Beiträge von Stathis im Thema „Hantelnebel M27 mit 8" f/6 aus der Stadt. Jetzt mit Halo!“

    Hallo Christoph,


    ja, der Halo des Hantelnebels ist SEHR viel schwächer als der Zentralteil, wie quasi immer bei Planetaries. Diesen Dynamikbereich kann ein Bildschirm nicht wiedergeben. Im Netz finde ich viel extremere HDR Aufnahmen, wie man sie ja auch z.B. von Orionebel kennt. Hier ein Beispiel mit Halo gleich hell wie das Zentrum (mit OIII in blau:/ und Bild auf dem Kopf).


    Ich habe mal den Rohstack aus den 10,5 Stunden mit L-Enhance Filer streng linear gesteckt und zwar soweit, dass der Halo deutlich sichtbar wird. Das sieht so aus, wie du beschreibst:



    Da das Auge ja logarithmisch arbeitet, sähe es den Intensitätsverlauf vielleicht eher so (sehr helle zentrale Hantel, mittelhelle "Henkel", extrem schwacher Halo):



    Schön, dass du auf die Veränderlichen verweist, die beiden kenne ich erst seit deinem Bildbericht. Selbst bekannte Standardobjekte bieten doch immer wieder neues. Auf dem ungefiltertem Bild ganz oben schätze ich mit Vergleichssternen aus Stellarium Web V033 Vul zu 13,4 mag und V034 Vul zu 14,2 mag.

    p.s.

    Es gibt noch den Mira Veränderlichen Namens "Goldilocks Variable" V571 Vul im Nebel nahe dem NW Rand. Laut AAVSO schwankt seine Helligkeit von 14,4-17,5 mag. Ich schätze ihn auf meinem Bild zu ca. 17 mag, er müsste somit nahe seinem Minimum sein.

    Am 17. und 18.07. habe ich mit dem Optolong L-Enhance Filter weiter Daten gesammelt zu insgesamt knapp 15 Stunden und siehe da, zu meinem Entzücken konnte ich daraus sogar den schwachen Halo herausschälen:


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    Teleskop: TS Photon Newton 200/1200 ohne Komakorrektor.

    Montierung: Losmandy G11

    Kamera: ZWO ASI 294MC Pro bei Gain 122 und -10°C

    Guiding: PHD2 Sucherguiding

    Filter: Astronomik UV/IR Cut und Optolong L-Enhance Zweibandfilter

    Belichtung: 135x2 min = 4,5 Stunden mit Astronomik UV / IR Cut Filter für die Sterne. 314x2 min mit Optolong L-Enhance Zweibandfilter für den Nebel. Total knapp 15 Stunden

    Bedingungen: Klarer Stadthimmel, Laternen, Mond. Bortle 7-8, fst knapp 4 mag

    Bearbeitung: Stacking mit DSS, Hintergrundabzug + Hystogrammstrecken mit Siril (Graxpert), weiter einebnen mit Fitswork. Mit Starnet++ die Sterne entfernt, den Planetary separat gestreckt und den Halo noch weiter gestreckt. In Gimp die 3 Ebenen wieder übereinander gelegt und passend gewichtet.

    Die Bearbeitung in Ebenen hat mich herausgefordert, so etwas mache ich zum ersten Mal. Durch die separate Bearbeitung von Sternen, hellem Nebel und schwachen Halo konnte ich die Sterne etwas zurücknehmen, sowie helle und schwache Nebelteile gleichzeitig darstellen.

    Kommentare? Kritik?

    Im Netz sehe ich auch Bilder mit dem Halo in blau, was meiner Meinung nach nicht richtig ist. OIII ist ja eher grün-blau.


    Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob ich den M27 Halo je visuell gesehen habe. Uwe Glahn sah mit 16" Dobson und OIII den NW Bogen und mit 27" Dobson die hellere Fahne am Ostbogen (Link). Kann sonst jemand darüber berichten?

    Vielen Dank für die Sternchen und Kommentare bis hierher.

    Ich will ja gar nicht jammern und bin schon froh, was so alles geht auch unter diesen Bedingungen.

    Für meinen Geschmack das Gelb der Sterne etwas zu intesiv,

    Hmm, jetzt wo du es sagst, finde ich es auch etwas dick.

    Hier eine neue Version mit Rawtherapee "Defringe" gegen Gelb und Rotsäume weiter aufgedreht. Besser so?:



    Die gelb/ orange Farbe als solche muss jedoch echt sein. Die betreffen helleren Sterne, die ich angeschaut habe, haben alle Spektralklasse K bzw. positiven Farbindex. Es sind ja auch keinerlei refraktiven Elemente im Strahlengang außer dem UV/IR- Sperrfilter.


    Ich weiß noch nicht, woher dieser Strahlenkranz um die hellen Sterne kommt. Ich vermute eine ganz leicht abgesunkene Kante des Spiegels, da er an drei Stellen unterbrochen ist. Die Spiegelzelle hat 3 Halteklammern. Oder er entsteht zumindest zum Teil bei der Bearbeitung?

    Hallo Leute,


    zuerst wollte ich die schon tief stehende Supernova 2022hrs fotografieren, doch nach 8x30 s teils verzogenen Frames stieß der lange Spargel (8" f/6) bereits ans Balkongeländer... man sah sie ganz schwach, aber zu wenig zum auswerten.

    Dann kam der Komet 2017 K2 wieder dran, er zeigte jedoch nicht mehr Schweif als vorgestern, mit inzwischen -4° Deklination sinkt er immer tiefer in den Münchener Lichtsmog.

    Leicht frustriert und müde fiel mir nichts sinnvolles mehr ein, zumal der 85% dicke Mond bald aufging. Also stellte ich ganz profan den Hantelnebel ein, ließ Kamera, Optik und Montierung schuften und legte mich schlafen. Ja, ich weiß, die Hantel ist schon hinreichend genug fotografiert worden, nur nicht von jedem. Ich zeige hier einen Ausschnitt in ca. 90% Größe:



    Teleskop: TS Photon Newton 200/1200 ohne Komakorrektor.

    Montierung: Losmandy G11

    Kamera: ZWO ASI 294MC Pro

    Guiding: PHD2 Sucherguiding

    Filter: Astronomik UV / IR Cut Filter

    Belichtung: 135x2 min = 4,5 Stunden bei Gain 122 und -10°C, Darks, Himmelsflats während der Dämmerung.

    Bedingungen: Klarer Stadthimmel, Laternen, 85% Mond ca. 60° entfernt. Bortle 7-8, fst mit Mühe vielleicht 4 mag

    Sterngrenzgröße auf dem Bild: 18,5-19 mag

    Bearbeitung: Stacking mit DSS, Hintergrundabzug + Hystogrammstrecken mit Siril (Graxpert), weiter einebnen mit Fitswork, Gradationskurve, Weißabgleich, Defringe mit RawTheapee.


    Zart pieksen die hellsten Teile des Halos wie "Protuberanzen" aus dem Nebel heraus. Diese kann man mit großem Dobson + OIII Filter bei gutem Landhimmel auch visuell sehen.


    Dafür dass dieser Newton eigentlich eher für visuell ausgelegt ist, mit f/6 etwas langsam ist und mir mechanisch und optisch nicht so recht zusagt, macht er mir Spaß.