Dann kommt der Tubus. Eine große Fläche, die zum Himmel abstrahlt.
Stimme Ralf völlig zu. HS, Tubus und die äußeren Seeingeinflüsse (z.B. aufgewärmter Beton am Beobachtungsplatz) haben zweifelsfrei den größten Seeingeinfluss.
Bin selbst häufig dem Optimierungswahn erlegen und würde, wenn es baulich die Möglichkeit gibt auch auf eine Umgestaltung der FS-Spinne nicht verzichten. Der mögliche Gewinn hält sich aber tatsächlich in Grenzen. Auf den optischen Einfluss der FS-Spinne als solches wird hier eingegangen: https://www.telescope-optics.net/spider.htm
Der zusätzliche thermische Einfluss ist vorhanden, ich kenne aber keine Quelle, wo sich die Auswirkungen und deren Größenordnung wirklich vergleichen/bestimmen lassen.
Ohne eine Diskussion über saugende oder blasende Lüfter los treten zu wollen, schreibst du weiter oben, dass du einen saugenden Lüfter installiert hast. Das finde ich bei einem Gitterrohr-Dobson trotz Socke suboptimal. Natürlich spricht einiges dagegen von unten tendenziell wärmere Luft anzusaugen, aber ich bezweifele, dass deine aktuelle Konfiguration das Auskühlen des Spiegels signifikant unterstützt. Des Spiegelrand schon, da wird die Luft ja entlang gesaugt, aber die volumenreichere Spiegelmitte wird ja kaum umströmt. Nicht falsch verstehen, ich kann die Idee dahinter, Tubusseeing zu reduzieren oder die entstehende Grenzschicht auf dem Spiegel versuchen abzusaugen schon verstehen, ob es aber das schnelle Auskühlen des Spiegels nahe Umgebungstemperatur unterstützt, habe ich meine Zweifel.
Wie eine gute Lösung aussieht, darüber denke ich für mein 14“ f/3,8 Projekt aber auch schon länger nach. Eine optimale Lösung gibt es kaum, wobei ich blasende Lüfter für mich favorisiere, was aber auch der Tatsache geschuldet ist, dass der Tubus equatorial montiert ca. 1m über dem Boden ist, was aber nicht mit einem Dobson in unmittelbarer Bodennähe vergleichbar ist.
Vielleicht tatsächlich mal hilfreich, wie von dir vorgeschlagen, das Ganze mit Temp-Sensoren bzw. einem Messgerät anzugehen und sich den Temperaturverlauf des Spiegels vs. Umgebungsluft und den Unterschied der Beiden im zeitlichen Verlauf zu beachten.
Grüße,
Alex