Beiträge von Pardon im Thema „Glasweg für Refraktoren-Bitte erklären“

    Also wenn ich circa 1800€ für einen TS125/975 investierte, würde ich keine Sekunde zögern mit einem Nachinvestment von 150€ ein optisches - sagen wir - 2500€-Niveau mitzunehmen.


    Der TS125/975 ist, soweit ich das überschaue, recht gut dokumentiert. In dem Fall könnte ich - beispielsweise - mit gutem Gefühl als Nichtoptiker und (na ja) Nichtversteher von LSAs und so weiter, das Instrument in Kombination mit einem Hochwertprisma kaufen.


    Ohne jetzt diesen Faden mit eigenen Themen infizieren zu wollen, aber mit meinem BW-Optik Semi-APO Triplet 100/600 würde es da bereits deutlich komplizierter. Kürzlich als Reminiszenz an alte Zeiten gebraucht gekauft, just for fun, nice to have, ohne großartige Erwartungserhaltung. Heutzutage kaum noch Informationen, den Katalog mit den optischen Daten und Kurven seinerzeit weggeworfen, da stündest da.


    Da könnte der Astrofreund überlegen, kaufste das 2“-Amici zum Probieren oder nicht. Wer bereits eins hat, würde es selbst probieren und hier nicht fragen. Im Gegenzug hier einen Erfahrungsbericht platzieren … ;)


    Über das Objektiv gibts keine Glasdaten, über Designziele ohnehin nicht, nur Vermutungen und so weiter und so weiter.


    Will sagen, glücklich diejenigen, die gut dokumentierte Objektive besitzen oder kaufen können.


    Grüße, Reinhold

    […] der Begriff schlecht ist hier fehl am Platz. […]

    […] aber auch der Designer des TS ED125 hat sich etwas dabei gedacht. […]

    […] Das ist hier auch kein Glücksspiel […]

    Gerd,


    sorry, ich wollte die Gilde der Optikdesigner nicht unangenehm anfassen. Ich glaubte das mit Frageform, Konjunktiv und Setzen des ‚schlecht ‚in Anführungszeichen umschiffen zu können. Wohl nicht gelungen, aber ich bekomme das noch hin … ;)


    Meine Frage hatte aber ein ernsten Kern.


    Bestimmt 99,99% der Refraktorbesitzer designen ihr Objektiv nicht selbst. Von Fertigung oder in Auftrag geben mal ganz zu schweigen.


    Eine große Mehrheit verfügt noch nicht einmal über Daten zu ihren Linsen, Linsenradien, Abstände, Dicke, Glassorte und so weiter.


    Eine große Mehrheit der Refraktorbesitzer dürfte (unter anderem infolgedessen) kaum in der Lage sein, die Länge und Glassorte eines Glasweges berechnen zu können, welcher die Bildwiedergabe eines vorhandenen Refraktors verbessern könnte.


    Schlußendlich dürfte es der großen Mehrheit von Refraktorbesitzern so gehen, dass sie Glaswege in Form von Zenitprismen, Porro-Prismensätzen, Amici-Prismen nutzen und mit dem Glück des Erfolges klarkommen oder sich mit dem Pech der Farbsäume arrangieren. (siehe oben, Martin).


    Völlig anders sieht die Situation für Astrofreunde aus, die einen Refraktor kaufen wollen. Hier tut Beratung in der oben dargelegten Art gut. Hier ist es wunderbar, auf Erfahrungsberichte zurückgreifen zu können, die darauf aufmerksam machen mögen, ob ein Objektiv für viel Glasweg, etwa verursacht durch ein 2“-Amici, geeignet ist oder eher nicht. Und ob andere Objektive etwa dafür prädestiniert sind.


    Aber auch in diesem Fall die harte Realität für den Käufer. Liegen für in die engere Auswahl genommene Objektive keine Erfahrungsberichte oder Expertisen wie die deinen oder des Herstellers/Händlers vor, wirds schwierig und zu einer gewissen Art Glücksspiel. Das Risiko ließe sich dann nur noch durch Selbsttest mit bekannten und später eingesetzten Glaswegen minimieren. Beim Händler, und vor dem Kauf ;)


    Grüße, Reinhold

    Hallo Armin,


    ich schließe daraus, dass es darum ging, ob sich eine gegebene Bildqualität (eines Objektives, Teleskops) durch Einbringen eines planparallelen Glases in den konvergierenden Strahlengang, etwa mittels eines Zenitprismas, verbessern lässt.


    Das scheint wohl in Einzelfällen der Fall zu sein.


    Ich würde umgekehrt fragen, wie „schlecht“ müsste mein Objektiv designt sein, damit das im Nachhinein gelingen könnte. Wenn die Suche nach solchen Kombinationen mal kein Glücksspiel ist.


    Grüße, Reinhold

    […] Erklärung zu Glaswegelementen.

    Auf der Seite von W.Rohr hatte er in der Vergangenheit öfter darüber geschrieben das mit sogenannten Glaswegverlängerungen […]

    Hallo Armin,


    mir sind da auch einige Dinge erinnerlich, die sogar so weit führten, dass ich Zenitprismen mied und durch Spiegel ersetzte. Welch ein Fehler! Ich kaufte kürzlich ein Baader-Zenitprisma, und meine bis dahin gültige Dogmatik stand Kopf.


    Ich schließe mich deiner Fragestellung an und frage nach der Quelle für die beiden Begriffe „Glaswegelemente“ und „Glaswegverlängerung“.


    - Was war seinerzeit damit gemeint und was sollte bewirkt werden?


    Oben wird der Begriff „Glaswegkorrektor“ eingeführt. Die Firma Baader hat sich den Begriff „Glaswegkorrektor“ schützen lassen. Es wird also schwierig allgemein über „Glaswegkorrektoren“ zu sprechen. Wenn dies von Herrn Rohr gemeint war, hat es den Angaben der Firma Baader zufolge zwei Funktionen.


    - Verlagerung des Brennpunktes, um lichtwegfordernde Instrumente wie ein Bino ohne Verkürzen des Tubus verwenden zu können.

    - Korrektur des „prismatischen Farbsaumes“, die durch planparallele Gläser, zum Beispiel in einem Bino, entstehen.



    Über die Wirkung von planparallelen Gläsern in einem konvergierenden Strahlengang kann ich nichts belastbares beitragen. Das möchte ich an die Optiker unter uns weiterreichen.. Ich meine mich zu erinnern, dass das Öffnungsverhältnis des konvergierenden Strahlenganges und die Glassorte des planparallelen Glases eine Rolle mitspielen, ob man am Ende etwas davon wahrnimmt oder nicht. Stichwort Praxisrelevanz.


    Amici-Prismen und Zenitprismen haben inbesondere in den 2“-Varianten die Wirkung „relativ langer“ planparalleler Glaselemente. An was dachte Herr Rohr seinerzeit?


    Grüße, Reinhold