Beiträge von AQR66 im Thema „Auslegung Spinne“

    Moin Frank,


    ja, ich habe einige verschiedene Hölzer in der Hand gehabt, die manchmal unter "Eisenholz" geführt werden (.

    Das allerdings nicht als Konstruktionsholz. Als solches würde ich es auch nicht verarbeiten wollen. Die dichten Tropenhölzer sind zum Teil doch sehr spröde und auf Grund der Inhaltsstoffe auch ggf. schlecht zu kleben. Gesundheitlich sind die Stäube auch nicht der Hit.


    Was war dein Gedanke in Bezug auf dieses (oder vergleichbares) Holz?


    (Ganz unabhängig davon ist die Verfügbarkeit für (Astro-)Bastelaufgaben geeigneter Abmessungen quasi nicht vorhanden und bei den Preisen für exotische Hölzer (Drechselholz in ordentlicher Qualität) tränen einem auch schnell die Augen. kg-Preise von 10€ markieren so die Untergrenze. 20-30€/kg mit beachtlichem Spielraum nach oben sind nicht unnormal. Ob das für den Wald gut oder schlecht ist, weiß ich nicht. Also führt das zu nachhaltiger Bewirtschaftung oder zu Raubbau? Ich fürchte zweiteres.)


    Falls jemand Interesse an ein paar Holz-Daten hat und die Seite noch nicht kennt:

    Wood Filter | The Wood Database


    Und wg. Alu, Stahl, ... Legierungen: Ich kann die Datenblätter finden und lesen. Im Gegensatz zu vielen Kommilitonen, lang ist's her, fand ich Werkstoffkunde damals sogar interessant.
    Auch kann ich einfache Statik Aufgaben "zu Fuß" rechnen oder komplexere per FEM auswerten.
    Für "unsere" normalen Bastelaufgaben ist es imho meist besser erprobte Designs zu kopieren, als ohne Hintergrundwissen "High-Tech" Lösungen anzustreben

    Spezielle-Werkstoffe oder Halbzeuge wie die Sandwich-Platten und Gelegenheitsbasteln vertragen sich imho nicht besonders gut.


    CS
    Harold

    Moin Alex,


    ich habe kein Dibond hier, kann also keine Versuche machen um konkrete Vergleichswerte zu liefern.

    Pauschal würde ich meinen, dass das Material falsch dimensioniert oder falsch belastet wurde, wenn es zum versagen der Zwischenlage kommt.

    Ebene Konstruktionen sind wahrscheinlich kein Problem - Etwa die Seitenteile einer Spiegelbox. Wird das Material gebogen (was ja offenbar gehen soll) wird die geringe Druckstabilität der Zwischenlage den Nutzen vermutlich relativieren. Verschraubungen sind sicher auch eher kritisch.


    Wie die Rechnung "genau" aufgeht, weiß ich nicht. Es ging eigentlich auch nur darum, den Fehler, das E-Modul-Verhältnis als Skalierfaktor für die Bauteildicke zu nehmen, zu korrigieren.

    Je spezieller das Material, um so spezieller werden die Anforderungen an Konstruktion und Verarbeitung, um die Vorteile zum Tragen zu bringen. Das ist wie bei Klebstoff-Angaben: Machen Sie ihre Versuche ...


    CS

    Harold

    Moin,


    wg. Theorie und Praxis:
    Meine Annahme bei Birkensperrholz zu Alu ist Faktor 10 - beim E-Modul.


    Die Biegesteifigkeit skaliert mit der dritten Potenz der Dicke.

    28mm/3mm = 9,33

    9,33^3 = 813

    Bei Faktor 10 im E-Modul sind 28mm Birkensperrholz gegenüber 3mm Alu-Vollmaterial also ca 80x Biegesteifer.

    Gegenüber 3mm Dibond mit 0,3mm Decklage liegt der Faktor bei ca. 160.


    Wenn die Biegesteifigkeit gleich sein soll enstsprechen sich in etwa (Beim Dibond 0,3mm Decklagen angenommen)

    3mm Dibond - 5mm Sperrholz.

    4mm Dibond - 6mm Sperrholz.

    Die Dibond-Bauteile wiegen dabei grob 50% der Hoözteile.


    Dass Dibond, wenn man das Material vernünftig bearbeiten und fügen kann, ein durchaus beachtliches Potential hat, stimmt also trotzdem. Rechnerisch - zur Praxis habe ich keine eigenen Erfahrungen.


    CS

    Harold

    Moin,


    Robert: danke für den Hinweis auf den CN-Thread.
    Da ist wirklich vieles mit imho extremem Aufwand durchgespielt.


    Bezüglich der Drahtspinnen habe ich möglicherweise zu viele "bauchgesteuerte" Vorbehalte.
    Ohne praktische Erfahrung mit dieser Konstruktion sind mir die vielen Anbindungspunkte und der Umstand, dass das Stellen an einer Schraube den Spiegel in mehreren Achsen bewegt (Höhe, Neigung Drehung) nicht sehr sympathisch. In einem "toten" Alu-Hut spielt das ggf. keine Rolle. Bei einer Konstruktion aus Holz, die auf jeden Fall mit Temperatur und Feuchtigkeit durchaus deutliche Formänderungen erfährt, vielleicht schon. Praktische Erfahrungen könnten mein Bild ggf. ändern.
    Bezogen auf meine Lösung kann ich sagen, dass sie nach meinen Bedürfnissen funktioniert und nach meinen Maßstäben als justierkonstant angesehen werden kann. Bewegungen beim Schwenk (drehen gibts' beim Dob ja so nicht) kann ich nicht erkennen. Allerdings nur Laserpunkt in Relation zur Mittenmarkierung. "Schräg" gezielt mit Skala in doppelter Entfernung würde ggf. mehr zeigen.

    ERPOSS' Lösung ist noch einmal erheblich leichter ausgeführt und für ihn offenbar auch voll i.O.


    Ansonsten: je geringer die Möglichkeiten/Erfahrung beim basteln, um so größer schätze ich die Einfachheit einer Konstruktion als Faktor ein.


    Und zu #16:

    Wegen Relaxation: Die Spannungen sind klein. Die Temperatur normalerweise auch. Für mich schwer vorstellbar, dass das ein relevanter Faktor ist. Woraus ist der Hut? Dieser ist in Relation zu den Spinnenarmen anzunehmender Weise eine recht weiche Feder, die das Längenwchstum von im schlechtesten Fall vielleicht einigen 1/100mm wohl problemlos aufnimmt.

    Ich denke dass 30mm Spinnearmhöhe erheblich mehr als nötig ist. Im Zweifel: bauen und testen. Wenn die Konstruktion nicht zufridenstellend ist: ändern. Absolute Zahlen kann man hier ohnehin schlecht liefern.

    Wenn du einfach das 5-ling Konstrukt nachbaust, kann imho nichts daneben gehen. Mehrfach gebaut und getestet unter Anleitung von Stathis. Maße wirst du gezielt erfragen können.


    CS und viel Erfolg

    Harold

    Moin Alex,

    Die Spinnenbleche, 1mm Stahlblech, haben bei mir innen 25mm Höhe, außen noch 10mm. Der Hut-Innendurchmesser liegt bei 380mm.
    Die Spinnenarme sind am Zentralkörper eingespannt, sind also nicht einfach nur in mehreren mm oder gar cm an einem anderen Blech angeschraubt.


    Das ist imho mehr als nur ausreichend. Auch ohne Spannung auf der Spinne ist das subjektiv steif.

    Die Lösung an den 5-lingen sieht auch gut aus. Also Spinnenarme sehr dicht an der möglichst "scharfen" Kantung mit kräftigem Material zusammen gespannt, so dass ein Ausweichen durch verdrehen/verkippen weitestgehend ausgeschlossen ist.

    Zu dünne Bleche halte ich für kontraproduktiv. Die können sich leichter verdrehen und schon kleine Verdrehwinkel machen den vermeintlichen Vorteil der geringeren obstruierten Fläche zunichte. Je höher die Spinnenarme sind, umso größer der Effekt.
    Dickes Blech lässt sich aber ohne Spezialwerkzeug ggf. sehr schwer abkanten. Ich habe es bei mir auf ca. 0,5mm an der Kantstelle eingefräst. (Die Kantstelle ist nicht belastet. Die eigentliche Spannstelle liegt auf dem geraden Arm-Teil.) Die vollen 1mm Dicke hätte ich gar nicht vernünftig abkanten können. Mindestens hätte ich den vom walzen federharten Edelstahl vorher glühen müssen.


    Draht fand ich auch spannend - und würde ich selber nie bauen. Viele Verbindungsstellen, die imho nicht einfach gut auszuführen sind. Auch MUSS diese Konstruktion deutlich gespannt werden, was einen Hut erfordert, der diesen Kräften auch standhält. Thermisch und im Hinblick auf die Obstruktion hat das Potential.
    Für eine thermisch bessere (weniger optisch aktive Grenzsschicht) Spinne kann man die Arme als Fachwerk/Gitter ausführen. Würde ich beim nächsten Mal so machen (lassen (lasern)).

    Exzentrisch oder nicht ...
    Die exzentrische Lösung schafft Platz für eine flache Bauweise und ist gegen verdrehen steifer. Allerdings zu dem Preis, dass ein Hut aus Holz, der ggf. "arbeitet", durch Formänderung die Spinne unerwünscht verdrehen kann.
    Auch das Spannen der Spinne führt zum Verdrehen. Positiv ist dass man das auch aktiv zur (fein) Justierung nutzen kann. Ob das nun insgesamt ein Vor- oder Nachteil ist, muss an selbst beurteilen.
    Mein Hut ist recht massiv aus Multiplex. Ich wüsste jetzt nicht, wann ich zuletzt am Fangspiegel etwas nachjustiert habe. Sollte also kein praktisches Problem sein.


    Vielleicht hilft dir das bei deinen Überlegungen.

    CS

    Harold