Beiträge von Robert Ganter im Thema „Erste Schleiftest, 8" F/5“

    Hallo Kalle,


    Dafür waren Florins Bilder aber recht gut.

    Ja, das stimmt. Die Erkenntnis, dass die Klinge so gut als möglich sein soll (scharfe gerade Kante) hab ich von einer englischsprachigen Seite (vielleicht finde ich das noch, Cloudynights war es nicht, ev. ein Artikle auf Stellafane). Der Autor begründet das damit, dass das Bild, das der Foucaulttester liefert, aufgrund von Beugung an der Kante entsteht. Jeder Fehler derselben zeigt sich in der Qualität des Bildes. Cutterklingen sind, schon aufgrund ihrer Dicke und der Schliffmethode nicht so präzise. Vergleich mal unter einer Lupe oder einem Mikroskop eine solche Klinge mit einer Rasierklinge. Der Autor ging sogar so weit, die Kante eines relativ dickes Stahlblech präzise zu schleifen und zu polieren, um eine möglichst gerade Kante zu bekommen. Ich denke aber, dass das Wilkinson oder Gilette gut genug für uns hinkriegen 8o .


    Mach lieber die LED kleiner (auf 2mm quer zur Klinge) und setze die Reflexion, die dann auch nur 2mm hat, so nahe wie möglich neben die LED an der Klinge. (Die große LED macht das Aufstellen des Testes und das Finden des Reflexes leichter.)

    Interessanter Gedanke. "Theoretisch" kommt von diesem Licht nur ein infinitesimal schmaler Streifen bei der Kamera an. Die Breite der Leuchtfläche (und damit des Streifens) müsste also einen Einfluss auf die Qualität (Auflösung?) tangential dazu haben. Ob sich der Aufwand allerdings lohnt, weiss ich nicht. Vorteil des Slitlesstesters ist ja gerade, dass man nicht mit Licht spart ;) .


    Von der LED interessiert nur ein ganz schmaler Bereich entlang der Klinge. Der Rest kommt eh nicht bis ins Fotoobjektiv, da dieser Rest entweder auf dem Hinweg oder gespiegelt auf dem Rückweg von der Klinge abgefangen wird. Die Bilder werden umso besser, je gleichmäßiger die LED genau in diesem schmalen Bereich entlang der Klinge leuchtet.

    Das ist richtig. Und deshalb

    Vom Aufbau liefert eine LED das Licht nicht gleichmäßig. Deswegen schadet mattieren nicht.

    Schadet nicht nur nicht, ist mMn. zwingend. Die Leuchtfläche der LED ist winzig klein und wird über die Linse mehr oder weniger (eher weniger) homogen auf einen Kegel aufgeweitet. Netterweise lässt sich das LED Glas (Polycarbonat) sehr einfach matt abschleifen. Allzu grob sollte die Schlifffläche aber auch nicht sein, sonst sind wir wieder bei Feld eins.



    Herzliche Grüsse Robert

    Hallo Florin,


    Da Deine Foucaultbilder unterdessen gut sind, scheint Dein Tester zu funktionieren.

    Unter der Annahme, dass die Klinge eine ungebrauchte (Rasier)klinge ist, könnte ich nicht viel meckern. Was ich ändern würde ist ein grosses schwarzes Blatt Papier oder matte Kunststoffplatte direkt auf die Rückseite der Aluplatte. Darin sind nur Ausschnitte bei der LED und der grossen Bohrung für das Objektiv. Du verhinderst damit zuverlässig Streulicht ins Objektiv. Ist aber nur eine weitere Optimierung.

    Wichtig scheint mir folgendes:

    • Offenblende
    • Belichtungszeit so einstellen, dass keines der Bilder überbelichtet ist (also so hell als möglich)
    • Fernauslöser. Der Druck auf den Auslöser verändert meiner Erfahrung nach die Position der Kamera stark genug, dass sich das Bild verändert. Für vergleichbare Resultate innerhalb einer Serie (über die Schnittweiten) ist das nicht gut.
    • Immer eine Serie über den gesamten Bereich machen. Ich habe teilweise auf ältere Aufnahmen zurückgegriffen für eine genauere Auswertung, die ich zum Zeitpunkt der Aufnahmen (noch) nicht gemacht hatte. So eine Aufnahmereihe dauert keine 5min
    • Ein absolut stabiler Untergrund kann nur durch einen noch stabileren Untergrund ersetzt werde
    • Rasierklinge. Cutterklingen o.ä. Halte ich für zu wenig genau geschliffen.

    Zu der Hundekuchenstruktur. Ich hatte das auch einmal. Wenig überraschend und, da ich es fast provoziert hatte, als Bestätigung der Ursache:

    Ich habe mit viel Druck ziemlich schnell poliert. Resultat: Frust wegen hartnäckiger Pits am Rand weg, Pits immer noch da, Hundekuchen neu. Letztere gingen mit sanftem Streicheln, aehm Polieren relativ schnell wieder weg, die Pits brauchten wesentlich länger :P.


    Ansonsten, interessantes Projekt :thumbup:. Ich lese interessiert mit.



    Herzliche Grüsse Robert

    Hallo Florin,


    0.3mm? Sportlich…


    Ich hatte darauf geachtet, dass die Fase nie kleiner als 2mm wurde. Was ich nicht gemacht hatte (Fehler!) ist, die Fase mit der jeweiligen Körnung nachzuziehen. Das hat mir einige kleine Muschelbrüche beschert. Nicht schlimm, wäre aber vermeidbar gewesen.


    Herzliche Grüsse Robert

    Hallo Stathis,


    danke für die Präzisierung, genau so hatte ich es gemeint.


    Zu den Programmen FoucaultXL und FigureXP. Ich habe die Auswertung ebenso gemacht

    • Aufnahmen
    • Auswertung mit FoucaultXL
    • Eintragen in eine Exceltabelle
    • Resultate daraus nach FigureXP übertragen
    • Daraus nächste Schritte ableiten (oder Stathis nach Rat fragen ^^ )

    Klingt kompliziert, läuft aber, wenn man eine gewisse Routine hat, schnell und problemlos. 1/2h reicht dafür.


    Herzliche Grüsse Robert

    Hallo Florin, hallo zusammen,


    :thumbup: Zum Spiegel-Bild (pun intended :P ), das sieht jetzt wirklich gut aus. Ob Du diesen Kratzer wirklich wieder weg kriegst bin ich mir nicht sicher. Ich glaube aber kaum, dass der mehr als an Deinem Ego kratzt, also gepflegt ignorieren. Kleiner wird der allemal bei der weiteren Politur.


    In diesem Zusammenhang fällt mir auf Deinem Bild des Testers noch etwas anderes auf: die Hintergrunddekoration schreit geradezu nach Kratzern. Ich sehe da Baumaterial (Steine?) und in Staub eingesalbten Boden und Staubsauger. Bist Du sicher, dass das der richtige Standort zum Polieren ist? So gesehen kann dieser Kratzer auch ein Gruss aus der Kellerecke sein. Wenn das der einzige Ort ist, wo Du arbeiten kannst, dann empfehle ich Dir, den Raum so sauber als möglich zu reinigen und alles, was sich als Kratzergenerator eignet, zu verpacken oder zumindestens abzudecken.


    Zum Tester resp, der Klinge: Stathis hat Dir einen Link gegeben, da hat es Bilder wie das mit LED, Klinge und Auge/Kamera ausschauen kann. Mein Aufbau sieht von vorne auch in etwas so aus.


    Die Eleganz des Slitless Testers liegt darin, dass Du:

    • viel Licht zur Verfügung hast. Die Hälfte der LED Fläche steht als Lichtquelle zur Verfügung
    • Du damit bei Tageslicht testen kannst (nein, nicht im direkten Sonnenlicht, aber so hell, dass Du garantiert nicht ünber irgendwas stolpern kannst). Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass BIlder kontrastreicher werden, wenn der Raum *etwas* abgedunkelt ist.
    • exakte Parallelität der Klinge. Du hast *eine* flache Klinge (bei Dir schaut das eher wie ein mit dem Palettrolli überfahrenes Spannband aus Metall aus 8o ). Da wirst Du nie und nimmer repetierbare Verhältnisse hinkriegen.

    Du kannst Deinen Tester ganz einfach umbauen. Bohrung unterhalb (oder neben) der LED, Gewinde rein (z.B. M3). Die Bohrung ist so platziert, dass die Klingenkante die LED halbiert (und idealerweise das Guckloch für die Kamera). Daran schraubst Du direkt die Klinge. Feddisch.


    Zum Objektiv: siehste. Gutes Objektiv, gute Bilder. Die Brennweite passt so, bis Du einen grösseren Spiegel schleifst, brauchst Du keine andere Brennweite.



    Herzliche Grüsse Robert

    Hallo Florin,


    ich benutze diesen Slitless-Tester (Dauer-Funktionmuster):



    Leider habe ich kein Bild von vorne. Aber das ganze funktioniert, wie man unten sehen kann, auch dann, wenn es jemand (aka. ich) mit zwei linken Händen zusammengedengelt hat ;) . Kosten (ohne Kreuztisch) < 5 Teuronen.


    • die zwei Schrauben, die man von hinten am Brettchen sehen kann, halten eine Rasierklinge
    • durch das mittlere Loch guckt der Tester oder die Kamera
    • knapp unter dem mittleren Loch steckt eine mit schwarzem Schrumpfschlauch abgedunkelte (wichtig! kein Streulicht) weisse (kann auch monochrom sein) LED, die über einen Vorwiderstand an einem USB Kabel angeschlossen ist. Ein nicht mehr gebrauchtes Iiiih-Phone Netzteil liefert so viel Saft, dass es für visuelle Tests eigentlich zu hell ist. Ich habe das bisher nicht geändert, da ich eh mit Kamera teste
    • Damit wird der runde LED-Vollmond zum Halbmond mit exakter Kante
    • das gespiegelte Bild wird dann exakt auf die Klinge abgebildet
    • der X/Y Tisch hilft ungemein beim exakten Ausrichten
    • später habe ich vor den Tester noch eine grosse schwarze Maske aus dickem Papier angebracht, um Streulicht zur Kamera noch weiter abzuschirmen
    • Dieser Tester funktioniert auch bei gedämpftem Tageslicht, der Kontrast ist aber bei abgedunkeltem Raum am besten.

    Dieser Turmbau zu Babel ist mechanisch ungünstig (m.a.W. Vibrationen schlagen voll durch). Es lohnt sich also, das ganze gedrungener zu bauen. Das Resultat kann sich aber sehen lassen (ok, hier ist der Spiegel auspoliert und sphärisch, am Anfang wird das nicht ganz so schön und hell aussehen:



    Die Kamera auf dem ersten Bild ist übrigens eine Nikon D700 und ein 135mm/f2 Objektiv. Später habe ich mit eine Fuji X-Pro3 (aktuelle Technik) und einem 105mm Mikro-Nikkor (Oldie aus den 80er Jahren, an Adapter) gearbeitet. Also immer Festbrennweiten und optisch hochwertige Objektive.


    Herzliche Grüsse Robert

    Hallo Florin,


    Ich habe einer 5mm LED die Linse (also das halbkugelige vordere Ende des transparenten Gehäuses) abgeschliffen. Das reicht für eine matte diffuse Fläche.


    Und ja, das Objektiv muss nahe an die Klinge. Verwendest du jetzt das Zoomobjektiv, das Du erwähnt hast? ich glaube nicht, dass Du damit glücklich wirst. Nimm, wie von Stathis vorgeschlagen eine Festbrennweite. Foucault-Tester stabil montiert und Kamera ebenfalls auf einem stabilen Stativ. Falls möglich, fest aufgestellt, so dass Du bei jeder Messung vergleichbare Verhältnisse hast.


    Zu den Bildern selber:

    • wieso sind die so dunkel? Ich hab mit einer weissen LED kaum länger als 1/250s belichten müssen. Wichtig: kein P (für professionell 8o), sondern manuell, Zeit und Blende. Unbedingt Offenblende verwenden.
    • Wieso ist der Spiegel so klein auf dem Bild? Bei mir war die Brennweite (ca. 200mm bei KB Format) so, dass der Spiegel bildfüllend war. Ansonsten wäre es sinnvoll, die Bilder so zu schneiden, dass nur der Spiegel drauf ist. Dafür reicht ein Tool wie Irfanview.


    Herzliche Grüsse Robert