Beiträge von astrometer im Thema „Planetenrunde 04.08.2022“

    Hallo Robert,


    ja, der randparallele dunkle Ring ist nach wie vor drin, teilweise überlagert von echten dunklen Strukturen. Letzteres besonders auffällig im Norden. Bedenken müssen wir außerdem, dass der helle Saum unmittelbar hinter dem steil beleuchteten Marsrand die reale Situation zusätzlich verfremdet.


    Gut wäre es, wenn es ein Tool gäbe, mit dem dies alles selektiv korrigiert werden könnte. Durchmesser, Abstände und Intensität müssten einstellbar sein und der große Rest des Bildes sollte dabei unverändert bleiben. Sowas wäre für mich noch akzeptabel. Von Hand zu retuschieren dagegen nicht.


    Mal sehen, ob Ralf es mit der Sobel-Maske richten kann.


    CS, Jörg

    Hallo Robert,


    danke für Deine sehr detaillierte Analyse. Die Ursachen werden immer klarer. Eine gute Voraussetzung, um was dagegen zu machen.


    Hallo in die Runde,


    noch ein Hinweis aus der visuellen Ecke: Die Farbwahrnehmung bei Mars ist – deutlicher als bei anderen Planeten – vom Seeing abhängig. Bei wirklich ruhiger Luft ist die Differenzierung viel größer. Da sind die dunklen Albedogebiete z. T. richtig ziegelrot, stellenweise mit einem Stich ins Violette, es gibt kleine blaugraue Strukturen, ocker- bis pastellfarbene hellere Flächen, bläulichweiße Wolken und eine reinweiße Polkappe. Ist diese aber von Wolken, einer sog. Polhaube, überlagert, kann die Polfarbe deutlich abweichen.


    Völlig klar, dass das Seeing eine verheerende Wirkung hat, wenn sich derart viele Farbnuancen auf einer gerade mal 10“ bis 24“ großen „Palette“ drängeln. Die Luftunruhe wirkt wie ein zu großer, zitternder Pinsel, der alles zu einem stumpfen Ockergelb vermischt. Seit ich mit dem TEC 180 beobachte, beurteile ich das Seeing visuell nicht nur über Bildbewegung und Details, sondern fast schneller und zuverlässiger über die Farbe.


    Zurück zur Videografie: Ich habe lange gerätselt, warum es so schwer ist, Bilder von nahe beieinander liegenden Tagen farblich gleich abzustimmen. Bis mir klar wurde: Es könnte am unterschiedlichen Seeing liegen. Farben lassen sich offensichtlich viel schwerer „entmischen“ als verschwommene Details durch Schärfung „zurückholen“. – Vielleicht ist das ja die Erklärung, warum die Marsfarbe so eine große Herausorderung beim Bilder bearbeiten ist.


    CS, Jörg

    Hallo Ralf,


    der Text von Lewis ist genau das, was ich gesucht habe. Sehr zu empfehlen für alle, die sich mit dem Thema tiefer beschäftigen wollen. Nochmal ausdrücklich Danke. Du hast mir zu einer Sternstunde verholfen, denn so einen Erkenntniszuwachs bekommt man nicht alle Tage.


    CS, Jörg

    Hallo Roland,

    Du meinst den helleren Rand der eher rechts oben zu sehen ist.

    nein, es geht mir um die Abdunklung, die sich an diese helle Zone anschließt. Sie verläuft ebenfalls parallel zum hell beleuchteten Marsrand und fällt um so mehr auf, je heller das real darunter liegende Albedogebiet ist. Durch diesen Effekt „entsteht“ auf der Nordhalbkugel (unten) diese schmale, randparallele, dunkle Zunge, die da nicht hingehört. Mir fallen solche Sachen auf, weil ich Mars seit 1970 viel visuell beobachtet und früher häufig gezeichnet habe, so dass ich die Formationen weitgehend aus dem Kopf erkenne.


    Diese störenden Artefakte kenne ich auch von meinen Videoaufnahmen. Es scheint, dass sie um so stärker sind, je unruhiger die Luft war. Die Bearbeitung von Marsbildern scheint mir ohnehin das schwierigste Kapitel der Planeten-EBV zu sein.


    CS, Jörg

    Hallo Robert,


    bei den diesjährigen Marsbildern praktisch aller, die hier welche posten, fällt mir auf, dass parallel zum steil beleuchteten Marsrand einen ziemlich penetranter Artefaktring auftritt. Dass der vom Schärfen kommt, ist natürlich klar. Und dass er so auffällt, dürfte am derzeit noch geringen Winkeldurchmesser des Planeten liegen. Jupiter und Saturn zeigen diesen „Zwiebelring“ auch, aber dort stört er weniger, weil er besser von den parallel zum Äquator angeordneten Wolkenstrukturen zu unterscheiden ist. Bei Mars gaukelt er jedoch Albedomerkmale vor, die gar nicht da sind, und das ist einigermaßen störend. – Warum schreibe ich das? Nur, um es mal ins Bewusstsein zu bringen. Die Planeten-EBV hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt, und vielleicht hat ja jemand eine Idee, wie man diese Schärfungs-Nebenwirkung besser unterdrücken könnte.


    CS, Jörg

    Peach schreibt gar nicht mehr viel drauf, so dass man nur vermuten kann, von wo und mit welchem Teleskop die Bilder gemacht wurden.

    Hallo Robert,


    so find ich‘s gut – einschließlich der SR-Orientierung und der waagerechten Äquator-Ausrichtung. Deine Bilder sind einfach zu gut, um sie künstlerisch aufhübschen zu müssen. (gilt auch für Ralf)


    Und was Peach angeht, der ist ein Star und benimmt sich auch so. Zumindest hört man das von Leuten, die Kontakt mit ihm hatten.


    CS, Jörg

    Man muss halt den Text lesen. Die Bildnamen sind in winjupos Konvention, falls Du Bilder herauskopieren und vermessen willst. Die Wahrheit ist : Zum in den Bildern herummalen fehlt mir die richtige Software. Mit Fitswork ist Beschriftung mühsam. Mache ich nur für meine ALPO Beiträge, da AlLPO die Bildnamen für Hochladen entfernt. Den Aufwand möchte ich mir hier sparen, falls möglich. Wenn ich Bilder von Kollegen herunterlade, wäre ich immer froh, wenn die in Winjupos Konvention benannt wären. Ich schneide die Textteile meist weg, da Bilder sonst zu groß für Vergleiche. Meckern dürfte man an meiner inkonsequenten nicht immer Norden/Süden oben Logik. Inzwischen soll ja immer Norden oben sein. Damit hab ich noch ein Gewöhnungproblem. Ich mag auch die Schrägstellerei der Bilder nicht, auch wenn das zum Horiznt korrekt sein mag. Zum Vergleichen muss man doch wieder drehen.

    Hallo Robert,


    Software: Hast Du kein Photoshop? Damit ist das Beschriften doch ganz einfach. Ob es mit PS Elements geht, weiß ich nicht, aber es reicht auf jeden Fall eine ältere CS-Version. Ich hab mir fertige Beschriftungsmuster gebaut, in die ich das aktuelle Bild nur hineinfallen lassen muss. Dann werden die veränderlichen Größen aktualisiert und fertig.


    Text lesen, Jupos Konvention: Dass die Bilder vom Text getrennt werden, geht schnell. Dann fehlt die Information, die man gern gleich auf den ersten Blick gehabt hätte. Welches Instrument, welche Brennweite? Für Dich keine Frage, für die anderen schon. Seeing? Verwendungsrate? Welchen Zeitraum derotiert? Und ob man selbst das alles nach Jahren noch weiß, ist auch fraglich. Die Instrumente und Workflows entwickeln sich. Wenn man da nicht noch zusätzlich Aufzeichnungen macht, ist es eines Tages nicht mehr genau zu sagen. Und auch der Dateiname ist nicht auf ewig ins Bild gemeißelt. Wenn Du wie ich mit einem IOS-Tablett im Netz bist und was auf das netzgetrennte Windowssystem bringen willst, gibt der blöde Apple jedem kopierten Bild eine aussagelose IMG-Bezeichnung. Ganz abgesehen vom Copyright-Vermerk. Ich finde, der gehört ins Bild. Auch, wenn man kein Geld damit verdient und nichts dagegen hat, dass die Leute sich das Bild kopieren.


    Künstlerische Schrägstellung: Find ich auch nicht gut. Und ich bezweifle, dass die Freunde dieser Sache sich jedesmal anschauen, wie der Horizont zur Aufnahmezeit tatsächlich lag.


    Nord- oder Süd-Ausrichtung: Da bin ganz Deiner Meinung. Für mich hat der GRF auf dem oberen Band zu sein. Als ich 1970 anfing, ihn zu vermessen, war das überhaupt keine Frage. Süden hatte obrn zu sein, fertig. – Ja, ich geb‘s zu: Ich bin ein Dinosaurier…


    CS, Jörg

    Hallo Robert,


    das sind sehr schöne Bilder. Leider ohne Beschriftung. Aber das ist auch der einzige Grund zum Meckern – für mich allerdings ein essentieller.


    Was mir besonders positiv auffällt, ist die Natürlichkeit des Bildeindrucks (auch bei Torsten, Oskar und Ralf). Schätze mal, das ist um so einfacher zu machen, je besser das Material ist. Die gegenüber den vergangenen Jahren zunehmende Höhe der Planeten und die gewachsene Erfahrung der Bearbeiter gehen dabei offensichtlich zusammen.


    CS, Jörg