Hallo zusammen,
1. Ich habe versucht m13 zu finden weil Wega der einzige Stern war den ich gut sehen konnte. Jedoch wenn ich das Teleskop ganz nach oben richt muss ich
mich niederknien, damit ich durch den sucher schauen kann. Total unbequem, unangenehm und ich konnte das nicht lange am Stück machen. Telrad das Gleiche Problem.
da fehlt schlicht die Auseinandersetzung mit der Ausrüstung.
Auch die Wahl der Objekte, die sich fast direkt im Zenit befinden, M13 und M57.
Da schaut man sich vorher in Stellarium an was günstiger zu erreichen ist.
Das macht die Geschichte erst mal einfach als Anfänger und der Frust minimiert sich.
2. Wenn das Teleskop ganz nach oben gerichtet ist, ist es total schwer weiterzuführen. Ich wollte von Wega nach links unten damit ich m57 finde, aber die Bewegungen sind total ruckartig anstatt langsam und flüssig. Somit musste ich immer wieder zu Wega retour und das mit dem Sucher - auf die Knie Ouch und mühsam.
Da gibt es Mittel und Wege das "Nachschubsen" flüssiger zu gestalten.
3. Der Sucher MIttelpunkt und Telrad ist leider nicht ident mit dem Mittelpunkt des Okulars. Total mühsam und ich habe leider keinen Plan wie ich das richtig einstellen kann.
Wieder fehlt die Auseinandersetzung mit der Thematik/der Ausrüstung.
Wie schon vorher von Gerd / CorCaroli geschrieben, müssen jedwede Sucher an das Teleskop ausgerichtet werden.
Dies kann man Tagsüber an einem weit entfernten Objekt üben oder auch Nachts an einem Stern.
4. Ich glaube hier im Garten ist es zu hell. Ich habe zwar keine Laternen oder so, aber die Stadt dürfte zu Hell leuchten, ich habe kaum Sterne oder die Milchstraße am Himmel.
Da gibt es die lightpollutionmap, um festzustellen wie "versaut" der "eigene" Himmel ist.
Ich glaube ohne, dass mich jemand anleitet wirds schwer ohne viel Zeit im learning by doing. Da aber es eigentlich durch oben genannte Grunde nicht wirklich Spaß gemacht hat, glaube ich, dass ich mich dafür schwer motivieren kann.
Deshalb wird oft für den Start empfohlen sich in seiner Region um zu tun, um gleichgesinnte zu finden/treffen.
Mit learning by doing oder try and error habe ich mir vieles angeeignet.
Wenn es dann gar nicht mehr weiter geht/ging hat meist ein Buch geholfen oder das Stöbern in den einschlägigen Foren.
Ja, ohne einen gewissen Zeitaufwand wird man da nicht so schnell zu einem Ergebnis kommen.
Es ist Geduld und Ruhe angesagt.
Das Beobachten ist kein "Sprint", eher ein "Marathon", um mal diesen Vergleich zu benutzen.
Auch muss man sich bewusst sein, dass das Beobachten in das private und berufliche Umfeld passen sollte.
Es sollte ja klar sein, das die möglichen Beobachtungszeiten zu Beruf- und Privatleben konträr sind. Auch ist m.E. der Sommer nicht so dolle für den Start geeignet. Das Zeitfenster für Beobachtung ist doch recht knapp. Richtig duster wirds halt nicht wirklich.
Herbst, Winter, Frühjahr eigenen sich m.E. besser. Dann habe ich aber im Herbst und Winter andere Stolperfallen, z.B. die Temperatur.
Bevor man sich in das Abenteuer Beobachten begibt, sollte man im Vorfeld einiges abklären.
Das wird dem Einsteiger, wenn danach gefragt wird, auch meist freundlich und mit Sachverstand erklärt.
Es wird darauf hingewiesen, das mit dem "ich will Sterne gucken und kauf mir ein Teleskop" nicht getan ist.
Dennoch der lange, ruhige und geduldige Weg wird letztendlich belohnt.