgendwoher in einem Baum geweht wurde. Nachts erscheint es schwarz, auch durch ein Fernglas. Wenn ich beim Blick durchs Fernglas aber gezielt daneben schaue, ist für einen kurzen Augenblick die rote Farbe deutlich zu erkennen. Ohne Fernglas klappt das aber nicht.


    Mit dem oben erwähnten Purkinje-Effekt kann ich mir das nicht erklären.


    Helmut