Skywatcher EQ6 - Sternalignment ohne Polarstern

  • Hallo allerseits,


    nach dem meine selbstgebaute Dobsonmontierung nicht die erwarteten Ergebnisse lieferte und das Thema Astro daher über 1 Jahr ruhte, habe ich mich nun dazu durch gerungen, eine EQ6 für mein 10"/F5 zu kaufen. Wenn das ganze vor einem steht, sieht das schon recht ordentlich aus:

    Mit seinen 15,5kg passt die EQ6 richtig gut zu zum 10" Newton. Die EQ6 läuft mit dem 10"er top. Schön butterweich, kein bischen hakelig oder stockend. Die EQ6 habe ich per Wasserwaage eingestellt und den Newton per Laser kollimiert:

    Da scheint mir soweit alles zu passen.


    Morgen werde ich mich mit der EQ6 weiter vertraut machen. Heute hatte ich sie schon mal kurz am Netz und habe sie meinen Newton etwas bewegen lassen. Richtig cool finde ich den Sucher. Bei den kann ein beliebiges Okular oder die Bresser FullHD Astrocam eingesetzt werden. Die Bresser hat auch einen St4 Ausgang und ist damit ideal fürs Tracking. Primäre Aufnahmekamera soll meine Lumix G9 werden. Später kommt vielleicht noch eine echte Astrocam an. Die Lumix G9 wird zumindest nicht modifiziert, da sie auch für Familienfotos Anwendung findet.


    In Vorbereitung auf meine erste Aufnahme mit der neuen Kombination, beschäftige ich mich aktuell mit dem 2/3-Sterne-Alignment. Am geplanten Standort habe ich unser Haus im Rücken und daher keine Sicht auf Polaris. Daher werde ich die Montierung so gut möglich nach Norden ausrichten und dann ein Sternalignment durchführen. Da mir auch ein Laptop zur Verfügung steht, an dem ich alles per USB anbinden kann, würde ich mich über Softwarevorschläge sehr freuen. Auch interessiert es mich, wie ich die Bresser FHD-Cam direkt per ST4 mit der EQ6 verbinden und in dieser Kombi tracken kann.


    Achso, wie sieht es mit Dauerbelastung der EQ6 aus? Kann ich das Teleskop dauerhaft auf der EQ6 drauf lassen? Ich hab da Sorgen, das Hebelkräfte der EQ6 auf Dauer zusetzen und irgendwas verformen/verbiegen. Wenn ich sehe, wie das 10" Teleskop da an der EQ6 hängt, ahne ich schon die Hebelkräfte, die da wirken.


    An Arsenal habe ich neben der EQ6 und dem 10"/F5 Newton zudem diverse 1,25 Okulare, sogar ein 2"/26mm Okular. Zudem eine 0,5x, 2x, 3x und 5x Barlowlinse, einen Canon-Adapter, einen Canon->Lumix-Adapter, einen Projektionsadapter (Fokalprojektion mit Okular) und das wars dann auch. Vorrangig will ich mit der Lumix Aufnahmen machen. Vorrangig werde ich mit den 1270mm Brennweite meines 10" Newtons arbeiten, oder aber per Barlow mit dem Vielfachen/Hälfte der Teleskopbrennweite. Primäres Ziel ist eindeutig die Astrofotografie. Daher jetzt die EQ6. Denn mit der Selbstbau-Dobsonmontierung hat die manuelle Nachführung nie derart geklappt, als dass dabei fürs Stacken brauchbare Aufnahmen bei heraus gekommen sind. Meist habe ich es nicht geschafft das gewünschte Objekt, nachdem es mir aus dem Gesichtsfeld entschwunden war, zeitnah wieder zu finden. Daher kam der Wunsch nach einer automatisierten Nachführung auf.


    Juti, das soweit. Für Tips und Ratschläge, gerade in Punkto Staralignment und was per ST4 mit der EQ6 und der Bresser FHD-Cam alles machbar ist, sowie welche Software dafür notwendig ist, bin ich sehr dankbar.


    Liebe Grüße,

    Stefan der endlich richtig los legen will.

  • Hallo Stefan,

    da hast du dir ja eine Großbaustelle hingestellt.

    Ich würde erst einmal viel kleiner anfangen, mich in die Astrofotografie einzuarbeiten. Und den 10 Zöller vorläufig visuell verwenden.

    Dann, wenn du einen festen Fotobeobachtungsplatz hast, einen Komakorrektor und eine schwerere Montierung angeschafft hast, würde ich darüber nachdenken, den 10 Zöller einzusetzen.

    Kauf dir einen kleinen Apo-Refraktor mit unter 500mm Brennweite, und arbeite dich damit ins Thema ein.

    Sonst rennst du an jeder Ecke mit dem Kopf an die Wand.

    Hat dich wer beraten, diese Geräte fürs richtig loslegen anzuschaffen?

    Und was für Bilder möchtest du aufnehmen? Bist du schon fit in der Bildbearbeitung?

    Du hast zwar einen guten Text vorgelegt, es bleiben aber noch sehr viele Fragen.

    Gibt es bei dir in der Nähe einen astronomischen Arbeitskreis, zu dem du Kontakt aufnehmen kannst? Viele Fragen lassen sich so einfacher lösen. Aber vielleicht lässt sich auch hier so mancher Tipp auffangen. Ich wünsche dir Glück!

    Grüße

    Dietrich

  • Moin Dietrich,


    Beratung hat nicht wirkich statt gefunden. Ich wäre gern zur ehemaligen Sternwarte in unserer Stadt gefahren. Aber die wurde vor Jahren dicht gemacht. Daher habe ich mir vor allem Youtube Videos rein gezogen. Meine Devise ist und war stets "lieber gleich richtig kaufen, als immer wieder eine Nummer größer". Denn Dinge der nächst größeren Größe kosten meist nur wenig mehr. So kam es, dass ich mir statt eines 6" oder 8" Newtons gleich einen 10er gekauft habe. Zu dieser Zeit war ich aber davon ausgegangen, dass eine selbstgebaute Dobsonmontierung zu erfolgreichen Beobachtungen und Aufnahmen führen würde. Leider war dem nicht so und das ewige hinterher suchen der Zielobjekte nervte auf Dauer erheblich. Ich wollte vor allem zunächst Planeten auf den Chip meiner Kamera bannen. Um diese schön groß ins Bild zu bekommen, habe ich mit einer mind. 3x Barlow gearbeitet. Wenn da das Teleskop einmal falsch gezttert hat, waren Jupiter und Saturn bereits aus den Gesichtsfeld raus.


    Zum klein anfangen habe ich noch ein Skywatcher 70/700 achromatischen Farbwerfer hier. Den hatte ich vor dem 10" Newton in Verwendung. Planeten waren damit nicht mehr, als verwaschnene bunte Scheiben mit deutlichem rot-blau-Rand. Diesen Mangel an Details schob ich damals auf die kleine Öffnung. Zudem hätte ich für meine Lumix noch ein 300mm Zoomobjektiv. Damit könnte ich weiterläufioge DeepSkyObjektive fotografieren. Gestackt habe ich vor Jahren mal mit Giotto den Mond. Kamen klasse Bilder bei heraus. In Photoshop Elements nutze ich am meisten den Camaera-RAW-Converter, teilweise werden aber auch direkt in PSE Bilder bearbeitet. Gern in Ebenen, so dass misslungene Ebenen wieder entfernt werden können, ohne Spuren in der restlichen Bildbearbeitung zu hinterlassen.


    Alles in allem war ich bislang nie wirklich zufrieden, mit den Resultaten meiner nächtlichen Planetenfotos. Verschwommen und verwaschen, mit Farbsaum am 70/700, später am 10" als Dobson bin ich nie wirklich hinter her gekommen, Zielobjekt war ständig aus dem Bildbereich raus gefolgt von langen Suchorgien... Daraus folgte nun die Kombi 10" Newton auf EQ6, womit ich hoffentlich endlich mal zu brauchbaren Planetenufnahmen kommen werde.


    Mag die Lernkurve noch so steil sein, ich habe jetzt die beiden Monster hier zu stehen, also will ich sie auch nutzen. Einziger Haken an den beiden ist ihr enormes Gewicht. Haarscharf an der Grenze von transportabel. Dennoch kann ich mir langfristig auch vorstellen, mit dieser Kobi raus zu fahren aufs Feld. Denn dort gibt es keine Straßenlaternen, die für Lichtverschmutzung sorgen. Aber zunächst will ich mich auf der heimischen Terassse mit EQ6 und 10" Newton vertraut machen und einarbeiten. Ich denke, mit dieser Kombi sind erstmals wirklich tolle Aufnahmen möglich.


    Grüße, Stefan.

  • Hallo Stefan

    Offensichtlich geht es überwiegend um Planeten.

    Da arbeitet man aber eher mit Videotechnik um möglichst viele Einzelbilder zu machen die dann automatisch per Software aussortiert und gestackt werden.

    Da wäre deine Bresser Cam deutlich besser geeignet als die Lumix. Planetenfilmen ist eine ganz andere Baustelle als Deep Sky. Da brauchst Du auch keinen dunklen Himmel.

    Hier ist auch Nachführgenauigkeit nicht in dem Ausmaß gefordert wie bei Deep Sky. Allerdings dürfte der Newton F/5 haben so daß du die Brennweite noch verlängern mußt. Bei Planetencams mit Pixeln um 3 my dürfte die 2,7 x APM Komakorrigierende Barlow gut funktionieren.

    Das funktioniert übrigens deutlich besser als Okularprojektion.

    Für Deep Sky würde ich auch eher an gute Festbrennweiten für die Lumix denken .. evt. auch mal einen ED Apo so ab 60 bis 80 mm. Der Newton ist für Planeten ok , für Deep Sky dürfte es grenzwertig werden.

    Die Farbsäume, die Du am 70 er gesehen - fotografiert hast dürften von der niedrigen Höhe kommen - Die großen Planeten waren die letzten Jahre ja sehr tief. Jupiter steigt heuer aber deutlich höher.

    Noch was : Die Justierung würde ich unbedingt visuell am Stern prüfen. Eine reine Laserjustierung kann auch Fehler liefern wenn der Laser selber nix taugt.


    Schönen Tag

  • Hallo Stefan,

    deinen Optimismus erhalte dir bitte, aber lege den 10-Zöller erst einmal nur zum visuellen Beobachten bereit.

    Ich empfehle jedem, erst einmal mit kleinen Apo-Refraktoren anzufangen.

    Es gibt viele Objekte am Himmel, die mit weniger als 500mm gut aufzunehmen sind. Für das Sucher-Guiding hast du ja schon das nötige Zubehör.

    Hast du schon mal mit Guiding fotografiert? PHD ist das Programm, das die Montierung steuert.

    Ich verarbeite die aufgenommen Bilder mit DSS und Fitswork und für den letzten Schliff Photoshop.

    Das ist mein Verfahren mit der DeepSky-Fotografie. Andere Fotografen gehen andere Wege.

    Sonnen-, Mond- und Planetenfotografie gehen über andere Verfahren. Dafür sind längere Brennweiten sinnvoll. Dafür würde ich aber maximal 8 Zoll auf der EQ6 einsetzen.

    Ich habe viel freie Fläche um mich herum, so dass ich immer gut die transportabelen Montierungen per Polsucher einrichten kann. Es geht auch ohne direkten Polblick, das Verfahren muss dir aber jemand anderes erklären.

    Grüße

    Dietrich

  • Hallo allerseits,


    auf die Antworten werde ich später antworten. Aktuell sitze ich am Laptop, der als Astro-Laptop auserkoren wurde und versuche PHD2 zum laufen zu bekommen. Allerdings erhalte ich die im Anang befindliche Fehlermeldung. Er kann keine Verbindung zur EQ6 aufbauen. Dabei ist sie eingeschaltet und der Gerätemanger hat den USB-zu-RS232 Wandler als "Profilic PL2303GL USB Serial COM Port (COM3)" erkannt. Nur kenne ich bislang die Baudrate der EQ6 nicht. Ich glaube mal was von 115.200 Baud/s gehört/gelesen zu haben. So wirklich ist mir auch noch keine Sofware über den Weg gelaufen, bei welcher ich diesen Profilic PL2303GL Treiber als Schnittstelle zur EQ6 angeben konnte. Die Ascom Platform 6 ist vollständig installiert. Finde ich dort irgendwo ein Setup-Programm mit welchem ich den Profilic Treiber als EQ6-Schnittstelle bekannt geben kann?


    Gruß Stefan.


    Nachtrag:

    Inzwischen läuft die Verbindung. Ich habe EQMod noch einmal neu installiert und dann existierte auch die Anwendung "Toolbox" über welche der ComPort als Verbindung zur EQ6 angegeben werden kann. Jetzt habe ich die aktuellen Parameter der EQ6 auf dem Bildschirm und meine GPS-Koordinaten und alles als Profil gespeichert. Was noch nicht läuft, ist das die EQ6 bei Klick aus W, N, S oder O sich bewegt. Angeschlossen ist allein der Laptop über den USB-Anschluss der EQ6. Die Handsteuerung liegt im Schrank.


    Weiterer Nachtrag:

    Nun funktioniert alles. Wahrscheinlich hat schon seit längerer Zeit alles funktioniert. Aber wenn die EQ6 mit Geschwindigkeit 1 (1:1) nur 1 Schritt fährt, dann hört und sieht man nichts davon. Erst bei Geschwindigkeit 4 (1:800) hört und sieht man dann auch was. Also Steuerung über USB am Laptop läuft.

  • Hallo zusammen,

    für Deep Sky dürfte es grenzwertig werden.

    Wieso? Der 10 Zöller ist vielleicht an der Grenze der EQ6, aber die Montierung muss auch nicht 10 Minuten lang perfekt nachführen können. Niemand braucht so lange Belichtungszeiten. Und wenn sie nur für 30 Sekunden Aufnahmen gut nachführt, das reicht doch. Ich belichte mit gerade mal 2 Sekunden Belichtungszeit, mit einem noch langsameren Öffnungsverhältnis.


    Ich empfehle jedem, erst einmal mit kleinen Apo-Refraktoren anzufangen.

    Auch da würde es dieselben Probleme geben, die Stefan aktuell hat. Und er möchte Planeten fotografieren, dafür ist der große Newton doch perfekt was das Auflösungsvermögen angeht und kein winziger Apo.



    Lass dich nicht entmutigen, mir wurde früher auch immer gesagt, dein Teleskop ist Quatsch, damit kannst du nicht fotografieren, oder kauf dir lieber was anderes..


    Mit den technischen Sachen kann ich dir aber leider nicht helfen.


    Viele Grüße

    Mira

  • Die Homeposition habe ich nun auch festgelegt, sowie die EQ6 nochmals per Wasserwaage und Augenmaß so genau mir möglich ausgerichtet. Auch habe ich die beiden grünen Stellringe auf 0 gesetzt und die kleinen Madenschrauben fest angezogen. Mögen sich die grünen Stellringe so schnell nicht mehr verstellen. Was ich bisher gesehen habe, scheint die EQ6 mit den 15,5kg des 10" Newton recht gut klar zu kommen. Wenn alles schön ausbalanciert ist, sehe ich keine Anzeichen davon, dass die EQ6 an ihrer Grenze wäre. Aber das wird sich im Einsatz erst richtig zeigen.


    ... aber die Montierung muss auch nicht 10 Minuten lang perfekt nachführen können. Niemand braucht so lange Belichtungszeiten. Und wenn sie nur für 30 Sekunden Aufnahmen gut nachführt, das reicht doch.

    Sehe ich ebenso. Ich lebe und wohne hier zwar auf dem Dorf, aber Frankfurt (Oder) mit rund 60.000 Einwohner ist nur 10km entfernt und in der Umgebung gibt es viele kleine Dörfer und Kleinstädte. Um einen einigermaßen dunklen Himmel über sich zu haben, müsste auch ich das Teleskop und Montierung ins Auto packen und einige Kilometer fahren. Laut Lichtschmutzungskarte die ich mal im Netz gesehen habe, ist der nächste "dunkle" Fleck Erde mind. 30km entfernt. Von daher machen ewig lange Belichtungszeiten hier nicht viel Sinn.


    Auch da würde es dieselben Probleme geben, die Stefan aktuell hat. Und er möchte Planeten fotografieren, dafür ist der große Newton doch perfekt was das Auflösungsvermögen angeht und kein winziger Apo.

    Zumal ich mir einen Apo erst kaufen müsste. Die kosten wegen der 3 Linsen aus speziellen Glassorten auch nicht wenig, haben gegenüber dem 10"er gar noch den Nachteil, deutlich weniger Lichtsammel- und damit Auflösungsvermögen zu haben. Da setze ich lieber meinen 0,5er Reducer in den Strahlengang meines 10er Newtons und komme damit auch auf immerhin 635mm Brennweite.


    Mit den technischen Sachen kann ich dir aber leider nicht helfen.

    Nicht weiter schlimm. Als beruflich aktiver IT-Admin kenne ich mich mit der Behebung von Software- und Hardwareproblemen bestens aus. Irgendwie gibt es immer eine Lösung wie alles zum Laufen gebracht werden kann ;) .


    Gruß Stefan.

  • Hallo Stefan,

    hast du nur ein Gegengewicht zur EQ6? Wenn du das eine Gegengewicht am Ende der Stange hast, um das Teleskop auszugleichen, neigt das Ganze leicht zum Schwingen. Besser sind zwei Gegengewichte näher am Achsenkreuz.


    Für die Planetenfotografie ist in der Tat die komakorregierende Barlowlinse von APM (2,7x) sehr gut geeignet. Damit und der Bresser-Kamera kannst du versuchen, die Verfahren auszuprobieren (es geht über Videos, deren Einzelbilder gestackt werden).


    Wenn du DeepSky-Fotografie betreiben willst, brauchst du noch einen Komakorrektor.

    Abgesehen davon, daß die billigen, meist zweilinsigen, Reducer seltenst fotografisch zu guten Ergebnissen führen, reduzieren sie auch noch die verwertbare Bildfläche.

    Du kannst über viele kurzbelichtete Aufnahmen gehen. Galaxien gehen mit 1,25 m Brennweite ganz schön. Die Andromeda-Galaxis allerdings nicht, die ist zu groß.

    Für großflächige Objekte, und die gibt es auch, ist wirklich ein kurzbrennweitiger Apo Refraktor das beste Gerät. Und nicht überflüssige Geldausgabe. Aber da du noch keine Kamera hast, die besonders empfindlich für H alpha-Licht ist, ist DeepSky-Fotografie eher auf Galaxien und (Kugel) - Sternhaufen beschränkt. Ist ja auch interessant.

    Grüße

    Dietrich

  • Hallo Dietrich,


    nee, mit nur einem Gewicht ist der 10" Newton noch zu schwer um in die Waage zu kommen. Für den braucht es beide Gewichte um das Teleskopgewicht auszugleichen. Find ich irgendwo krass. Laut Datenblatt kann die EQ6 bis 20kg Zuladung. Für ein 15,5kg Teleskop braucht es aber schon beide Gegengewichte, sowie die Verlängerungsstange und beide Gewichte befinden sich am äußersten Ende der Verlängerungsstange.


    Klingt, als wenn die Eigenbrennweite meines Newtons für die meisten Objekte meiner Wahl (Planeten + DeepSky, zunächst vorrangig Planeten, später gern auch DeepSky) ideal wäre. Für Andromeda sollte eigentlich auch meine Lumix G9 + 300mm Zoomobjektiv machbar sein. Von der Lumix als Aufnahmekamera bin ich inzwischen selbst ganz weit weg. Die Bresser überlege ich als Guidingkamera zu verwenden und als Aufnahmekamera ist eine Svbony SV305 pro (Farbkamera 1080p, ST4 Anschluss, IMX290 Bildsensor) in Überlegung. Die sollte dann auch H-Alpha können und ist laut Internetrecherge wohl auch recht Lichtempfindlich.


    Komakorrektor und Apo werden sich eventuell mit der Zeit ergeben. Diese beiden Dinge sehe ich aktuell nicht wirklich als notwendig an.


    Gruß Stefan.

  • Hallo Stefan,

    wie groß ist denn der Sensor der 305 pro in Millimetern, nicht nur in Pixel.

    Das scheint mir eher eine Guiding- und Planetenkamera zu sein. Für den Anfang in der DeepSky-Fotografie würde ich die Lumix nicht verachten.

    Du kannst dir ja mal in Stelarium (Programm) anschauen, welche Sensorgrößen zu DeepSky-Objekten passen.

    Wenn du aber eher mit Planetenfotografie anfangen möchtest, wäre die Apm-Barlowlinse das Mittel der Wahl, und die Bresser-Kamera zur Aufnahme. Denn mit 1,25m Brennweite sind die Planeten noch sehr klein auf dem Sensor.

    Grüße

    Dietrich

  • Der IMX290 hat wohl lediglich 5,6mm x 3,1mm. Verschenkt also viel Licht. Micro4Thirds hingegen kommt auf 17,3mm x 13,0mm. Wenn man beide Bildsensoren nebeneinander hält, sieht man auch den Unterschied. Der MFT-Sensor der Lumix ist um Ecken größer. Das Einzige was bei Astrofotografie hier hinderlich ist, der IR/UV Sperrfilter. Aber da die Kamera auch für Familienfotos verwendet wird, kommt eine Entfernung des IR/UV Sperrfilters nicht in Frage. Wenn ich mir die Sensorgröße der Astrocams anschaue, dann haben die allesamt vergleichsweise kleine Sensoren. Soll also der gesamte Lichtkegel ausgenutzt werden, bleibt kaum etwas anderes übrig, als eine konventionelle MFT/APS/Vollformat Kamera ihres IR/UV Sperrfilters zu berauben und diese für Astro einzusetzen.


    Da ich erst kürzlich zur Lumix G9 gewechselt bin, habe ich noch meine Canon EOS 750d (APS-C) ungenutzt im Schrank zu liegen. Allerdings hat die Spiegel, was am Teleskop zu unschönen Erschütterungen führen könnte und zeichnet Video nur in 1080p auf. Bei der könnte über Astromodifikation nachgedacht werden.

  • Das kannst du mit der Spiegelvorauslösung umgehen.

    Da würde ich mir eher eine schon umgebaute 600Da holen, die 750 ist doch auch eine schöne Kamera für jeden Tag.

    Und für Galaxien und Sternhaufen gehen sie beide.

    Mit dem großen Sensor kommt aber auch die Notwendigkeit des Komakorrektors!


    Fang doch erst einmal mit Planeten und Mond an. Da kannst du mit der Bresser-Kamera doch schon loslegen. Jupiter und Saturn warten schon. Und nebenbei auch mal nen kleinen Kugelsternhaufen.


    Das wird schon recht fisellich, die Objekte auf den Sensor zu bugsieren. Dafür den großen Sensor der Lumix oder Canon zu nehmen, ist auch keine Lösung.

    Grüße

    Dietrich

  • Ich habe mir das mal mit dem Kameraumbau auf Youtube angeschaut. Gibt ja im Netz gar schöne Anleitungen / YT-Videos wo welche Schrauben raus zu schrauben sind und wo welche Flachbandkabel zu entfernen sind und alles... Ich habe mal meine kleine Firefly Actioncam auseinander genommen und wieder zusammen gebaut. War ganz ähnlich. Überall Flachbandleitungen und Minischrauben, aber es hat geklappt. Nach meinem Umbau lief sie wieder. Irgendwo war ein Wackelkontakt zu dessen Behebung ich die ganze Cam zerlegen musste. Kaum zu glauben, wie viele kleine und Kleinstplatinen die in so eine kleine Actioncam quetschen können. Also mit der EOS 750d sehe ich da kein Problem. Muss nur gemacht werden, wenn Zeit und Ruhe ist. Bei Amazon habe ich mir noch so ein Set zum Elektronik zerlegen bestellt. Genau für die 750d-Modifizierung. Der Umbau der 750d hätte noch den Vorteil, dass ich mit dieser auch ohne Teleskop Astroaufnahmen machen kann. Da die alten EOS-Objektive nicht Autofokus-kompatibel mit der Lumix G9 sind, habe ich mir für die Lumix neue Objektive zugelegt. Folglich existiert der ganze EOS-Objektiv-Zoo weiterhin und kann nach Umbau, für Astro mit viel Infrarot verwendet werden.


    Die EQ6 kann ich nun auch über Stellarium ansteuern. Macht sich prima. Damit kann ich die Dinge per Computer ansteuern, die mich interessieren. Theoretisch könnte man so eine EQ6 sicher auch zur Satellitenverfolgung einsetzen, oder? Gibt da Wettersats, die auf 1,7GHz überaus hoch aufgelöste Satbilder senden. Allerdings ist für den Empfang die Satschüssel dem Sat nachzuführen. Sollte für die EQ6 kein Problem sein. Aber das nur mal so als Gedanke am Rande. Vorhaben tu ich es nicht. Zu viel Bastelei. Erstmal will ich schöne Bilder vom Sternenhimmel im Kasten haben.


    Gruß Stefan.

  • Willst du wirklich Astrofotos im Infraroten machen? Mir reicht es wenn die Empfindlichkeit der Kamera bei H-alpha hoch genug bleibt.

    Ich habe meine Kameras aber auch nicht selbst modifiziert, es immer machen lassen.

    Eine 760D ist auch in meiner Sammlung, die ich häufig und gern für "normale" Fotos verwende, wobei normal bei mir selten das Bild die Vorlage wiedergibt, aber das ist ein anderes Thema (DEproduktionen).

    Worauf willst du denn zuerst losgehen? Auf Planeten oder Deep Sky? Für Planeten ist deine Bresser-Kamera doch sehr gut geeignet. Zusammen mit einer guten Barlow-Linse sollten da doch schon bald erste Erfolge zu holen sein. Jupiter und Saturn.

    Deep Sky wird aber noch den Komakorrektor nötig machen.

    Wenn du sehr viele, sehr kurz (einige wenige Sekunden) belichtete Aufnahmen verarbeitest, könnest du auf die genaueste Polausrichtung verzichten. Das geht natürlich auch.

    Grüße

    Dietrich

  • Hallo Dietrich,


    ich sage mal so, wozu brauche ich 2 Digitalkameras? Ich hab die Lumix G9, die ich noch um einiges besser finde, als die EOS 750d. Die Lumix kann vor allem 4k Videos mit 10Bit Farbtiefe aufnehmen. Einer der Hauptgründe, für ihre Anschaffung. Die Eos hingegen macht nur 1080p mit 25fps und 8 Bit Farbtiefe. Die EOS liegt ohnehin nur ungenutzt im Schrank, da ich die Lumix um einiges besser finde. Statt sinnlos im Schrank zu liegen, kann ich sie auch Astromodifizieren. Wenn ich Astrobilder ohne Infrarot machen will, schraub ich einfach einen IR-Cutfilter in den Canon-Anschlussadapter. Bezüglich Fernauslösung habe ich mich eben mit dem "EOS-Utility" vertrut gemacht. Richtig geil, kannst nahezu alles am PC einstellen. ISO, Belichtung, Blende (setzt P-Modus vorraus), ob Einzelaufnahme oder Serienbild... Alles aus der Ferne vom PC aus. Screenshot hab ich mal im Anhang angefügt.


    Auf die EOS will ich vor allem los weil die einiges mehr an Auflösung (MegaPixel) bietet, als die Bresser FullHD-Cam und sie den deutlich größeren Bildsensor bietet. Zudem kann ich dann die Bresser als Leitkamera im Zielfernrohr nutzen und habe beide Bilder am PC. Ans Teleskop muss ich dann nur noch, um das Zielfernrohr aufs Ziel auszurichten. Mit dem Motorfokus kann ich auch bequem fokussieren, ohne Gewackel im Bild.


    Also als Astrocam sehe ich die EOS dank dem geilen PC-Programm "EOS-Utility" als top an. Daher wird die Donnerstag, wenn ich Zeit und Ruhe habe, auch umgebaut. Für Landschaft, Garten, Familie, Urlaub, ... hab ich ja die Lumix G9 Systemkamera.


    Gruß Stefan.

  • Was willst du fotografieren? DeepSky oder Planeten? Du schwankst immer zwischen beiden Gebieten.

    DeepSky geht am besten mit einer deiner Kameras, die du auch für normale Zwecke benutzen kannst. Nur wenn du H alpha Gebiete aufnehmen möchtest , ist eine Modifikation sinnvoll. Für Galaxien und Sternhaufen ist eine Modifikation nicht unbedingt nötig. Aber wenn du die Canon umbauen möchtest, nur zu! Infrarot von der Erdoberfläche in den Astro-Himmel kommt nur selten vor. Infrarot auf der Erde ist allerdings geil, aber ein ganz anderes Gebiet.


    Wenn DeepSky-Fotografie mit dem Newton, dann mit Korrektor.


    Wenn Planeten, dann sofort raus und Jupiter und Saturn aufnehmen. Erst einmal mit den vorhandenen Barlow-Linsen. Stacking und Bearbeitung einüben.


    Ja, die Bresser-Kamera ist eine gute Guiding-Kamera, aber auch die beste Planetenkamera , die du gerade hast. Benutze sie!


    Ich habe das Gefühl, du springst von einem Thema zum anderen, statt dich mit einem, einem speziellen, auseinander zu setzen.

    Astrofotografie ist vielfältig. Und speziell gleichzeitig. Mal eben Planeten, DeepSky-Fotografie, Sonne, Mond und Sterne, alles gleichzeitig, das geht eben nicht! Entscheide dich doch mal. Vorläufig.

    In sechs Monaten kannst du ja ein anderes Gebiet beackern. Ist ja fast unvermeidlich.

    Oder gleich mal : wir haben im Oktober eine Sonnenfinsternis. Leider nur partiell. Aber trotzdem sehr sehenswert und fotografierenswert. Dein Newton dürfte eine zu lange Brennweite haben, aber hast du passende Brennweiten für die anderen Kameras? Wäre eine schöne Einübung in die "Astrofotografie".

    Und wieder ein neues Problem : Wie mit zuviel Licht umgehen? Auch "Astrofotografie"....

    Grüße

    Dietrich

  • Dann sage ich erst einmal Planeten. Jupiter und Saturn, sowie Mars und auch Mond in voller Größe und mit Detailaufnahmen. DeepSky reizt allerdings auch. Zumal ich jetzt die EQ6 hier habe, die, korrekt eingenordet zusammen mit der EOS sicher das beste aus dem 10"er raus zu holen vermag. Die EOS will ich, weil 24,7MP vs 2,21MP (Bresser FHD) doch ein erheblicher Unterschied ist. Selbst wenn die Planeten auf dem großen APS-C Sensor der EOS relativ klein abgebildet werden, dürften die Aufnahmen bei voller Fotoauflösung der EOS immer noch höher aufgelöst sein, als die maximale Auflösung der Bresser. Ich weiß, Planeten werden meist als Video aufgenommen. Aber die EOS macht leider nur FullHD-Videos. Allerdings spricht nichts dagegen, auch Planeten als Foto in Serienbildaufnahme zu fotografieren.


    Ich werde es sehen. Bevor ich nicht die erste Nacht draußen am Teleskop verbracht und mich ausprobiert habe, kann ich mir viel vorstellen. Die Praxis wird mir zeigen was praktikabel ist und mir gefällt und was sich als Hirngespinst erwiesen hat. Erstmal muss es Abends wieder klar werden. Wenn ich meine AllSky Webcam derzeit so sehe, ziehen aktuell wieder hohe Wolken durch.

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    Gruß Stefan.

  • Kurz davor des Handtuch zu werfen :

    Kannst du es nicht einsehen, daß Mond im Vollformat und Planeten mit ein und derselben Kamera nicht gut gehen?


    Planeten bleiben auch auf einem großen Sensor sehr klein. Man nimmt sie als avi auf. Unkomprimiert.

    DSLRs komprimieren Videos! Auch unsere Canons.

    Auf dem Sensor der Bresser zeigen die Planeten viel mehr Einzelheiten.

    Versuche es doch mal.


    Aber wie gesagt, ich bin kurz vor dem Handtuchwurf!

    Suche dir Leute in deiner Nähe, die dir helfen können.

    Ich habe hier zwar ein Auge drauf, aber werde hier nur noch um Notfall reagieren.

    Grüße

    Dietrich

  • Guten Abend allerseits,

    Hallo Dietrich,


    ich habe es mir fürs Erste anders überlegt und mir noch eine SVbony205 mit 8MP IMX179 Bildsensor kommen lassen. Ist jetzt nicht die Top Kamera, das wäre eher die SV305 mit IMX290 Bildsensor, aber der IMX179 kommt mit 8MP daher. Die sind zwar nur mit 15 Bilder/Sekunde nutzbar, aber die Framerate wird ohnehin durch die Belichtungszeit begrenzt. Die EOS kann ich später immernoch umbauen. Inzwischen habe ich verstanden, was Du meinst. Im Grunde ist es das Gleiche, wie ich es durch die Lumix G9 erreichen wollte. Durch die 10 Bit Farbtiefe (die Canon hatte nur 8-Bit Farbtiefe) lässt sie mehr Spielraum in der Videonachbearbeitung. Und hier im Astrobereich kommt es auch auf jedes Bilddetail an. Da stört Komprimierung nur, da sie gerade die Details wegrechnet, die für die spätere Nachbearbeitung essentiell gewesen wären. Daher auch die Aufnahme entweder als unkomprimiertes AVI-Video, oder als Bildsequenz in einem unkomprimierten Bildformat. Dennoch ist mir eine hohe Bildauflösung wichtig. Warum auch immer :/ Standard scheint FullHD zu sein, was an sich eigentlich auch ausreichend ist.


    Die beiden Kameras und die Montierung werden am Laptop auf einen USB 3.0 Hub zusammen geführt und gehen dann auf den einen USB3.0 Anschluss, den mein alter HP-Laptop besitzt. Die Bresser will ich am Zielfernrohr als Guidingcam mit PHD2 verwenden, wärend die SV205 per SharpCap die Aufnahmen macht. Ich weiss, für Planetenaufnahmen ist nícht unbedingt eine Guidingcam notwendig. Aber so habe ich sie und kann sie dafür nutzen. Aktuell sieht der Himmel an sich ganz gut aus. Aber Morgen steht wieder zeitiges Aufstehen an, weshalb ich mich für heute weiter auf Trockenübungen am Laptop beschränke und zeitig gen Bett gehen werde.


    Gruß Stefan.


    Nachtrag:

    Ich schaue mir gerade eine Vergleichstabelle der gängigen Bildsensoren an: Image Sensor Specifications. Da ist der Unterschied zwischen IMX179 und IMX290 klar. IMX179 hat 1,4micron Pixelgröße. Der IMX290 hingegen ganze 2,9micron Pixelgröße. Da ist beim IMX290 jedes Pixel leicht mehr als doppelt so groß und kann entsprechend deutlich mehr Licht einfangen. Damit hat der IMX290 zwar eine geringere Auflösung, ist dafür aber deutlich Lichtempfindlicher.

  • Dennoch ist mir eine hohe Bildauflösung wichtig. Warum auch immer :/ Standard scheint FullHD zu sein, was an sich eigentlich auch ausreichend ist.

    Bildauflösung ist wie schon gesagt Pixelgröße im Zusammenhang mit der Brennweite. Jupiter wird nicht höher aufgelöst, wenn deine Kamera mehr MP hat. Ebenso bringt es nichts, mit so vielen Pixeln die Framerate zu verlangsamen, wenn Jupiter z.b. eh nur 300x300 Pixel belegt. Also lieber das Aufnahmefenster auf z.b. 600x600 herunterbrechen, dann erhälst du eine erheblich höhere Framerate, die du bei der Planefenfotografie brauchst, um möglichst viele Sekundenbruchteile mit gutem Seeing zu erwischen, der Rest ist eh schwarzer Hintergrund, da ist es egal ob der 600 Pixel breit ist oder 3000. Wenn du so ein großes Bild möchtest, kannst du auch künstlich schwarzen Hintergrund einfügen, das ist im Endeffekt das selbe.

  • Hm... das erschließt sich mir gerade nicht wirklich. 2 Bildsensoren, beide annähernd gleiche Größe, nur einer im 4:3 Format (IMX179), einer im 16:9 Format (IMX290), haben unterschiedliche Auflösungen. Dadurch, dass sie beide fast die gleiche Größe haben, liefern sie auch annähernd den gleichen Bildausschnitt. Mit der gleichen Optik und der gleichen Barlowlinse, kommt also bei beiden Sensoren ein nahezu identisches Bild zustande. Während der eine Sensor nur 1936 x 1096 Pixel liefert, kommt von dem anderen Sensor ein Bild mit einer Auflösung von 3288 x 2512. Wenn man nun in beide Bilder gleich weit digital rein zoomt, dann liefert der höher aufgelöste Sensor immer noch ein höher aufgelöstes Bild. Der IMX179 hat durch sein 4:3 Format zudem den Vorteil, dass man keine 2 dicken Balken am Bildrand hat, welche sich durch das 16:9 Format des IMX290 ergeben.


    Bildauflösung ist wie schon gesagt Pixelgröße im Zusammenhang mit der Brennweite.


    Oder ändert sich durch sie kleineren Pixel des IMX179 der Fokuspunkt, so das sich die Ausleuchtung des Bildsensors ändert? Wenn beide Sensoren den gleichen Fokuspunkt und die gleiche Chipgröße haben, dann sollte die vom Lichtkegel ausgeleuchtete Fläche auch identisch sein. Der Satz klingt irgendwie danach, als wenn der Fokuspunkt abhängig von der Pixelgröße des Sensors ist. Würde erklären, warum der IMX290, welcher auch in der Bresser FullHD Kamera verbaut ist, seinen Fokuspunkt sehr viel weiter hinten hat, als der IMX179 der SVbony205.

  • Hm... das erschließt sich mir gerade nicht wirklich. 2 Bildsensoren, beide annähernd gleiche Größe, nur einer im 4:3 Format (IMX179), einer im 16:9 Format (IMX290), haben unterschiedliche Auflösungen

    Ist schon richtig, da der 179er ja kleinere Pixel hat, hat er also eine höhere Auflösung. Wollte nur noch einmal klar stellen, dass man keine höhere Auflösung bekommt, wenn man einfach mehr Pixel hat, so wie bei deiner Lumix. Nur es macht keinen Sinn, im Vollbild aufzunehmen und Millionen von Pixel aufzunehmen, die nur schwarzen Rand zeigen. Denn mit 15 fps wirst du in der Planetenfotografie nicht glücklich. Aber wahrscheinlich kannst du bei der auch den Bildausschnitt verkleinern und die Framerate erhöht sich.


    Der Satz klingt irgendwie danach, als wenn der Fokuspunkt abhängig von der Pixelgröße des Sensors ist. Würde erklären, warum der IMX290, welcher auch in der Bresser FullHD Kamera verbaut ist, seinen Fokuspunkt sehr viel weiter hinten hat, als der IMX179 der SVbony205.

    Es gibt nur einen Fokuspunkt, nämlich der Punkt wo das Licht deiner Spiegel gebündelt zusammentrifft. Wenn der Backfocus einer Kamera weiter hinten liegt, z.b. durch einen länger gebauten Adapter, musst du den Okularauszug dementsprechend weiter hinein drehen als bei der anderen Kamera.


    Edit: Du meinst wohl den Fokuspunkt des Kamerachips. Nennt man Backfocus. Der gibt an, wie weit der Kamerachip vom Gewinde (teleskopseitig) entfernt liegt. Das kann entweder durch durch Adapter, das Gehäuse an sich oder andere Dinge variieren, liegt einfach am Hersteller der Kamera (nicht des Kamerachips), wo sie den Kamerachip in ihrem Gehäuse platzieren. Das hat also nichts mit dem Kamerachip an sich zu tun.

  • Ich danke Dir für Deine Ausführungen. Das klingt schlüssig, dass sich die Größe des abgebildeten Objekts nicht ändert, nur weil die Kamera mehr Pixel auf gleicher Fläche hat. Mit der EOS, die einen deutlich größeren Sensor hat, würde das Objekt letztlich nur noch kleiner werden. Bei der werden die 24MP zudem auf 1080p herunter skaliert, statt wie es die Lumix kann, einen 1080p großen Bildausschnitt aus dem 24MP großen Sensorbild als Video aufzuzeichnen. Nennt sich bei der Lumix digitaler Telekonverter oder so. Hab mich erst gewundert was damit gemeint ist. Google brachte dann die Erklärung, dass die Lumix nur einen Ausschnitt des Sensorbildes als Video speichert, wobei 1 Pixel Video = 1 Pixel Sensor entspricht. Kann aber wie gesagt, die EOS nicht. Die skaliert ihr 24MP großes Bild auf 1080p herunter und speichert es zudem komprimiert als Video auf der SD ab. Bei der EOS gibt es zudem keine (mir bekannte) Möglichkeit das Livebild der EOS als unkomprimierte Bildsequenz zu speichern. Gibt zwar Ascomtreiber für EOS-Kameras und APT kann EOS-Kameras ansteuern, aber letztlich läuft immer alles über Einzelbilder, statt Video.


    Daher verstehe ich nun, warum Planetenkameras eben für Planeten und umgebaute oder eben nicht umgebaute DSLRs und Systemkameras für DeepSky gut sind. Planeten werden als unkomprimierte Video/Bildsequenz aufgezeichnet, DeepSky als Sequenz vieler einzelner Langzeitbelichtungen. Und das mit unkomprimiert, machen DSLRs meines Wissens nach auch nicht (abgesehen von Einzelaufnahmen im RAW-Format). Die speichern auf SD-Karte oder bei Verwendung von Software am PC, eben auf dem PC, aber eben immer komprimiert, (abgesehen von Einzelbild in RAW) wodurch wichtige Details verloren gehen. Solche Planetenkameras hingegen senden ihr Sensorbild, direkt an den Computer, welcher dieses unkomprimiert (quasi als RAW) auf dem Speicher des PC's ablegt. Daher auch der Zusammenbruch der Frame/s-Rate bei höheren Auflösungen. Selbst die Datenkapazität einer USB3.x-Leitung ist irgendwann ausgeschöpft, wenn dort 8MP große Bildsensordaten in RAW/unkomprimiert übertragen werden.

  • Das klingt schlüssig, dass sich die Größe des abgebildeten Objekts nicht ändert, nur weil die Kamera mehr Pixel auf gleicher Fläche hat. Mit der EOS, die einen deutlich größeren Sensor hat, würde das Objekt letztlich nur noch kleiner werden

    Doch, bei gleicher Fläche.

    Ein Beispiel, sehr bildhaft und nicht an der Realität aber ich hoffe es verständlicht es.


    Eine Kamera hat eine bestimmte Auflösung, auch Megapixel, genannt. Dies gibt nur an, wie viele Pixel der Kamerachip insgesamt hat. Dabei wird leider vernachlässigt, auf welcher Fläche, und daher auch welche Größe die Pixel letztlich haben.

    Ein Teleskop hat eine physikalsche Auflösung, gemessen an der Größe des Spiegels oder der Linse (Güte der Komponenten und Obstruktion mal ausgenommen). Diese Auflösung bestimmt, bis zu welcher Größe der Spiegel / die Linse ein Objekt von einem anderen Objekt trennen kann. Also z.b. ob man zwei eng aneinander liegende Sterne getrennt, mit Zwischenraum, sehen kann oder eben nicht.

    Das gleiche gilt natürlich auch für Kameraobjektive oder Handykameras, welche winzige Linsen haben.


    Nun kommt noch die Brennweite ins Spiel, erst durch sie kannst du die tatsächliche Auflösung die du mit einer Kamera erreichen kannst, errechnen.

    Nehmen wir an dein Teleskop hat eine Brennweite von 1 Meter und du hast folgende Kameras:

    Kamera A: 1000 Pixel auf 1cm Breite. 1/1000=Pixelgröße

    Kamera B: 2000 Pixel auf 1cm Breite. 1/2000=Pixelgröße

    Kamera C: 2000 Pixel auf 2cm Breite. 2/2000=Pixelgröße

    (natürlich fällt die Höhe des Chips auch noch mit in die Berechnung, aber die meisten modernen Kameras haben quadratische Pixel, daher ist das jetzt mal egal.)


    Mal angenommen Jupiter wird dann bei 1m Brennweite und Kamera A auf 500 Pixeln abgebildet. Dann wird Jupiter bei Kamera B bei gleicher Brennweite auf 1000 Pixeln abgebildet, da sie doppelt so kleine Pixel hat, Jupiter ist also am Bildschirm doppelt so groß. Bei Kamera C wird Jupiter wiederum auf 500 Pixeln abgebildet, da sie die selbe Pixelgröße wie Kamera A hat. Nun hast du bei Kamera C aber ein größeres Bildfeld durch den größeren Chip, also mehr schwarzen Hintergrund, da Jupiter ja nur 500 Pixel belegt. Bei Kamera C würde man in der Planetenfotografie dann den Bildauschnitt per Aufnahmesoftware verkleinern, damit die Framerate durch unnötig große Dateien nicht verlangsamt wird.


    Nutzt du nun eine Barlow Linse, z.b. eine 2x, dann hast du 2m Brennweite. Bedeutet, Jupiter ist auf Kamera A nun auch 1000 Pixel breit, also verdoppelt (bei den anderen Kameras ebenfalls). Die Belichtungszeit vervierfacht sich aber bei einer Brennweitenverdopplung.


    Jetzt bedeutet immer größere Brennweite und kleinere Pixel nicht automatisch gleich bessere Auflösung, irgendwann ist da eben Schluss, da entweder die Auflösung des Teleskops, oder aber meistens das Seeing die höchst mögliche Auflösung begrenzt.

    Das sollten eigentlich die Grundlagen sein.. Hoffe es ist verständlich und ich habe da selbst keinen Dreher drin :D

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