Wenn alle Schmidtplatten, Menisken Haupt- und Nebenspiegel zugetaut sind, ist der Rasierspiegel noch frei.
Das wird nicht funktionieren, weil die Verspiegelung von Rasierspiegeln in der Regel hinter Glas liegt. Man braucht für solch einen Versuch schon eine Oberflächenverspiegelung. Um das zu demonstrieren, habe ich mal vor Jahren in frostiger Nacht einen Keksdosendeckel mit der blanken Innenseite nach oben auf die Wiese gelegt. Daneben habe ich einen zweiten Keksdosendeckel mit der farbig lackierten Seite nach oben ausgelegt. Während der zweite Deckel nach einiger Zeit beidseitig mit Reif bedeckt war, blieb der nach oben hin blanke Deckel auf beiden Seiten frostfrei. Der nach oben hin blanke Deckel war offensichtlich so weit gegen die Wärmeabstrahlung in den kalten Nachthimmel geschützt, dass seine Temperatur oberhalb des Taupunkts der Luft blieb.
Der Versuch sollte nicht zu aufwendig sein für Leute, die es wirklich wissen wollen ...
Im übrigen bin ich einigermaßen entsetzt über das, was ich im Internet über die Anbringung von Kälteschutz-Folien lese. Da wird durchgängig empfohlen, diese Folien auf der Innenseite der Fensterscheiben aufzukleben. Die Wärmestrahlung des Innenraums soll von der Folie zurückgespiegelt werden, um nicht durch das Fenster ins Freie zu dringen. Nicht berücksichtigt wird aber die Tatsache, dass das Fenster selbst ungehindert nach außen abstrahlt und mit seiner unterkühlten Temperatur in unmittelbarem Kontakt mit der Raumluft steht. In ähnlicher Weise wie Heizkörper wirkt das Fenster in diesem Fall als Kühlkörper.
Wir lassen in sternklaren Wnternächten an unserem Haus vor den größeren Fenstern Außenjalousien herunter, um die strahlungsbedingte Unterkühlung der Fensterscheiben zu unterbinden.
CS Jan