Moin Stefan,
da du in #35 recht ausgiebig auf meine Aussagen eingehst und ich scheinbar missverstanden werde:
Es geht nicht um absolute Helligkeiten. Auch nicht um wahrgenommene Flächenhelligkeit in Relation zum freien Auge. Ich habe auch im Rückblick nicht den Eindruck, hierauf Bezug genommen zu haben.
Es ging nur um die Vignettierung, die, imho überbewertet, Gegenstand der meisten letzten Einlassungen war. Dabei dann wie man die wahrnimmt, oder auch nicht. Man ist vielleicht schon zu verallgemeinernd. Ich spreche da für mich.
Okulare an sich spielen dabei keine Rolle. Höchstens im Hinblick auf ihre Feldblende und in wie weit in diesem Bereich eine Vignettierung des Gerätes in Folge seiner Konstruktion vorliegt.
Wie ich das hätte bemerken können? Recht leicht. In dem ich Sterne im Bereich der Grenze der Wahrnehmung in der Bildmitte mit der Sichtbarkeit am Rand verglichen hätte. Ich betreibe aber keine "Wissenschaft". Ich schaue hin und wieder, um zu entspannen und erfreue mich daran, eine Winzigkeit unserer Nachbarschaft mit eigenen Augen erfahren zu können.
(Ja, da spielen mehr Faktoren mit. Die Reduktion ausschließlich mit einer Vignettierung zu begründen, greift ggf. zu kurz.)
Einen Vergleich mit einem anderen Gerät halte ich dagegen für wenig nützlich, selbst wenn ein weiteres Gerät verfügbar ist.
Also: Ich schrieb das, weil eine Vignettierung bei visuell ausgelegten Geräten vollkommen normal ist. Je kleiner das Gerät, um so ausgeprägter (im Normalfall). Die Wiedergabe meines Eindruckes sollte nur als Anhalt zur Einschätzung dienen. Konkret der Umstand, dass mir ohne (damalige) Kenntnis des Sachverhaltes nicht einmal die fast 50% Lichtverlust am Rand des Sehfeldes des 32mm Plössl aufgefallen sind.
Einfach formuliert: Das stört (mich) nicht (, weil ich es gar nicht sehe, es imho auch nachgerechnet keine übermäßig große Rolle spielt und ohnehin typisch nur bei niedrigsten Vergrößerungen relevant ist.).
Die Vignettierung vermeiden zu wollen, also 100% Ausleuchtung beim maximalen Sehfeld, führt kontrastmindernd zu einem übergroßen Fangspiegel. Beim 114/900 wären ca. 40mm erforderlich. Die Kontrastübertragung ist imho für die Sichtbarkeit vieler Objekte elementar.
Das "das stört nicht" heißt nun aber nicht, dass das bei der Auslegung keine Rolle spielt.
(Im übrigen: das TAL1, auf das ich bei meinem ersten Gerät Bezug nehme, halte ich durchaus für ordentlich ausgelegt. An der persönlichen Beratung einschließlich praktischer Vorführung durch den viel zu früh verstorbenen Herrn Birkmaier gab und gäbe es auch heute rückblickend nichts zu bemäkeln.)
Bezogen auf die Tubus-Dimensionierung, als Aufhänger der Vignettierungs "Streitigkeiten" hat Statis in #22 eigentlich alles gesagt.
Die zu Grunde liegenden Experimente liegen schon um 20 Jahre zurück. Bildmaterial ist in den Threads zum großen Teil nicht mehr vorhanden. Man kann alten, extrem erfahrenen Hasen wie Stathis aber auch einfach vertrauen. (Oder seine eigenen Experimente machen.)
Und - ich "wundere" mich nach über 20 Jahren (nicht exzessiv betriebener Hobby-) Astronomie, einschließlich Selbstbau und regelmäßigem Kontakt zu weit versierteren Mithobbyisten über solche Dinge rein gar nicht. Das sind (mir) bekannte Gegebenheiten. Diesem Forum (Alois, Kurt, Stathis um nur ein paar ganz wenige zu nennen, von denen man viel lernen kann/konnte), Literatur wie z.B. Texerau, Suiter, Highe, und Internetseiten wie telescope-optics.net, von diversen Hobbyisten, .... sei Dank.
CS
Harold