Dieter,
im Grunde ist das Teil schon irgendwie justiert, sonst sähen die Aufnahmen noch viel schlimmer aus. Aber du brauchst halt die "perfekte" Justage ... oder allgemeiner ... ein perfekt funktionierendes System.
Ein Newton, der mit f/3,5 (oder so) fotografisch genutzt werden soll, hat designtechnisch so seine Tücken. (Übrigens andere (Teleskope, Fotoobjektive haben das bei der Blendenzahl und der Brennweite auch ...).
Ich hoffe, du hast die nötige Frusttoleranz, die Bildfehler Schritt für Schritt auszumerzen, bis das System an seine Grenzen kommt.
mögliche Fehlerquellen (so typisch gängige)
- genauer Arbeitsabstand Komakorrektor - Kamera
- stabiler Auszug, der unter dem Kameragewicht sich nicht verbiegt
- Fokussierung, Fokusdrift bei Temperaturänderungen
- astigmatismusfreie Spiegelhalterungen (wenn nicht die Spiegel selbst einen Fehler haben)
- Justage
- Seeing
- Nachführung
- Spiegelvorauslösung der DSLR
Dazu kommen noch die handwerklichen Fertigkeiten für die Bildnachbearbeitung im Umgang mit Darks, Flats usw. sowie die Grenzen der DSLR bzgl. max. Belichtungszeit, ISO, Temperaturverhalten usw.
Ich bin überzeugt, dass Timm Kloss da schon einige Hürden vorweg gecheckt hat. Die vier Ecken im Bild waren wenigstens so gleichmäßig (symmetrisch im Fehler), dass das nicht deine erste Sorge ist.
Allgemein: Wenn bestimmte Bildfehler durch Drehen der Kamera auf dem Bild in Gegendrehrichtung auftreten, liegt es an Teilen vor der Kamera. Bleiben sie im Bild an gleicher Stelle, ist es ein Teil, das mit der Kamera mitgedreht hat (Adapter, kamerainterner Filter, Chip).
Wenn Bildfehler bei 45° Tubusstellung anders sind als bei Zenitaufnahmen, sind es lastabhängige Probleme.
Ganz waagrecht (Horizont) wirst du immer Seeing und atmosphärische Farbfehler haben.
In der Dämmerung wirst du Helligkeitsverteilungen haben, dass die Seite, in der die Sonne hinterm Horizont unter/aufgeht heller ist.
Sowas kann man nutzen, um andere Probleme auszuschließen, wenn man diese Aspekte gezielt zwischen zwei Aufnahmen verändert.