Beiträge von MiraS im Thema „Skywatcher EQ6 - Sternalignment ohne Polarstern“

    Das klingt schlüssig, dass sich die Größe des abgebildeten Objekts nicht ändert, nur weil die Kamera mehr Pixel auf gleicher Fläche hat. Mit der EOS, die einen deutlich größeren Sensor hat, würde das Objekt letztlich nur noch kleiner werden

    Doch, bei gleicher Fläche.

    Ein Beispiel, sehr bildhaft und nicht an der Realität aber ich hoffe es verständlicht es.


    Eine Kamera hat eine bestimmte Auflösung, auch Megapixel, genannt. Dies gibt nur an, wie viele Pixel der Kamerachip insgesamt hat. Dabei wird leider vernachlässigt, auf welcher Fläche, und daher auch welche Größe die Pixel letztlich haben.

    Ein Teleskop hat eine physikalsche Auflösung, gemessen an der Größe des Spiegels oder der Linse (Güte der Komponenten und Obstruktion mal ausgenommen). Diese Auflösung bestimmt, bis zu welcher Größe der Spiegel / die Linse ein Objekt von einem anderen Objekt trennen kann. Also z.b. ob man zwei eng aneinander liegende Sterne getrennt, mit Zwischenraum, sehen kann oder eben nicht.

    Das gleiche gilt natürlich auch für Kameraobjektive oder Handykameras, welche winzige Linsen haben.


    Nun kommt noch die Brennweite ins Spiel, erst durch sie kannst du die tatsächliche Auflösung die du mit einer Kamera erreichen kannst, errechnen.

    Nehmen wir an dein Teleskop hat eine Brennweite von 1 Meter und du hast folgende Kameras:

    Kamera A: 1000 Pixel auf 1cm Breite. 1/1000=Pixelgröße

    Kamera B: 2000 Pixel auf 1cm Breite. 1/2000=Pixelgröße

    Kamera C: 2000 Pixel auf 2cm Breite. 2/2000=Pixelgröße

    (natürlich fällt die Höhe des Chips auch noch mit in die Berechnung, aber die meisten modernen Kameras haben quadratische Pixel, daher ist das jetzt mal egal.)


    Mal angenommen Jupiter wird dann bei 1m Brennweite und Kamera A auf 500 Pixeln abgebildet. Dann wird Jupiter bei Kamera B bei gleicher Brennweite auf 1000 Pixeln abgebildet, da sie doppelt so kleine Pixel hat, Jupiter ist also am Bildschirm doppelt so groß. Bei Kamera C wird Jupiter wiederum auf 500 Pixeln abgebildet, da sie die selbe Pixelgröße wie Kamera A hat. Nun hast du bei Kamera C aber ein größeres Bildfeld durch den größeren Chip, also mehr schwarzen Hintergrund, da Jupiter ja nur 500 Pixel belegt. Bei Kamera C würde man in der Planetenfotografie dann den Bildauschnitt per Aufnahmesoftware verkleinern, damit die Framerate durch unnötig große Dateien nicht verlangsamt wird.


    Nutzt du nun eine Barlow Linse, z.b. eine 2x, dann hast du 2m Brennweite. Bedeutet, Jupiter ist auf Kamera A nun auch 1000 Pixel breit, also verdoppelt (bei den anderen Kameras ebenfalls). Die Belichtungszeit vervierfacht sich aber bei einer Brennweitenverdopplung.


    Jetzt bedeutet immer größere Brennweite und kleinere Pixel nicht automatisch gleich bessere Auflösung, irgendwann ist da eben Schluss, da entweder die Auflösung des Teleskops, oder aber meistens das Seeing die höchst mögliche Auflösung begrenzt.

    Das sollten eigentlich die Grundlagen sein.. Hoffe es ist verständlich und ich habe da selbst keinen Dreher drin :D

    Hm... das erschließt sich mir gerade nicht wirklich. 2 Bildsensoren, beide annähernd gleiche Größe, nur einer im 4:3 Format (IMX179), einer im 16:9 Format (IMX290), haben unterschiedliche Auflösungen

    Ist schon richtig, da der 179er ja kleinere Pixel hat, hat er also eine höhere Auflösung. Wollte nur noch einmal klar stellen, dass man keine höhere Auflösung bekommt, wenn man einfach mehr Pixel hat, so wie bei deiner Lumix. Nur es macht keinen Sinn, im Vollbild aufzunehmen und Millionen von Pixel aufzunehmen, die nur schwarzen Rand zeigen. Denn mit 15 fps wirst du in der Planetenfotografie nicht glücklich. Aber wahrscheinlich kannst du bei der auch den Bildausschnitt verkleinern und die Framerate erhöht sich.


    Der Satz klingt irgendwie danach, als wenn der Fokuspunkt abhängig von der Pixelgröße des Sensors ist. Würde erklären, warum der IMX290, welcher auch in der Bresser FullHD Kamera verbaut ist, seinen Fokuspunkt sehr viel weiter hinten hat, als der IMX179 der SVbony205.

    Es gibt nur einen Fokuspunkt, nämlich der Punkt wo das Licht deiner Spiegel gebündelt zusammentrifft. Wenn der Backfocus einer Kamera weiter hinten liegt, z.b. durch einen länger gebauten Adapter, musst du den Okularauszug dementsprechend weiter hinein drehen als bei der anderen Kamera.


    Edit: Du meinst wohl den Fokuspunkt des Kamerachips. Nennt man Backfocus. Der gibt an, wie weit der Kamerachip vom Gewinde (teleskopseitig) entfernt liegt. Das kann entweder durch durch Adapter, das Gehäuse an sich oder andere Dinge variieren, liegt einfach am Hersteller der Kamera (nicht des Kamerachips), wo sie den Kamerachip in ihrem Gehäuse platzieren. Das hat also nichts mit dem Kamerachip an sich zu tun.

    Dennoch ist mir eine hohe Bildauflösung wichtig. Warum auch immer :/ Standard scheint FullHD zu sein, was an sich eigentlich auch ausreichend ist.

    Bildauflösung ist wie schon gesagt Pixelgröße im Zusammenhang mit der Brennweite. Jupiter wird nicht höher aufgelöst, wenn deine Kamera mehr MP hat. Ebenso bringt es nichts, mit so vielen Pixeln die Framerate zu verlangsamen, wenn Jupiter z.b. eh nur 300x300 Pixel belegt. Also lieber das Aufnahmefenster auf z.b. 600x600 herunterbrechen, dann erhälst du eine erheblich höhere Framerate, die du bei der Planefenfotografie brauchst, um möglichst viele Sekundenbruchteile mit gutem Seeing zu erwischen, der Rest ist eh schwarzer Hintergrund, da ist es egal ob der 600 Pixel breit ist oder 3000. Wenn du so ein großes Bild möchtest, kannst du auch künstlich schwarzen Hintergrund einfügen, das ist im Endeffekt das selbe.

    Hallo zusammen,

    für Deep Sky dürfte es grenzwertig werden.

    Wieso? Der 10 Zöller ist vielleicht an der Grenze der EQ6, aber die Montierung muss auch nicht 10 Minuten lang perfekt nachführen können. Niemand braucht so lange Belichtungszeiten. Und wenn sie nur für 30 Sekunden Aufnahmen gut nachführt, das reicht doch. Ich belichte mit gerade mal 2 Sekunden Belichtungszeit, mit einem noch langsameren Öffnungsverhältnis.


    Ich empfehle jedem, erst einmal mit kleinen Apo-Refraktoren anzufangen.

    Auch da würde es dieselben Probleme geben, die Stefan aktuell hat. Und er möchte Planeten fotografieren, dafür ist der große Newton doch perfekt was das Auflösungsvermögen angeht und kein winziger Apo.



    Lass dich nicht entmutigen, mir wurde früher auch immer gesagt, dein Teleskop ist Quatsch, damit kannst du nicht fotografieren, oder kauf dir lieber was anderes..


    Mit den technischen Sachen kann ich dir aber leider nicht helfen.


    Viele Grüße

    Mira