Beiträge von Heinz-S im Thema „NGC 6956, mein erstes Bild“

    Hallo Sternfreunde,


    nach eurer berechtigten Kritik an meiner ersten Bildbearbeitung habe ich mir nochmals ein vollständiges Expertenvideo verinnerlicht und einige schriftliche Erläuterungen zu Pixinsight nachgelesen. Danach bedurfte es noch einiger Neubearbeitungen, bis ich zu dem jetzigen Ergebnis gelangt bin.


    Die Sternabbildung ist verbessert und die Farbgebung hoffentlich mit den realen Verhältnissen besser in Übereinstimmung. Die Hilfe eines Sternfreunds hier im Forum war bei der Histogrammbeurteilung sehr wichtig. Das Strecken der Bilder lag bei mir bis dahin noch im Argen und fällt mir jetzt wesentlich leichter. Für den einen oder anderen Ratschlag zu der Neubearbeitung von eurer Seite wäre ich wie immer sehr dankbar.


    Beste Grüße

    Heinz

    Hallo Oliver,


    danke für deine Empfehlung. Mit dem Strecken der Bilder habe ich offenbar noch Probleme. Hier habe ich zunächst mit ArcSinhStretch gearbeitet und am Ende die Histogramm Transformation bemüht. Danke auch nochmal für die Empfehlung von Starnet++. Dieses Tool funktioniert wirklich gut, sowohl im linearen als auch im gestreckten Bild.


    Hallo an Alle,

    im Gegensatz zur ersten Bearbeitung habe ich an der Farbgebung Änderungen vorgenommen. Hier wäre ich sehr erfreut, wenn dazu noch etwas geschrieben würde. Passen die Sternfarben jetzt besser?

    Mir ist aufgefallen, daß der Hintergrund bei der zweiten Variante irgendwie unruhiger erscheint. Kann das damit zusammenhängen, daß ich hier erstmals Starnet++ eingesetzt habe?


    Schöne Grüße

    Heinz

    Hallo Astrofreunde,


    das Bild habe ich nun neu bearbeitet. Dabei wurden die Luminanz nicht mehr entrauscht, der Farbtopf etwas weniger bemüht sowie einzelne Bearbeitungsschritte weggelassen. Außerdem bin ich ohne die Weichzeichnung der Sterne aus dem RGB – Bild klargekommen. Die von Gotthard vorgeschlagenen Anregungen hinsichtlich Deconvolution und MorphologicalTransformation konnte ich noch nicht testen, da ich dafür doch mehr Zeit brauche. Auch zu dieser Ausarbeitung bitte ich euch um weitere kritische Anmerkungen bzw. Anregungen.


    Viele Grüße

    Heinz


    Hallo Gotthard,


    ganz, ganz herzlichen Dank für deinen Beitrag. Wegen des Einstiegsbildes muß ich zugeben, daß ich auch vorher schon Teile von Bildbearbeitungen fertiggestellt hatte, mich jedoch nicht getraut habe, diese „Werke“ zu veröffentlichen.


    Deine Bekanntschaft mit Gary finde ich toll. Ich wußte nichts über diesen Sternfreund, mit seinen erstklassigen Umweltbedingungen. Schön, daß auch du ein Faible für die kleinen Galaxien hast. Noch dazu hast du dir gerade die NGC 6956 vorgenommen. Danke, daß du deine Aufnahme hier ebenfalls vorzeigst. Hoffentlich komme ich dahin, meine Farbgebung wie du in den Griff zu bekommen. Zur Zeit arbeite ich noch an dem Bild.


    Besonders gefallen mir die Sterne in deinem Bild. Deine Ausführungen zur Deconvolution und zur MorphologicalTransformation sind sehr interessant. Die Deconvolution wende ich immer sehr vorsichtig an, weil ich ansonsten immer die berüchtigten Ringe um die Sterne erhalte, trotz Einsatz des Deringing. Mir gelingt es auf diese Weise höchstens, die Sterne um etwa 10 Prozent zu schrumpfen. Insofern sind deine „Schrumpfungsergebnisse“ sensationell. Die MorphlogicalTransformation habe ich mal ausprobiert, jedoch mit unbefriedigendem Ergebnis. Da muß ich wohl auch noch mal ran.


    Noch kurz zum Fokus: Hier gehe ich auch recht penibel vor, indem ich in APT mittels Bahtinovmaske und Bahtinovhilfe so lange nachfokussiere, bis der Optimalwert erreicht ist. Wegen des Seeings schwankt der Fokus in dieser Position leicht um das Optimum. In jüngster Zeit verwende ich aber auch die neue Hilfe AutoFokusAid von APT. Damit kann ich den CDK nach ca. 2 Stunden nachfokussieren, den Refraktor (ohne Carbontubus) nach einer Stunde. Dieses erst vor einiger Zeit in APT eingeführte Feature habe ich mit meiner Vorgehensweise über die Bahtinovmaske verglichen und war von der guten Übereinstimmung überzeugt.


    Da dir auch die kleinen Galaxien gefallen, würde ich mich sehr freuen, immer mal wieder von dir zu hören.


    Liebe Grüße

    Heinz

    Guten Morgen,

    Stathis, danke für deine weiteren Anmerkungen zum Bild. Zu deinen Fragen:


    Die Luminanz habe ich tatsächlich mittels des Script EZ Denoise aus Pixinsight entrauscht. Dieses Tool entrauscht ohne größere Einstellarbeiten. Bezüglich der wenigen Regler habe ich mich an einem Tutorial auf YouTube orientiert. Deine Anregung werde ich aber aufnehmen und bei der Neubearbeitung die Entrauschung der Luminanz nicht durchführen.


    Bezüglich des Zusammenführens der unterschiedlichen Maßstäbe hatte ich auf Tipps der astrofotografischen Könner hier im Forum gehofft. Vielleicht hat ja noch einer eine Idee, wie man in Bezug auf diesen Punkt am besten vorgeht.


    Zu meiner Ausrüstung: Die Fornax und das übrige Equipment sind viel zu schwer, um sie an einen anderen Standort zu transportieren. Die Teile sind in einer kleinen Gartensternwarte untergebracht. Der CDK ist bezüglich seines Backfokus weitgehend ausgereizt, da ich neben den Adaptern einen OAG und einen Rotator unterbringen muß. Der Luminanzfilter ist fest eingebaut, Filterwechsel wären nur von Hand möglich.


    Es ging mir von Beginn an darum, möglichst viel Licht für die Luminanz der kleinen Objekte zu sammeln und die Farbe für die Sterne sozusagen als Beigabe. Vorab hatte ich oft gelesen, daß es möglich ist, unterschiedlichste Aufnahmemaßstäbe zu kombinieren. Daher der Parallelbetrieb mit dem Refraktor.


    Zu meinem Aufnahmeumfeld: Glücklicherweise wohne ich am Dorfrand, Straßenbeleuchtung jedoch in unmittelbarer Nähe. Die Himmelsqualität schwankt zwischen Bortle 4 und 5.


    Viele Grüße

    Heinz

    Hallo Oliver,


    offenbar habe ich es tatsächlich mit der Streckung in der HistoTrans nicht gut getroffen. Statt dessen habe ich jetzt über EZ Soft Stretch vorgestreckt und tatsächlich ein schönes Ergebnis erzielt. Damit kann ich jetzt weiter arbeiten.


    Dir und allen anderen ganz lieben Dank für die Hilfe sowie die Beurteilung des Bildes. Ich muß jetzt mal den Bildschirm ausschalten, so langsam werden die Augen müde.


    Noch eine Anmerkung zu dem türkisfarbenen Stern. Ich habe mal das noch nicht weiter bearbeitete RGB – Bild stark vergrößert. Wenn mein Farbempfinden in Ordnung ist, so erscheint dieser Stern tatsächlich, wie von Stathis recherchiert, in Blau – Weiß. Es liegt also nicht an den Rohdaten, sondern an der Bildbearbeitung.


    Dann habe ich ja demnächst wieder eine längere Sitzung vor mir.


    Euch allen alles Gute und CS

    Heinz

    Hallo Oliver,


    danke, daß du dir die Daten mal angesehen hast. Es ist in der Tat so, daß das Linearbild ohne STF nur die hellsten Sterne erkennen läßt, ansonsten ist alles schwarz.


    Das lineare RGB – Bild habe ich mal ganz leicht mit der Histogrammtransformation vorgestreckt und darauf dann Starnet mit den Standardeinstellungen angewendet. Das Ergebnis siehst du im Anhang. Offenbar mache ich hier noch irgendetwas grundlegend falsch. Es handelt sich um Starnet, nicht Starnet++. Den Prozess kenne ich einfach noch nicht. Daran muß ich arbeiten!


    CS

    Heinz

    Hallo Klaus,


    danke, daß du dich auch meldest. Wie ich in meiner Themeneröffnung geschrieben habe, warst du der Motivator für meine Veröffentlichung von NGC 6956. Jetzt werde ich auf jeden Fall dranbleiben.


    Mit den Farben ist das bei mir leider nicht ganz so einfach, da ich von Geburt an unter einer Sehschwäche für die roten Farbtöne leide. Das erschwert mir die Beurteilung bei der Farbgebung. Aber wie du sagst bietet unser schönes Hobby stets die Möglichkeit, sich zu verbessern, sowohl beim visuellen Beobachten als auch bei der Bildbearbeitung. So wird es nie langweilig!


    Beste Grüße und CS

    Heinz

    Hallo Oliver,


    danke für deine Tipps. Starnet++ hatte ich versuchsweise angewendet. Bei den durch die große Brennweite schon recht großen Sterndarstellungen hatte ich das Gefühl, daß dieses Prozess nicht befriedigend funktioniert. Zumindest kamen bei mir eine Unzahl von Artefakten zum Vorschein, so daß ich von der Verwendung absah. Möglicherweise habe ich diesen so beliebten Prozess aber auch falsch angewendet, da ich mit den Standardeinstellungen gearbeitet hatte.


    Die Farbkalibrierung habe ich über das tolle Script FluXX vorgenommen. Das Blend – Tool habe ich auch mit den unterschiedlichsten Varianten getestet, leider ohne Erfolg. Letztendlich habe ich dann mit der LRGB – Kombination beide Bilder erfolgreich zusammengeführt. Pixelmath beherrsche ich leider nicht. Wenn ich mich richtig erinnere, wurden aber im Blend – Tool wesentliche Formeln aus Pixelmath zusammengefaßt.


    Danke und schöne Grüße

    Heinz

    Hallo Christoph,

    auch dir danke für den Beitrag. Der Vordergrundstern, den du und Stathis ansprecht, liegt so nahe am Hauptobjekt, daß er stets bei der Maskierung desselben mit abgedeckt wurde. In der Tat hat mir genau dieser Stern mit am meisten Probleme bereitet, da ich bei unterschiedlichsten Bearbeitungsversuchen hier desöfteren Artefakte vorfand. Daher blieb er bei der Farbverstärkung der übrigen Sterne unter der Maske des Hauptobjekts. Vielleicht ist er deswegen farblich so mißraten. Auch ich weiß hier leider keinen Ausweg.

    Beste Grüße

    Heinz

    Hallo Stathis,

    die erreichte Tiefe dürfte bei der recht kurzen Belichtungszeit wohl der Öffnung des CDK geschuldet sein. Ja, der Farbsaum. Genau der hat mich auch gestört, jedoch gelang mir hier keine Verbesserung. Ich vermute, daß durch das „Aufblasen“ der Darstellung aus dem Refraktor diese Säume entstanden sind. Die von dir gewünschten Bilder suche ich gleich und werde sie dann zeigen.

    Viele Grüße

    Heinz

    Hallo Jörg,


    auch dir vielen Dank für deinen Kommentar. Du hast schon oft in Bezug auf die farbliche Ausgestaltung von Astrofotos sehr lesenswerte Beiträge geschrieben. Umso mehr freue ich mich, daß du die Farbgestaltung in diesem Fall in Ordnung findest. Da sich noch einiges an Daten auf meiner Festplatte befindet, kann ich hoffentlich noch genügend Routine entwickeln.


    Schöne Grüße

    Heinz

    Hallo Tom,

    dein Lob freut mich sehr. Ich hatte lange gezögert angesichts der hier gezeigten tollen Ergebnisse, auch mal ein Bild zu zeigen, zumal ich mit der Bearbeitung dieser Galaxie mindestens dreimal begonnen hatte und dann wieder unterbrechen mußte. Das jetzt gezeigte Bild ist das Ergebnis von ca. 24 Stunden Bearbeitungszeit. Es ist einfach noch keine Routine vorhanden.

    Danke und viele Grüße

    Heinz

    Hallo Astrofreunde,


    motiviert durch Klaus (Schimmi66), möchte ich auch mal eine für meine Verhältnisse fertig bearbeitete Aufnahme hier zeigen. Dieses Bild ist die erste vollständig abgeschlossene Bildbearbeitung meinerseits. Es handelt sich um die Face - On - Galaxie NGC 6956 im Sternbild Delfin, die ich Oktober vorigen Jahres fotografiert hatte. Sie ist geschätzt 216 Mio. Lichtjahre von der Milchstraße entfernt und wurde, wie so vieles andere, von Wilhelm Herschel entdeckt.


    Es sind noch einige weitere Galaxien zu erkennen, die über das Solving und die Annotate Funktion aus Pixinsight angezeigt werden. Diese kleinen Galaxien haben es mir angetan. Sie sind relativ unspektakulär und zeigen praktisch keine Farbe, haben es jedoch meines Erachtens verdient, gelegentlich zum Photonensammeln ausgewählt zu werden.


    Damit ich mit der für uns Mitteleuropäer verhältnismäßig überschaubaren Himmelsverhältnisse möglichst viele Objekte aufnehmen kann, habe ich zwei Optiken im Parallelbetrieb, den langbrennweitigen CDK für die Luminanz und den Refraktor für die Farbe. Farbe deshalb, weil ich die Sterne ungern nur in Schwarzweiß darstellen möchte.


    Den CDK konnte ich vor einigen Jahren einem Sternfreund abkaufen, ebenso den Refraktor. Zu dieser Zeit war ich noch rein visuell unterwegs, wollte jedoch unbedingt auch die Astrofotografie kennenlernen. Insbesondere deshalb, weil sich die von mir geliebten Galaxien im C8 stets als unscheinbare Wattebäusche präsentiert hatten. Deshalb war ich froh, einen Astrographen erstehen zu können, der von der Öffnung und Brennweite her den Galaxien mehr Informationen zu entlocken in der Lage sein müßte.


    Zunächst habe ich viel Zeit damit verbracht, mich durch den Dschungel aus Begriffen von Bildaufnahme und Bildbearbeitung zu kämpfen, immer wieder unterbrochen von Arbeitswelt und privaten Herausforderungen. Auch das ständige Verändern und Verbessern der Instrumentierung hat viel Zeit gekostet. Nun bin ich Rentner und kann mehr Zeit in das Hobby investieren.


    Die stärkste Herausforderung in der Bildbearbeitung bestand für mich darin, die Farbinformation aus dem Refraktor mit 616 mm Brennweite mit der des CKD (2540 mm BW) zu kombinieren. Nach mehreren zeitraubenden Fehlversuchen des Zusammenrechnens erwies sich das Weichzeichnen des Farbbilds als für mich praktikabelste Lösung.


    Auf Astrobin bin ich auf eine Aufnahme des Objekts gestoßen, die ich sehr ansprechend finde. Ein Sternfreund hat mit einem 11 – zölligen EDGE HD ein Bild gezaubert, von der ich nur träumen kann, sehr detailreich, mit einer feinen Sternabbildung. Er muß wohl ein besonders gutes Seeing erwischt haben. Nur ein wenig mehr Sternfarben hätten mir dort gefallen, weil für mich die Farbinformation einfach dazugehört.


    Nun wäre ich euch sehr dankbar, wenn ihr mir mit eurer Erfahrung weiterhelfen könntet. Was gibt an dem Bild zu verbessern? Habe ich mit der Farbgestaltung übertrieben? Wie könnte man die Sternabbildung verbessern? Ist das Bild eventuell „kaputt bearbeitet“?


    Viele Grüße

    Heinz


    Aufnahmedaten:


    Equipment:

    Planwave CDK 12,5 Zoll für die Luminanz

    Kamera: ASI 1600 mit Luminanzfilter

    TEC 110FL für die Farbinformation

    Kamera: ATIK 428 mit Filterrad und RGB – Filtern

    Montierung: Fornax 100

    Guiding über OAG mit MGEN II

    Verwendete Software: APT, Astro Pixel Processor, Pixinsight


    Bildinformation:

    Aufnahmedatum: 09.10.2021

    Luminanz: 50 x 180 Sek., Gain 50, Binning 2x2, Temp. -20 Grad

    Farbe: 40 x 60 Sek. je Farbkanal, Binning 1x1, Temp. -10 Grad